Zeitarbeit ist jung, männlich und häufig im Helferbereich unterwegs

• Kostenlose Broschüre der Bundesagentur für Arbeit zur aktuellen Situation in der Zeitarbeit erschienen

26.07.2022 | Presseinfo Nr. 93

Mit den aktuellen Entwicklungen in der Zeitarbeit beschäftigt sich eine neue 28-seitige Broschüre der Bundesagentur für Arbeit (BA), die ab sofort kostenlos im Internet abrufbar ist, berichtet jetzt die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar. Demnach ist die Anzahl der Leiharbeiter im langfristigen Vergleich mit hoher Dynamik gewachsen. Zuletzt habe es allerdings deutliche Rückgänge gegeben, die bis in den Herbst 2018 hinein auch durch gesetzliche Regulierungen verursacht worden seien. Danach sei der Stellenabbau vor allem auf die konjunkturelle Abschwächung zurückzuführen gewesen. Hinzu kamen ab dem Frühjahr 2020 die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Seit Ende 2020 hätten sich allerdings positive Tendenzen abgezeichnet. Im Frühjahr 2021 lag die Zahl der Leiharbeiter wieder deutlich über dem Vorjahreswert, ohne dass das Vorkrisenniveau erreicht werden konnte. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 816.000 Leiharbeitnehmer in Deutschland beschäftigt. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung lag bei 2,1 Prozent.

Zeitarbeit ist nach Angaben der Arbeitsagentur nach wie vor eine feste Größe auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die flexible Beschäftigungsform ermöglicht es Unternehmen, ihren Personalbedarf zügig an Auftragsschwankungen anzupassen. Leiharbeit ist daher durch eine überdurchschnittlich hohe Dynamik und Fluktuation gekennzeichnet. So haben Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer ein erhöhtes Risiko, aus Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden. Jedoch bietet die Zeitarbeit auch Beschäftigungschancen für Menschen, die aufgrund einer vergleichsweise großen Arbeitsmarktferne bei der Beschäftigungssuche Probleme haben.

80 Prozent nach zwölf Monaten noch beschäftigt

Leiharbeitnehmer arbeiten häufig in Tätigkeiten, die mit einem niedrigen Anforderungsprofil verbunden sind: Mehr als jeder Zweite übt eine Helfertätigkeit aus. Die Mehrzahl der Zeitarbeitnehmer ist männlich und jünger. Personen ohne Berufsausbildung sind anteilig deutlich häufiger vertreten als bei den Beschäftigten insgesamt. Auch der Ausländeranteil ist höher. Letztlich sind 80 Prozent der Arbeitslosen, die aus der Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung in der Zeitarbeit aufgenommen haben nach zwölf Monaten sozialversicherungspflichtig beschäftigt, teilweise auch in anderen Branchen. Das Heft „Entwicklungen in der Zeitarbeit“ steht unter https://bit.ly/3xjybGz zum Download bereit.