Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Arbeitsmärkte in beiden Kreisen entwickeln sich 2022 unterschiedlich

• Arbeitslosenquote steigt im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent

• LDK: 205 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 1.128 mehr als vor einem Jahr

• LM-WEL: 188 Arbeitslose mehr als im November und 134 mehr als im Vorjahr

• Beschäftigung steigt zum 30. Juni 2022 in beiden Landkreisen

• Kurzarbeit stellt derzeit keine signifikante Größe mehr für den Arbeitsmarkt dar

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 2

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Dezember 2022 insgesamt 11.170 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 4,8 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Vormonat waren 10.777 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag bei 4,7 Prozent. Vor einem Jahr waren 9.908 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,3 Prozent.

Von den insgesamt 11.170 arbeitslosen Personen waren 3.554 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.435 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.181 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Obwohl der Arbeitsmarkt im Gesamtbezirk Limburg-Wetzlar im letzten Monat vorwiegend saisonal üblichen Mustern gefolgt ist, zeigt der Vergleich zum Dezember 2021 deutlich unterschiedliche Entwicklungen in beiden Landkreisen“, stellte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktbilanz für den abgelaufenen Monat fest. „Während die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die Turbulenzen rund um die Energiemärkte und Lieferketten im Kreis Limburg-Weilburg seit Dezember 2021 bei allen Personenkreisen -bis auf die Ausländer- nur zu einer moderaten Steigerung der Arbeitslosigkeit im niedrigen einstelligen Prozentbereich oder gar zum Rückgang führten, waren die Zuwachsraten im Lahn-Dill-Kreis größtenteils deutlich zweistellig. Insbesondere dort, wo sich die Zahlen der Ukraine-Flüchtlinge niederschlagen (Ausländer: +54,5 Prozent, Frauen: +24,9 Prozent, Jugendliche +39,1 Prozent und SGB II: +24,2 Prozent) werden die Auswirkungen der geopolitischen Ereignisse auf die Arbeitsmarktsituation im Lahn-Dill-Kreis besonders offenkundig“, unterstrich die Agenturchefin. Nach wie vor erfreulich entwickle sich in beiden Landkreisen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, so Berbuir. Während der Landkreis Limburg-Weilburg zum Stichtag 30. Juni des vergangenen Jahres 804 Beschäftigte mehr (+1,4 Prozent) zu verzeichnen hatte als im Juni 2021, stieg die Zahl der Arbeitsplätze im Lahn-Dill-Kreis im gleichen Zeitraum um 1.525 (+1,6 Prozent).

 

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Dezember im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,2 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Dezember 2021 betrug die Quote 4,1 Prozent. In absoluten Zahlen: 3.954 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 188 mehr als im November (+5,0 Prozent) und 134 mehr als vor einem Jahr (+3,5 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,2 Prozent, 3.955 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 38,4 Prozent (1.519 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 234 Personen (+18,2 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 2 Arbeitslose (+0,1 Prozent) gestiegen. 61,6 Prozent (2.435 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Dezember beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 46 Arbeitslose (-1,9 Prozent). Gegenüber Dezember 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 5,7 Prozent (+132 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.488 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.467 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 200 auf 2.225 Arbeitslose (+9,9 Prozent). Bei den Frauen sank die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 12 Personen auf 1.729 Erwerbslose (-0,7 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 45 Arbeitslose (+2,1 Prozent) und bei den Frauen um 89 Arbeitslose (+5,4 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 2.185 Männer und 2.397 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Dezember um 1,7 Prozent oder 5 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 296 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 12 weniger, als vor einem Jahr (-3,9 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 334 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 21 Betroffene auf 1.307 Arbeitslose gestiegen (+1,6 Prozent). Sie liegt damit um 25 Personen oder 2,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.330 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Dezember bei 295 Personen und somit um 13 Personen oder 4,2 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber Dezember 2021 war ein Rückgang um 32 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-9,8 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 302 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.081 Langzeitarbeitslose aus, 15 mehr als im Vormonat (+1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 162 Personen oder 13,0 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 1.154 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.596 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 117 arbeitslose Ausländer mehr als im November (+7,9 Prozent) sowie 306 (+23,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 1.496 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Dezember 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 321 Vermittlungsaufträge. Dies waren 36 Stellen weniger als im Dezember 2021 (-10,1 Prozent). 2022 wurden insgesamt 3.934 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Im August 2022 (aktuellste Zahlen) befanden sich im Kreis Limburg-Weilburg 17 Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote betrug somit annähernd 0,0 Prozent. Da die Kurzarbeit aktuell keine signifikante Größe mehr für das Arbeitsmarktgeschehen darstellt, stellen wir die Berichterstattung dazu vorerst ein.

 

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2022 bei 5,3 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Dezember des Vorjahres betrug die Quote 4,4 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.216 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 205 mehr als im November (+2,9 Prozent) und 1.128 mehr als vor einem Jahr (+18,5 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6.467 Personen waren im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 28,2 Prozent (2.035 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 99 Personen (+5,1 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 119 Arbeitslose (+6,2 Prozent) gestiegen. 71,8 Prozent (5.181 Personen) aller Arbeitslosen waren im Dezember beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 106 Arbeitslose (+2,1 Prozent). Gegenüber Dezember 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 1.009 Personen erhöht (+24,2 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.954 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.514 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 145 auf 3.880 Arbeitslose (+3,9 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 60 auf 3.336 Betroffene (+1,8 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 464 Arbeitslose (+13,6 Prozent), bei den Frauen um 664 Arbeitslose (+24,9 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3.519 Männer und 2.948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 9 Personen oder 1,4 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Dezember 2021 hat sie sich um 183 Personen (+39,1 Prozent) erhöht. Aktuell sind 651 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 569 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.301 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 60 Personen (+1,8 Prozent) zu. Gegenüber Dezember 2021 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 113 ältere Arbeitslosen (+5,2 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.174 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Dezember im Lahn-Dill-Kreis bei 703 Personen und damit um 5 Betroffene oder 0,7 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Dezember 2021 war ein Anstieg um 44 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+6,7 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 680 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 2.509 Langzeitarbeitslose aus, 13 mehr als im Vormonat (+0,5 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 199 Personen oder 7,3 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 2.517 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.216 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 133 arbeitslose Ausländer mehr als im November (+4,3 Prozent) sowie 1.135 mehr als im Dezember 2021 (+54,5 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 2.508 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Dezember 2022 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 341 Vermittlungsaufträge. Dies waren 81 Stellen weniger als im Dezember 2021 (-19,2 Prozent). 2022 wurden insgesamt 4.649 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

Im August 2022 (aktuellste Zahlen) befanden sich im Lahn-Dill-Kreis 51 Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote betrug somit 0,1 Prozent. Da die Kurzarbeit aktuell keine signifikante Größe mehr für das Arbeitsmarktgeschehen darstellt, stellen wir die Berichterstattung dazu vorerst ein.