Der Ausbildungsmarkt im März 2023: Noch viele Ausbildungsstellen frei

Wie üblich zieht die Agentur für Arbeit Meschede-Soest nach den ersten sechs Monaten des Ausbildungsjahres eine Zwischenbilanz zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Die ersten Zahlen zeigen eine immer größer werdende Schere zwischen Angebot und Nachfrage.

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 29

Bis März 2023 sind im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest insgesamt 3.833 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.218 Bewerber und Bewerberinnen, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Auf eine/n Bewerber/in kommen damit im Agenturbezirk Meschede-Soest 1,7 Ausbildungsplätze.

Zurzeit sind noch 1.117 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 2.441 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede/n unversorgten Bewerber/in 2,2 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerber/innen um 4,2 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Ausbildungsstellen um 4,4 Prozent gestiegen.

Die Zahlenentwicklung bedeutet für Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede- Soest, dass sich der Ausgleich am heimischen Ausbildungsmarkt nicht von alleine regeln wird. Im Gegenteil: Die Berufsberatung und Ausbildungsstellenvermittlung in seiner Agentur werden mit den Ausbildungsplatzbemühungen nicht lockerlassen. „Aktuell liegen uns noch mehr als 2.400 zu besetzende Ausbildungsplätze für dieses Jahr vor. Die Vielfalt der Ausbildungsberufe und -möglichkeiten ist groß und oft sind nur wenige Berufsbilder bekannt. In den Beratungsgesprächen mit den Jugendlichen ergeben sich häufig interessante Alternativen zu festgelegten Berufswünschen. Entscheidend ist, dass die Jugendlichen ihre Berufswahl jetzt nicht auf die lange Bank schieben“, appelliert er. Wer Unterstützung bei der Ausbildungsstellensuche benötigt, sollte das Gespräch mit der Berufsberatung suchen.

Kreis Soest
1.103 Jugendliche aus dem Kreis Soest haben sich seit Oktober 2022 an die Berufsberatung der heimischen Agenturen für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 3 Personen (0,3 Prozent) mehr als im Vorjahr. 593 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, gleichbleibend zum Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerbern und Bewerberinnen stehen derzeit 1.529 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 1.075 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 75 Ausbildungsstellen  (-4,7 Prozent) weniger gemeldet worden.

Hochsauerlandkreis
1.115 Jugendliche aus dem Hochsauerlandkreis haben sich seit Oktober 2022 an die Berufsberatung der heimischen Agenturen für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 100 Personen (-8,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. 524 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, 94 Personen (-15,2 Prozent) weniger als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerbern und Bewerberinnen stehen derzeit 2.304 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 1.366 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 235 Ausbildungsstellen (11,4 Prozent) mehr gemeldet worden.

„Ausbildung bleibt weiterhin ein wichtiges Thema in unserer Region. Heimische Unternehmen sind sich ihrer Ausbildungsverantwortung bewusst. In vielen Unternehmen tickt unaufhaltsam eine demografische Uhr. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Arbeitgeber bemühen sich sehr frühzeitig um die besten Nachwuchskräfte, da ihnen die Fachkräftesicherung für ihren Betrieb wichtig ist. Ich bitte daher weiterhin unsere heimische Wirtschaft, uns die freien Ausbildungsstellen zu melden und alle Ausbildungskapazitäten in ihrem Unternehmen zu prüfen“, appelliert der Experte. In einigen Berufen ist die Chance auf eine Ausbildungsstelle deutlich höher als in anderen. So fehlten Bewerberinnen und Bewerber vor allem in vielen Handwerksberufen wie in der Herstellung und im Verkauf von Fleisch- und Backwaren oder in Bau- und baunahen Berufen (z. B. Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Energietechnik), in Hotel- und Gaststättenberufen, aber auch in der Mechatronik und Automatisierungstechnik. „Ich möchte alle Jugendlichen dazu aufrufen den Weg der dualen Ausbildung in Betracht zu ziehen. Informiert euch, macht Praktika und und geht mit den Betrieben in den Austausch. Auch die Berufsberatung hat sicher noch den einen oder anderen Tipp und hilft euch im Berufswahlprozess.“