Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Herbstbelebung fällt schwächer aus

• Arbeitslosenquote sinkt im September um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent
• LDK: 222 Arbeitslose weniger als im Vormonat, 948 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 132 Arbeitslose weniger als im August und 487 mehr als im Vorjahr
• Stellenmeldungen gehen in beiden Landkreisen im Vorjahresvergleich erneut zurück

30.09.2023 | Presseinfo Nr. 143

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im September 2023 insgesamt 12.189 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,3 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im August waren 12.543 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag bei 5,4 Prozent. Vor einem Jahr waren 10.754 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,7 Prozent. Von den insgesamt 12.189 arbeitslosen Personen waren 3.520 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.945 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.724 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

 

„Im abgelaufenen Monat hat der Arbeitsmarkt eine leichte Herbstbelebung erfahren, die allerdings deutlich schwächer ausgefallen ist, als in den Vorkrisenjahren“, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den September 2023. Die Zahl der Arbeitslosen sei in beiden Landkreisen gegenüber dem August um jeweils rund drei Prozent gesunken. In wirtschaftlich prosperierenden Jahren, sei der Rückgang in der Regel doppelt so stark gewesen. Erfreulich sei, dass nahezu alle Personengruppen des Arbeitsmarktes von der leichten Belebung profitiert hätten. Insbesondere bei den Jugendlichen habe der Schul- und Ausbildungsanfang zu einem Rückgang im zweistelligen Prozentbereich geführt. Nach wie vor reiche die Arbeitskräftenachfrage nicht aus, um den Arbeitsmarkt signifikant in Schwung zu bringen, sagte Berbuir abschließend.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im September im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,6 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Im September 2022 betrug die Quote 4,2 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.393 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 132 weniger als im August (-2,9 Prozent) und 487 mehr als vor einem Jahr (+12,5 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,2 Prozent, 3.955 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 33,0 Prozent (1.448 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 39 Personen (-2,6 Prozent) gesunken und im Vergleich zum Vorjahr um 70 Arbeitslose (+5,1 Prozent) gestiegen. 67,0 Prozent (2.945 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im September beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 93 Arbeitslose (-3,1 Prozent). Gegenüber September 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 16,5 Prozent (+417 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.488 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.467 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer sank gegenüber dem Vormonat um 62 auf 2.335 Arbeitslose (-2,6 Prozent). Bei den Frauen reduzierte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 70 auf 2.058 Erwerbslose (-3,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 283 Arbeitslose (+13,8 Prozent) und bei den Frauen um 204 Arbeitslose (+11,0 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 2.185 Männer und 2.397 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im September saisonbedingt um 13,0 Prozent oder 64 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 429 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 82 mehr, als vor einem Jahr (+23,6 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 334 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 46 Betroffene auf 1.378 Arbeitslose gesunken (-3,2 Prozent). Sie liegt damit um 49 Personen oder 3,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.330 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im September bei 299 Personen und somit um 7 Personen oder 2,3 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber September 2022 war ein Anstieg um 20 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+7,2 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 302 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.200 Langzeitarbeitslose aus, 20 weniger als im Vormonat (-1,6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 89 Personen oder 8,0 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 1.154 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.846 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 18 arbeitslose Ausländer weniger als im August (-1,0 Prozent) sowie 345 (+23,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 1.496 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im September 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 241 Vermittlungsaufträge. Dies waren 28 Stellen weniger als im September 2022 (-10,4 Prozent). 2022 wurden insgesamt 3.934 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im September 2023 bei 5,7 Prozent und somit 0,1 Prozentpunkte unter der Marke des Vormonats. Im September 2022 betrug die Quote 5,0 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.,796 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 222 weniger als im August (-2,8 Prozent) und 948 mehr als vor einem Jahr (+13,8 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6.467 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 26,6 Prozent (2.072 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 168 Personen (-7,5 Prozent) gesunken und im Vergleich zum Vorjahr um 145 Arbeitslose (+7,5 Prozent) gestiegen. 73,4 Prozent (5.724 Personen) aller Arbeitslosen waren im September beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 54 Arbeitslose (-0,9 Prozent). Gegenüber September 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 803 Personen erhöht (+16,3 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.954 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.514 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer reduzierte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 83 Personen auf 4.168 Arbeitslose (-2,0 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen minderte sich im gleichen Zeitraum um 139 (-3,7 Prozent) auf 3.628 Betroffene. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 620 Arbeitslose (+17,5 Prozent), bei den Frauen um 329 Arbeitslose (+10,0 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3.519 Männer und 2.948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im September saisonbedingt um 11,7 Prozent oder 105 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 790 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 120 mehr, als vor einem Jahr (+17,9 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 569 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.326 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 8 Personen (-0,3 Prozent) ab. Gegenüber September 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 168 ältere Arbeitslosen (+7,8 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.174 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im September im Lahn-Dill-Kreis bei 717 Personen und damit um einen Betroffenen oder 0,1 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum September 2022 war ein Anstieg um 49 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+7,3 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 680 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 3.196 Langzeitarbeitslose aus, 44 mehr als im Vormonat (+1,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 745 Personen oder 30,4 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 2.517 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.550 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 116 arbeitslose Ausländer weniger als im August (-3,2 Prozent) sowie 616 mehr als im September 2022 (+21,0 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 2.508 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im September 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 229 Vermittlungsaufträge. Dies waren 44 Stellen weniger als im September 2022 (-16,1 Prozent). 2022 wurden insgesamt 4.649 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.