Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Unternehmen suchen im Juli mehr Mitarbeiter

• Arbeitslosenquote steigt im Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent
• LDK: 160 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 1.578 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 95 Arbeitslose mehr als im Juni und 455 mehr als im Vorjahr
• Mehr Stellenmeldungen in beiden Landkreisen als im Juli letzten Jahres
• Einstieg in Ausbildung noch immer möglich

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 114

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Juli 2023 insgesamt 12.346 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,3 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Juni waren 12.072 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag bei 5,2 Prozent. Vor einem Jahr waren 10.343 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,5 Prozent. Von den insgesamt 12.346 arbeitslosen Personen waren 3.632 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.957 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.757 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist saisontypisch und findet seine Ursachen insbesondere im Schuljahres- und Ausbildungsende junger Menschen“, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den Juli 2023. Zudem belaste auch das Quartals- und Halbjahresende im Juli jeweils den Arbeitsmarkt, weil etliche Kündigungsfristen und Befristungen an diese Termine geknüpft seien. Erfahrungsgemäß werde sich die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen bis zum Herbst wieder reduzieren, da die meisten Schulabgänger in den kommenden Wochen eine Lehre, Schul- oder Hochschulausbildung aufnehmen werden. Zudem finde die überwiegende Anzahl der Ausbildungsabsolventen, die nach ihrer betrieblichen Ausbildung nicht übernommen wurden, zeitnah nach den Sommerferien einen beruflichen Erstansatz. Erfreulich und saisonuntypisch sei der überraschend hohe Zugang an Stellenmeldungen in beiden Landkreisen gewesen, so Berbuir weiter. Dieser falle nicht nur im Vergleich zum Vorjahr, sondern auch mit Blick auf die Entwicklung der letzten fünf Jahre vergleichsweise hoch aus. „Obwohl das neue Ausbildungsjahr offiziell am 1. August beginnt, bietet der Ausbildungsmarkt noch vielfältige Chancen“, betonte die Agenturchefin weiter. 345 unversorgten Bewerbern standen im Juli noch 895 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. „Erfahrungsgemäß starten noch etliche Ausbildungssuchende bis in den Herbst hinein in ihre Ausbildung“, sagte Berbuir abschließend.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Juli im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,7 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Juli 2022 betrug die Quote 4,2 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.435 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 95 mehr als im Juni (+2,2 Prozent) und 455 mehr als vor einem Jahr (+11,4 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,2 Prozent, 3.955 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 33,3 Prozent (1.478 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 72 Personen (+5,1 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 112 Arbeitslose (+8,2 Prozent) gestiegen.66,7 Prozent (2.957 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Juli beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 23 Arbeitslose (+0,8 Prozent). Gegenüber Juli 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 13,1 Prozent (+343 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.488 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.467 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 42 auf 2.375 Arbeitslose (+1,8 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 53 auf 2.060 Erwerbslose (+2,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 277 Arbeitslose (+13,2 Prozent) und bei den Frauen um 178 Arbeitslose (+9,5 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 2.185 Männer und 2.397 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli saisonbedingt um 12,9 Prozent oder 50 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 439 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 92 mehr, als vor einem Jahr (+26,5 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 334 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 37 Betroffene auf 1.401 Arbeitslose gestiegen (+2,7 Prozent). Sie liegt damit um 86 Personen oder 6,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.330 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Juli bei 299 Personen und somit um 12 Personen oder 3,9 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber Juli 2022 war ein Anstieg um 22 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+7,9 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 302 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.177 Langzeitarbeitslose aus, einen mehr als im Vormonat (+0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 79 Personen oder 7,2 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 1.154 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.832 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 11 arbeitslose Ausländer weniger als im Juni (-0,6 Prozent) sowie 265 (+16,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 1.496 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Juli 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 362 Vermittlungsaufträge. Dies waren 90 Stellen mehr als im Juli 2022 (+33,1 Prozent). 2022 wurden insgesamt 3.934 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2022 bis Juli 2023 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.260 Ausbildungs-suchende. Dies waren 72 oder 5,4 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 294 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 308). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.138 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 110 Stellen bzw. 10,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. 475 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juli 2022 waren noch 496 Ausbildungsstellen frei.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Juli 2023 bei 5,8 Prozent und somit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Monat zuvor. Im Juli des Vorjahres betrug die Quote 4,6 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.911 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 160 mehr als im Juni (+2,1 Prozent) und 1.578 mehr als vor einem Jahr (+24,9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6.467 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 27,2 Prozent (2.154 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 73 Personen (+3,5 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 285 Arbeitslose (+15,2 Prozent) gestiegen. 72,8 Prozent (5.757 Personen) aller Arbeitslosen waren im Juli beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 87 Arbeitslose (+1,5 Prozent). Gegenüber Juli 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 1.293 Personen erhöht (+29,0 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.954 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.514 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 107 auf 4.250 Arbeitslose (+2,6 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 53 (+1,5 Prozent) auf 3.661 Betroffene. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 918 Arbeitslose (+27,6 Prozent), bei den Frauen um 660 Arbeitslose (+22,0 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3.519 Männer und 2.948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli um 11,1 Prozent oder 80 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 802 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 185 mehr, als vor einem Jahr (+30,0 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 569 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.390 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 25 Personen (+1,1 Prozent) zu. Gegenüber Juli 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 311 ältere Arbeitslosen (+15,0 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.174 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Juli im Lahn-Dill-Kreis bei 733 Personen und damit um 12 Betroffene oder 1,6 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Juli 2022 war ein Anstieg um 42 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+6,1 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 680 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 3.073 Langzeitarbeitslose aus, 72 mehr als im Vormonat (+2,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 668 Personen oder 27,8 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 2.517 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.601 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 54 arbeitslose Ausländer mehr als im Juni (+1,5 Prozent) sowie 1.074 mehr als im Juli 2022 (+42,5 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 2.508 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Juli 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 338 Vermittlungsaufträge. Dies waren 50 Stellen mehr als im Juli 2022 (+17,4 Prozent). 2022 wurden insgesamt 4.649 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2022 bis Juli 2023 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1.316 Ausbildungssuchende. Dies waren 5 oder 0,4 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 345 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 322). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.956 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 165 Stellen bzw. 9,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. 825 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juli 2022 waren noch 895 Ausbildungsstellen vakant.