Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Winter nimmt Einfluss auf den Arbeitsmarkt

• Arbeitslosenquote steigt im Januar um 0,5 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent

• LDK: 410 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 1.278 mehr als vor einem Jahr

• LM-WEL: 656 Arbeitslose mehr als im Dezember und 216 mehr als im Vorjahr

• Geringe Arbeitskräftenachfrage zu Jahresbeginn

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 23

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Januar 2023 insgesamt 12.236 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,3 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Vormonat waren 11.170 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag bei 4,8 Prozent. Vor einem Jahr waren 10.742 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,6 Prozent.Von den insgesamt 12.236 arbeitslosen Personen waren 4.306 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.659 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.271 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

 

„„Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Januar auch in dieser Höhe saisonüblich. Maßgeblich dafür sind primär witterungsbedingte Gründe, das Ende des Weihnachts- und Umtauschgeschäfts und viele zum Jahresende auslaufende Arbeitsverträge. Der 31. Dezember ist nicht nur Jahres-, sondern auch Halbjahres- und Quartalsende. Dies sind klassische Befristungstermine. Vor allem im handwerklich geprägten Landkreis Limburg-Weilburg sehen wir im ersten Monat des Jahres stets signifikant steigende Arbeitslosenzahlen. Im Vergleich zu den Vorjahren bewegt sich die Zunahme in beiden Landkreisen aktuell im Durchschnittsbereich“, erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für den abgelaufenen Monat. Nachdem der Stellenzugang im Januar letzten Jahres in beiden Landkreisen außerordentlich hoch gewesen sei, habe sich die Arbeitskräftenachfrage zum Beginn des Jahres 2023 ausgesprochen moderat entwickelt, berichtete die Agenturchefin weiter. Wie sich der Stellenzugang in den nächsten Monaten entwickeln werde, könne man derzeit nicht prognostizieren: „In den Wintermonaten kommt in etlichen Branchen der jeweiligen Wetterlage eine besondere Bedeutung zu, wenn es um die Beschäftigungslage geht. Das gilt wegen der wirtschaftlichen Verflechtungen nicht nur für die Außenberufe selbst, sondern auch für Branchen, die von der Beschäftigung in der Bauwirtschaft oder im Freien beeinflusst werden, wie beispielsweise den Bauhandel, den Verkehr oder die Lagerei, um nur einige zu nennen“, stellte Berbuir abschließend fest.

 

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Januar im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,9 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Januar 2022 betrug die Quote 4,7 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.610 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 656 mehr als im Dezember (+16,6 Prozent) und 216 mehr als vor einem Jahr (+4,9 Prozent).Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,2 Prozent, 3.955 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,0 Prozent und 3.735 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 42,3 Prozent (1.951 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 432 Personen (+28,4 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 34 Arbeitslose (+1,8 Prozent) gestiegen. 57,7 Prozent (2.659 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Januar beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 224 Arbeitslose (+9,2 Prozent). Gegenüber Januar 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 7,3 Prozent (+182 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.488 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.467 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 508 auf 2.733 Arbeitslose (+22,8 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 148 Personen auf 1.877 Erwerbslose (+8,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 75 Arbeitslose (+2,8 Prozent) und bei den Frauen um 141 Arbeitslose (+8,1 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 2.185 Männer und 2.397 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Januar um 12,5 Prozent oder 37 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 333 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 51 weniger, als vor einem Jahr (-13,3 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 334 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 186 Betroffene auf 1.493 Arbeitslose gestiegen (+14,2 Prozent). Sie liegt damit um 57 Personen oder 4,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.330 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Januar bei 314 Personen und somit um 19 Personen oder 6,4 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber Januar 2022 war ein Rückgang um 21 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-6,3 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 302 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 1.103 Langzeitarbeitslose aus, 22 mehr als im Vormonat (+2,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 198 Personen oder 15,2 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 1.154 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 2.022 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 426 arbeitslose Ausländer mehr als im Dezember (+26,7 Prozent) sowie 374 (+22,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 1.496 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Januar 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 187 Vermittlungsaufträge. Dies waren 72 Stellen weniger als im Januar 2022 (-27,8 Prozent). 2022 wurden insgesamt 3.934 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

 

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Januar 2022 bei 5,6 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Januar des Vorjahres betrug die Quote 4,6 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.626 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 410 mehr als im Dezember (+5,7 Prozent) und 1.278 mehr als vor einem Jahr (+20,1 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 4,7 Prozent, 6.467 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im Vorkrisenjahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote im Kreisgebiet durchschnittlich 4,8 Prozent und 6.640 Personen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet.

Im aktuellen Monat wurden 30,9 Prozent (2.355 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 320 Personen (+15,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 213 Arbeitslose (+9,9 Prozent) gestiegen. 69,1 Prozent (5.271 Personen) aller Arbeitslosen waren im Januar beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 90 Arbeitslose (+1,7 Prozent). Gegenüber Januar 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 1.065 Personen erhöht (+25,3 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld I beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2022 waren bei der Arbeitsagentur 1.954 Arbeitslose und beim Jobcenter 4.514 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer stieg im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 291 auf 4.171 Arbeitslose (+7,5 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 119 auf 3.455 Betroffene (+3,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 527 Arbeitslose (+14,5 Prozent), bei den Frauen um 751 Arbeitslose (+27,8 Prozent) zu. 2022 waren jahresdurchschnittlich 3.519 Männer und 2.948 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 57 Personen oder 8,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Januar 2022 hat sie sich um 225 Personen (+46,6 Prozent) erhöht. Aktuell sind 708 Jugendliche unter 25 Jahren als Arbeitslose gemeldet. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 569 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.378 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 77 Personen (+3,3 Prozent) zu. Gegenüber Januar 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 104 ältere Arbeitslosen (+4,6 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.174 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Januar im Lahn-Dill-Kreis bei 720 Personen und damit um 17 Betroffene oder 2,4 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Januar 2022 war ein Anstieg um 42 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+6,2 Prozent). Im Jahr 2022 waren jahresdurchschnittlich 680 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Aktuell weist die Statistik 2.558 Langzeitarbeitslose aus, 49 mehr als im Vormonat (+2,0 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 166 Personen oder 6,1 Prozent gesunken. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 2.517 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.368 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 152 arbeitslose Ausländer mehr als im Dezember (+4,7 Prozent) sowie 1.195 mehr als im Januar 2022 (+55,0 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 2.508 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Januar 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 259 Vermittlungsaufträge. Dies waren 110 Stellen weniger als im Januar 2022 (-29,8 Prozent).