Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Arbeitsmarkt macht Sommerpause

• Arbeitslosenquote steigt im August um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent
• LDK: 107 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 1.219 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 90 Arbeitslose mehr als im Juli und 426 mehr als im Vorjahr
• Stellenmeldungen gehen in beiden Landkreisen wieder zurück
• Einstieg in Ausbildung weiterhin möglich: noch 1.001 freie Ausbildungsstellen gemeldet

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 125

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im August 2023 insgesamt 12.543 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,4 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Juli waren 12.346 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag bei 5,3 Prozent. Vor einem Jahr waren 10.898 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,7 Prozent. Von den insgesamt 12.543 arbeitslosen Personen waren 3.727 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.038 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.778 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

 

„Der Arbeitsmarkt hat im August eine typische Sommerpause genommen“, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den August 2023. Bis auf einen saisonbedingten Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit -hervorgerufen durch Schul- und Ausbildungsabsolventen- seien bei den weiteren Personengruppen lediglich minimale Veränderungen der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen gewesen. „Erfreulich ist, dass wir trotz der Ferienzeit einen erheblichen Anteil der im Juli gemeldeten Arbeitsstellen umgehend besetzen konnten. So lag die Zahl der Arbeitsaufnahmen im Agenturbezirk trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei 642 und somit um 10,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis“, hob die Agenturchefin weiter hervor. Der Aufwärtstrend des Vormonats bei den Vermittlungsaufträgen habe sich im August allerdings nicht fortgesetzt habe. Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt sieht Berbuir weiterhin Chancen auf beiden Seiten: „Noch stehen 386 unversorgten Bewerbern 1.001 freie Ausbildungsstellen gegenüber. Dass die Unternehmen diese Stellen noch nicht storniert haben zeigt, dass sie bereit sind, bis in den Frühherbst noch Ausbildungsverträge zu schließen. Von daher lohnt es sich für Ausbildungssuchende, jetzt auch Berufe in den Fokus zu nehmen, denen sie sich bislang nicht zugewandt haben.“ Nach Berbuirs Angaben helfen die Berufsberater, das Angebot zu sortieren und gemeinsam mit den Jugendlichen individuell zu bewerten.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im August im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im August 2022 betrug die Quote 4,4 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.525 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 90 mehr als im Juli (+2,0 Prozent) und 426 mehr als vor einem Jahr (+10,4 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,2 Prozent, 3.955 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 32,9 Prozent (1.487 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 9 Personen (+0,6 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 40 Arbeitslose (+2,8 Prozent) gestiegen. 67,1 Prozent (3.038 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im August beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 81 Arbeitslose (+2,7 Prozent). Gegenüber August 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 14,6 Prozent (+386 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.488 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.467 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 22 auf 2.397 Arbeitslose (+0,9 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 68 auf 2.128 Erwerbslose (+3,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 264 Arbeitslose (+12,4 Prozent) und bei den Frauen um 162 Arbeitslose (+8,2 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 2.185 Männer und 2.397 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im August saisonbedingt um 12,3 Prozent oder 54 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 493 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 109 mehr, als vor einem Jahr (+28,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 334 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 23 Betroffene auf 1.424 Arbeitslose gestiegen (+1,6 Prozent). Sie liegt damit um 69 Personen oder 5,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.330 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im August bei 306 Personen und somit um 7 Personen oder 2,3 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber August 2022 war ein Anstieg um 18 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+6,3 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 302 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.220 Langzeitarbeitslose aus, 43 mehr als im Vormonat (+3,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 103 Personen oder 9,6 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 1.154 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.864 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 32 arbeitslose Ausländer mehr als im Juli (+1,7 Prozent) sowie 260 (+16,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 1.496 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im August 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 235 Vermittlungsaufträge. Dies waren 119 Stellen weniger als im August 2022 (-33,6 Prozent). 2022 wurden insgesamt 3.934 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2022 bis August 2023 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.293 Ausbildungs-suchende. Dies waren 86 oder 6,2 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 175 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 122). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.171 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 122 Stellen bzw. 11,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. 325 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende August 2022 waren noch 362 Ausbildungsstellen frei.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im August 2023 unverändert bei 5,8 Prozent. Im August des Vorjahres betrug die Quote 5,0 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.018 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 107 mehr als im Juli (+1,4 Prozent) und 1.219 mehr als vor einem Jahr (+17,9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6.467 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 27,9 Prozent (2.240 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 86 Personen (+4,0 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 193 Arbeitslose (+9,4 Prozent) gestiegen. 72,1 Prozent (5.778 Personen) aller Arbeitslosen waren im August beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 21 Arbeitslose (+0,4 Prozent). Gegenüber August 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 1.026 Personen erhöht (+21,6 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.954 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.514 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um eine Person auf 4.251 Arbeitslose (0,0 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 106 (+2,9 Prozent) auf 3.787 Betroffene. Ursächlich für diese außergewöhnliche Entwicklung im August war zum einen ein vergleichsweise hoher Zugang ukrainischer Frauen in die Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig profitierten sehr viele Männer vom Stellenzugang im Juli und konnten somit die Arbeitslosigkeit beenden. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 755 Arbeitslose (+21,6 Prozent), bei den Frauen um 464 Arbeitslose (+14,0 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3.519 Männer und 2.948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im August saisonbedingt um 11,6 Prozent oder 93 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 895 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 171 mehr, als vor einem Jahr (+23,6 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 569 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.334 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 56 Personen (-2,3 Prozent) ab. Gegenüber August 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 195 ältere Arbeitslosen (+9,1 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.174 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im August im Lahn-Dill-Kreis bei 716 Personen und damit um 172 Betroffene oder 2,3 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum August 2022 war ein Anstieg um 44 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+6,5 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 680 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 3.152 Langzeitarbeitslose aus, 79 mehr als im Vormonat (+2,6 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 746 Personen oder 31,0 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 2.517 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.666 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 65 arbeitslose Ausländer mehr als im Juli (+1,8 Prozent) sowie 864 mehr als im August 2022 (+30,8 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 2.508 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im August 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 314 Vermittlungsaufträge. Dies waren 154 Stellen weniger als im August 2022 (-32,9 Prozent). 2022 wurden insgesamt 4.649 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2022 bis August 2023 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1.367 Ausbildungssuchende. Dies waren 2 oder 0,1 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 211 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 136). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 2.021 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 178 Stellen bzw. 9,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. 676 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende August 2022 waren noch 600 Ausbildungsstellen vakant.