Beschäftigungsrekord an Lahn und Dill

• Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt um 1,4 Prozent
• Branchen und Personenkreise entwickeln sich unterschiedlich

20.04.2023 | Presseinfo Nr. 69

Nie gab es im Lahn-Dill-Kreis mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als am 30. September letzten Jahres. Das geht aus den neusten Zahlen der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar hervor. Demnach waren gegen Ende des dritten Quartals 2022 rund um Wetzlar und Dillenburg 98.867 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Statistik weise somit 1.330 Beschäftigte mehr aus als zum 30. September 2021. Der Beschäftigungsanstieg im Kreisgebiet lag bei +1,4 Prozent (Hessen: +1,8 Prozent, Deutschland: +1,7 Prozent). Vor zehn Jahren habe man zum gleichen Zeitpunkt an Lahn und Dill noch 88.965 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt – knapp 10.000 weniger als aktuell, berichtet die Arbeitsagentur weiter.

Den höchsten Arbeitsplatzzuwachs verzeichnet aktuell die ‚Metall-, Elektro- und Stahlindustrie‘. 783 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten für diesen Wirtschaftszweig im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Anstieg um 3,0 Prozent. Weitere deutliche Beschäftigungsgewinne verbuchten vor allem das ‚Gesundheitswesen‘ (259 / +3,4 Prozent) sowie die ‚öffentliche Verwaltung‘ (+173 / +2,9 Prozent). Nennenswerte Arbeitsplatzgewinne gab es auch bei den ‚sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen‘ (138 / +4,5 Prozent), dem beispielsweise Sicherheits- und Hausmeisterdienste, Gebäudereiniger sowie Reisebüros zuzuordnen sind, im ‚Handel‘ (+89 / +0,6 Prozent) sowie in der ‚Verkehrs- und Lagerbranche‘ (+85 / +2,0 Prozent). Arbeitsplatzverluste weisen hingegen vor allem folgende Wirtschaftszweige aus: ‚Immobilien, freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen‘ (-323 / -6,4 Prozent), ‚Heime und Sozialwesen‘ (-117 / -1,6 Prozent) sowie die ‚Arbeitnehmerüberlassung‘ (-23 / -1,1 Prozent).

Ausgesprochen viele zusätzliche Arbeitsplätze bilden sich bei über 55-Jährigen ab

Beim Blick auf die Personenkreise bleibt festzustellen, dass geringfügig mehr Frauen (+669 / +1,6 Prozent) als Männer (+661 / +1,5 Prozent) vom Beschäftigungsaufwuchs profitiert haben. Entstanden sind mehr Vollzeit- (+814 / +1,2 Prozent) als Teilzeitarbeitsplätze (+516 / +1,9 Prozent). Während die über 55jährigen Arbeitnehmer insgesamt 23,6 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmerschaft ausmachen, bildeten sich 80,0 Prozent der Arbeitsplatzgewinne in ihrer Altersklasse ab. So stieg die Beschäftigtenzahl bei ihnen um 1.064 Sozialversicherungspflichtige (+4,6 Prozent). „Dies ist vor allem dem demographischen Wandel geschuldet“, erklärt Ralf Fischer, Sprecher der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar und berichtet weiter: „Zum einen verbleiben immer mehr ältere Arbeitnehmer länger auf ihren Arbeitsplätzen, andererseits ‚wachsen‘ stetig mehr Beschäftigte aus den geburtenstarken Jahrgängen in diese Altersgruppe hinein und nehmen ihren Arbeitsplatz quasi in diese statistische Kohorte mit“. Aktuell betrage die Beschäftigungsquote der über 55-Jährigen im Lahn-Dill-Kreis 51,6 Prozent (alle Altersgruppen: 60,0 Prozent). Vor zehn Jahren betrug die Quote der Generation ‚55+‘ noch 39,4 Prozent (alle Altersgruppen: 53,4 Prozent).

696 der zusätzlichen Arbeitsplätze wurden von deutschen Arbeitnehmern besetzt (+0,8 Prozent). Bei den Ausländern wuchs die Beschäftigung um 635 Arbeitskräfte (+6,0 Prozent).