Arbeitsmarktbericht Februar 2023

02.03.2023 | Presseinfo Nr. 21

Anders als in den Vorjahren, in denen die Arbeitslosenzahlen nach dem saisonüblichen Anstieg zu Jahresbeginn im Februar meist wieder gesunken waren, kam es in diesem Februar erneut zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Rheinhessen. Sie lag damit um gut 6 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Anstieg betraf ausschließlich die von den Jobcentern betreuten Arbeitslosen. Sie meldeten vor allem einen Zugang junger Menschen unter 25 Jahre. Die Mehrzahl von ihnen musste sich nach Abschluss einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme oder eines Integrationskurses zunächst wieder arbeitslos melden und Bürgergeld beantragen.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung blieben die Zahlen gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert. Hier kam es aber ebenfalls zu einigen Arbeitslosmeldungen von jungen Menschen. Diese mussten sich meist nach dem Winterprüfungstermin nach Abschluss ihrer Ausbildung vorübergehend arbeitslos melden. Ohne diese Meldungen wäre die Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich im Februar rückläufig gewesen. Leichte konjunkturelle Impulse zeigten sich im Februar durch einen Anstieg bei den Stellenmeldungen und darin, dass es in diesem Monat wieder mehr Menschen gelang, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung zu beenden als noch im Januar. Neue Stellen wurden vor allem aus der Öffentlichen Verwaltung, dem Gesundheits- und Sozialwesen, dem Handel, dem Bau- und dem verarbeitenden Gewerbe gemeldet.

Da im Februar auch zahlreiche Jobsuchende in Sprachkurse, eine Weiterbildung oder eine andere arbeitsmarktpolitische Maßnahme einmündeten, lag die Unterbeschäftigung, in der die Maßnahmeteilnehmer mitgezählt werden, mit über 9 Prozent deutlicher über dem Vorjahreswert als die Arbeitslosigkeit. Insgesamt begannen im Februar rund 1200 Menschen eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme und etwa ebenso viele beendeten ihre Maßnahme.

„Wir nehmen derzeit viel Bewegung bei den Maßnahmen wahr“, so Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. „Und dies vor allem bezüglich der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, aber auch bezüglich der Menschen aus Asylherkunftsländern. Viele münden in Sprachkurse ein, andere beenden diese und gehen nun weitere Schritte, um im deutschen Arbeitsmarkt anzukommen.“ Strack betont in diesem Zusammenhang einmal mehr, dass für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt eine abgeschlossene berufliche Ausbildung unerlässlich ist. „Auch zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs bleibt sie einer der wichtigsten Hebel“, so Strack. Um Jugendliche gut auf den Berufseinstieg vorzubereiten, veranstaltet die Agentur für Arbeit unter dem Motto „Ausbildung ist Zukunft“ vom 13. bis 17. März eine Aktionswoche mit vielen Informationen und Beratungsangeboten rund um die Berufswahl. Näheres hierzu gibt es unter: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/mainz/woche-der-ausbildung-vom-13-bis-17-maerz-2023

Der Arbeitsmarkt in Zahlen

Im Februar waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 24.175 Männer und Frauen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 167 mehr als im Januar und 2.074 mehr als vor einem Jahr. Darunter standen 17.626 Personen dem Arbeitsmarkt sofort zur Verfügung und galten damit offiziell als arbeitslos. Das waren 108 mehr als im Januar und 1.054 oder 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 4,8 auf 4,9 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 4,6%. Die leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit im Februar betraf ausschließlich die von den Jobcentern betreuten Bürgergeld-Empfänger. Bei den Dienststellen der Arbeitsagentur blieben die Zahlen nahezu unverändert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem ersten Arbeitsmarkt zog im Februar deutlich an. Die Arbeitgeber meldeten 1.729 offene Stellen; 597 mehr als im Januar. Überwiegend wurden ausgebildete Fachkräfte oder Experten gesucht. Weniger als ein Sechstel der Stellen entfiel auf Helfertätigkeiten.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit auf den regionalen Arbeitsmärkten Rheinhessens verlief im Februar uneinheitlich. Während in der Stadt Worms und im Landkreis Alzey-Worms geringfügige Rückgänge zu verzeichnen waren, kam es in der Stadt Mainz und im Landkreis Manz-Bingen zu einer leichten Zunahme der Arbeitslosenzahlen. Die Arbeitslosenquoten stiegen im Gesamtbezirk von 4,8 auf 4,9 Prozent und im Landkreis Mainz-Bingen von 3,7 auf 3,8 Prozent. In der Stadt Mainz blieb die Quote unverändert bei 5,2 Prozent, in der Stadt Worms und im Landkreis Alzey-Worms ebenfalls unverändert bei 8,1 bzw. 4,0 Prozent.