Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Herbstbelebung fällt aus

• Arbeitslosenquote bleibt im Oktober bei 5,3 Prozent
• LDK: Vier Arbeitslose weniger als im Vormonat, 833 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 39 Arbeitslose mehr als im September und 643 mehr als im Vorjahr
• Stellenmeldungen gehen in beiden Landkreisen im Vorjahresvergleich erneut zurück

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 158

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Oktober 2023 insgesamt 12.224 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,3 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im September waren 12.189 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag ebenfalls bei 5,3 Prozent. Vor einem Jahr waren 10.748 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,7 Prozent. Von den insgesamt 12.224 arbeitslosen Personen waren 3.491 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.026 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.707 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

 

„Der Arbeitsmarkt hat sich im Oktober seitwärts bewegt. Die Arbeitslosenquote verharrte im Oktober bei 5,3 Prozent und lag damit 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert“, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den abgelaufenen Monat. Auch wenn dies auf den ersten Blick eine fehlende Dynamik vermuten lasse, verberge sich hinter dem offensichtlichen Stillstand erhebliche Bewegung. „In den letzten 30 Tagen haben sich 2.440 Arbeitnehmer im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet, gleichzeitig konnten 2.380 Erwerbslose ihre Arbeitslosigkeit beenden“, sagte die Agenturleiterin weiter. Dennoch müsse man konstatieren, dass die Herbstbelebung in diesem Jahr nahezu völlig ausgefallen sei. Bis vor drei Jahren habe man in den Monaten September und Oktober stets deutliche Rückgänge der Arbeitslosigkeit verzeichnen können. Seit der Corona-Krise bleibe das herbstliche Zwischenhoch jeweils aus. Berbuir gab zudem zu bedenken, dass die Zahl der Stellenmeldungen seit Jahresbeginn gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund zwanzig Prozent zurückgegangen sei.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Oktober im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,7 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Oktober 2022 betrug die Quote 4,0 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.432 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 39 mehr als im September (+0,9 Prozent) und 643 mehr als vor einem Jahr (+17,0 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,2 Prozent, 3.955 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 31,7 Prozent (1.406 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 42 Personen (-2,9 Prozent) gesunken und im Vergleich zum Vorjahr um 113 Arbeitslose (+8,7 Prozent) gestiegen. 68,3 Prozent (3.026 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Oktober beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 81 Arbeitslose (+2,8 Prozent). Gegenüber Oktober 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 21,2 Prozent (+530 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.488 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.467 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 40 auf 2.375 Arbeitslose (+1,7 Prozent). Bei den Frauen reduzierte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um eine auf 2.057 Erwerbslose (0,0 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 350 Arbeitslose (+17,3 Prozent) und bei den Frauen um 293 Arbeitslose (+16,6 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 2.185 Männer und 2.397 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Oktober um 1,6 Prozent oder 7 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 436 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 134 mehr, als vor einem Jahr (+44,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 334 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 15 Betroffene auf 1.393 Arbeitslose gestiegen (+1,1 Prozent). Sie liegt damit um 98 Personen oder 7,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.330 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Oktober bei 279 Personen und somit um 20 Personen oder 6,7 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber Oktober 2022 war ein Rückgang um 18 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-6,1 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 302 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.235 Langzeitarbeitslose aus, 35 mehr als im Vormonat (+2,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 148 Personen oder 13,6 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 1.154 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.903 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 55 arbeitslose Ausländer mehr als im September (+3,0 Prozent) sowie 406 mehr als vor einem Jahr (+27,2 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 1.496 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Oktober 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 243 Vermittlungsaufträge. Dies waren 46 Stellen weniger als im Oktober 2022 (-15,9 Prozent). 2022 wurden insgesamt 3.934 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Oktober 2023 unverändert bei 5,7 Prozent. Im Oktober 2022 betrug die Quote 5,1 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.792 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 4 weniger als im September (-0,1 Prozent) und 833 mehr als vor einem Jahr (+12,0 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6.467 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 26,8 Prozent (2.085 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 13 Personen (+0,6 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 190 Arbeitslose (+10,0 Prozent) gestiegen. 73,2 Prozent (5.707 Personen) aller Arbeitslosen waren im Oktober beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 17 Arbeitslose (-0,3 Prozent). Gegenüber Oktober 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 643 Personen erhöht (+12,7 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.954 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.514 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer reduzierte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 4 Personen auf 4.164 Arbeitslose (-0,1 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen blieb im gleichen Zeitraum unverändert bei 3.628 Betroffenen. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 496 Arbeitslose (+13,5 Prozent), bei den Frauen um 337 Arbeitslose (+10,2 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3.519 Männer und 2.948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Oktober um 7,5 Prozent oder 59 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 731 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 77 mehr, als vor einem Jahr (+11,8 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 569 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.345 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 19 Personen (+0,8 Prozent) zu. Gegenüber Oktober 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 135 ältere Arbeitslosen (+6,1 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.174 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Oktober im Lahn-Dill-Kreis bei 712 Personen und damit um 5 Betroffene oder 0,7 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Oktober 2022 war ein Anstieg um 30 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+4,4 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 680 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 3.239 Langzeitarbeitslose aus, 43 mehr als im Vormonat (+1,3 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 756 Personen oder 30,4 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 2.517 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.549 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies war ein arbeitsloser Ausländer weniger als im September (0,0 Prozent) sowie 501 mehr als im Oktober 2022 (+16,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 2.508 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Oktober 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 297 Vermittlungsaufträge. Dies waren 48 Stellen weniger als im Oktober 2022 (-13,9 Prozent). 2022 wurden insgesamt 4.649 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.