Der Arbeitsmarkt im Kreis Mettmann im Juli 2022

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit wird durch ukrainische Flüchtlinge verstärkt

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 41

„Die Arbeitslosigkeit ist im Juli wie erwartet kräftig gestiegen. Die Ursache ist vor allem
die fortschreitende Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge beim Jobcenter. Daneben gibt
es zwei weitere kleinere saisontypische Effekte: Zum einen endeten am 30. Juni viele
befristete Arbeitsverhältnisse. Zum anderen meldeten sich junge Fachkräfte
arbeitslos, wenn sie nach erfolgreicher Ausbildung nicht direkt übernommen wurden.
Neben diesen Entwicklungen ist aber auch spürbar, dass der Arbeitsmarkt etwas an
Schwung verliert. Vor dem Hintergrund steigender Kosten bei Material und Energie
hielten sich die Unternehmen im Kreis Mettmann mit der Einstellung von Personal
zurück. Sie meldeten weniger freie Stellen, boten mehr befristete Verträge an und
besetzten vakante Stellen später.
Grundsätzlich bleibt der Fachkräftebedarf aber auf einem hohen Niveau. Derzeit sind
über 3.100 freie Stellen gemeldet, für die meist eine abgeschlossene Berufsausbildung
vorausgesetzt wird. Nur noch für jede sechste Stelle wird kein Abschluss benötigt.
Aber auch für Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung birgt der hohe
Fachkräftebedarf eine Chance: Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um seinen
Berufsabschluss nachzuholen. Viele wissen gar nicht, dass die Agentur für Arbeit auch
für Berufstätige da ist und sie dabei unterstützt, sich beruflich zu verbessern und weiter
zu kommen. Wir beraten Arbeitssuchende und Beschäftigte bei allen Fragen rund um
die Themen Weiterbildung, Ausbildung, Umschulung, Jobsuche oder Karriere. Und wir
unterstützen die Unternehmen bei der Weiterbildung und Qualifizierung ihrer
Beschäftigten. Ich kann daher nur ermutigen, unsere Beratung jetzt in Anspruch zu
nehmen und die Chancen der beruflichen Weiterbildung zu nutzen“, so Karl Tymister,
Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.

Rechtskreiswechsel ab 1. Juni für geflüchtete Menschen aus der Ukraine

Bis Ende Mai erhielten ukrainische Flüchtlinge Leistungen nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz und bekamen ihre Unterstützung vom Sozialamt. Seit 1.
Juni wechseln erwerbsfähige Personen und ihre Familien in das Jobcenter. Der
Wechsel von Sozialamt zum Jobcenter erfolgt schrittweise, für drei Monate wurde eine
Übergangsfrist festgesetzt.
Der Rechtskreiswechsel bringt für die Betroffenen Vorteile mit sich. Zum einen erhöht
sich der monatliche Leistungsanspruch. Außerdem unterstützt das Jobcenter bei der
Anerkennung von Berufsabschlüssen und der Suche nach einem Arbeitsplatz.
Bisher sind im Kreis Mettmann 1.683 Personen aus der Ukraine beim jobcenter MEaktiv
registriert. Von ihnen sind 1.068 bereits arbeitslos gemeldet.

Informationen und Unterstützungsangebote: https://www.arbeitsagentur.de/ukraine

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Mettmann im Juli gestiegen. Insgesamt waren
16.892 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.225 Personen oder 7,8 Prozent
mehr als im Juni, aber 626 Personen bzw. 3,6 Prozent weniger als vor ein einem
Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt von 6,0 Prozent im Juni auf aktuell 6,5 Prozent,
vor einem Jahr lag sie bei 6,7 Prozent.

Jugendarbeitslosigkeit

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli gestiegen. Ursache sind die Abschlussprüfungen
in den Ausbildungsberufen. Junge Fachkräfte, die nach erfolgreicher Prüfung nicht
vom Ausbildungsbetrieb übernommen wurden, melden sich jetzt arbeitslos. Dadurch
steigt regelmäßig die Jugendarbeitslosigkeit in den Sommermonaten an. Die jungen
Fachkräfte sind jedoch nur für eine kurze Zeit arbeitslos, denn sie werden dringend
benötigt. 1.386 der Arbeitslosen sind im Juli unter 25 Jahre alt. Das sind 275 mehr als
im Juni und 98 mehr als vor einem Jahr.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt

Im Kreis Mettmann meldeten sich im Juli insgesamt 3.635 Personen bei der Agentur
für Arbeit oder dem Jobcenter neu oder erneut arbeitslos. Das waren 900 mehr als im
Juni und 744 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.433 Menschen ihre
Arbeitslosigkeit, 151 weniger als im Juni und 517 weniger als vor einem Jahr.

Stellenangebot

Die Arbeitgeber im Kreis Mettmann haben in diesem Monat 637 Stellen gemeldet,
das waren 169 weniger als im Juni und 347 weniger als vor einem Jahr. Im Bestand
befanden sich insgesamt 3.135 offene Stellen, 65 mehr als im Juni, aber 358 weniger
als im Vorjahresmonat.

Kurzarbeit

Die Statistik der hochgerechneten Zahlen zur realisierten Kurzarbeit liegt nun für März
2022 vor. Demnach haben im März 3.677 Personen in 480 Betrieben Kurzarbeitergeld
bezogen. Die Kurzarbeiter-Quote, die den Anteil der Kurzarbeiter an den
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten darstellt sank von 2,0 Prozent im Februar
auf 1,9 Prozent im März.

Veranstaltungen der Agentur für Arbeit:

  • 3. August: Arbeit und Gesundheit - Wer hilft, wenn die Gesundheit nicht mehr

mitspielt?
• 9. August: Mein Weg in einen Beruf mit Zukunft
• 10. August: Arbeiten im kaufmännischen Bereich - Einstiegsmöglichkeiten für
Nichtkaufleute
• 15. August: Telefon-Sprechstunde „Zurück in den Beruf?“
• 16. August: Digitale Informationsveranstaltung - Beginn der Arbeitslosigkeit
Agentur für Arbeit Mettmann - Pressestelle
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• 16. August: Berufliche Karriere, aber nachhaltig bitte! - Wandel, Chancen und
Wege am Arbeitsmarkt der Zukunft
• 17. August: Telefonsprechstunde - Berufliche Weiterentwicklung
• 18. August: Fit für den beruflichen Wandel - Neue Jobanforderungen durch
die Digitalisierung
• 24. August: Offene Sprechstunde "Zurück in den Beruf?"
• 29. August: Berufe auf Straße und Schiene
• 31. August: Zukunftsstarter - Wege zum Berufsabschluss für Erwachsene
• 31. August: Quereinstieg im Kindergarten
• 31. August: Quereinstieg in Pflegeberufe

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen

Die Agentur für Arbeit Mettmann hat neben der Hauptagentur in Mettmann – die
gleichzeitig auch die Geschäftsstelle für Mettmann und Erkrath ist - vier weitere
Geschäftsstellen, die wiederum für einzelne Gemeinden zuständig sind. Die
Entwicklung der Arbeitslosigkeit innerhalb eines solchen Teilbezirkes kann
abweichend von der Entwicklung des Kreises insgesamt verlaufen.

Agentur für Arbeit Hilden (zuständig für die Gemeinden Haan und Hilden)

In der Agentur für Arbeit Hilden sind aktuell 2.934 Menschen arbeitslos, das sind 269
mehr als im Juni und elf mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt von
5,7 Prozent im Juni auf aktuell 6,3 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 6,2 Prozent.
Im Juli meldeten sich 671 Personen (neu oder erneut) arbeitslos; das sind 186 mehr
als vor einem Jahr. Zeitgleich konnten 408 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden,
das sind 74 weniger im Vorjahresvergleich.
Die Arbeitgeber aus Haan und Hilden meldeten im Juli 116 neue Arbeitsstellen, das
sind 42 weniger als vor einem Jahr. Damit sind in der Geschäftsstelle Hilden aktuell
572 freie Stellen gemeldet. Der Bestand verringert sich somit um 76 Stellen zum
Vorjahr.
In Haan sind aktuell 1.011 Menschen arbeitslos, das sind 115 mehr als im Juni und
23 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für Haan steigt von 5,6 Prozent
im Juni auf aktuell 6,3 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese 6,1 Prozent.
In der Stadt Hilden sind aktuell 1.923 Menschen arbeitslos, das sind 154 mehr als im
Juni, aber zwölf weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Hilden
steigt von 5,9 Prozent im Juni auf aktuell 6,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese
6,3 Prozent.

Agentur für Arbeit Langenfeld (Gemeinden Langenfeld und Monheim)

In der Agentur für Arbeit Langenfeld sind aktuell 3.231 Menschen arbeitslos, das sind
230 mehr als im Juni, aber 169 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote
steigt von 5,5 Prozent im Juni auf aktuell 5,9 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 6,2
Prozent. Im Juli meldeten sich 743 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das sind
157 mehr als vor einem Jahr. Zeitgleich konnten 518 Personen ihre Arbeitslosigkeit
beenden, das sind 52 weniger als im Vorjahresvergleich.
Die Arbeitgeber aus Langenfeld und Monheim meldeten im Juli 202 neue
Arbeitsstellen, drei mehr als vor einem Jahr. Damit sind in der Geschäftsstelle Langenfeld derzeit 759 freie Stellen gemeldet. Der Bestand erhöht sich somit um 122
Stellen zum Vorjahr.
In der Stadt Langenfeld sind aktuell 1.604 Menschen arbeitslos, das sind 118 mehr
als im Juni, aber 36 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt
Langenfeld steigt von 4,6 Prozent im Juni auf aktuell 4,9 Prozent. Vor einem Jahr
betrug diese 5,0 Prozent.
In Monheim sind aktuell 1.627 Menschen arbeitslos, das sind 112 mehr als im Juni ,
aber 133 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Monheim
steigt von 6,9 Prozent im Juni auf aktuell 7,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese
noch 8,0 Prozent

Agentur für Arbeit Mettmann (Gemeinden Mettmann und Erkrath)

In der Geschäftsstelle Mettmann sind aktuell 3.010 Menschen arbeitslos, das sind
229 mehr als im Juni und 21 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt
von 6,5 Prozent im Juni auf aktuell 7,0 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 6,9
Prozent. Im Juli meldeten sich 594 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das sind
177 mehr als vor einem Jahr. Zeitgleich konnten 371 Personen ihre Arbeitslosigkeit
beenden, das sind 89 weniger als im Vorjahresvergleich.
Die Arbeitgeber aus Mettmann und Erkrath meldeten im Juli 71 neue Arbeitsstellen,
50 weniger als vor einem Jahr. Damit sind in der Geschäftsstelle Mettmann derzeit
376 freie Stellen gemeldet. Der Bestand verringert sich somit um 197 Stellen zum
Vorjahr.
In Erkrath sind aktuell 1.747 Menschen arbeitslos, das sind 157 mehr als im Juni,
und 25 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Erkrath steigt
von 7,1 Prozent im Juni auf aktuell 7,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese 7,6
Prozent.
In der Stadt Mettmann sind aktuell 1.263 Menschen arbeitslos, das sind 72 mehr als
im Juni, aber vier weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt
Mettmann steigt von 5,8 Prozent im Juni auf aktuell 6,2 Prozent. Vor einem Jahr
betrug diese auch 6,2 Prozent.

Agentur für Arbeit Ratingen (Gemeinde Ratingen)

In der Agentur für Arbeit Ratingen sind aktuell 2.988 Menschen arbeitslos, das sind
183 mehr als im Juni, aber 194 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote
steigt von 6,1 Prozent im Juni auf aktuell 6,5 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 6,8
Prozent. Im Juli meldeten sich 552 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das sind
84 mehr als vor einem Jahr. Zeitgleich konnten 366 Personen ihre Arbeitslosigkeit
beenden, das sind 140 weniger als im Vorjahresvergleich.
Die Ratinger Arbeitgeber meldeten im Juli 109 neue Arbeitsstellen, 155 weniger als
vor einem Jahr. Damit sind in der Arbeitsagentur Ratingen derzeit 611 freie Stellen
gemeldet, der Bestand verringert sich somit um 215 Stellen zum Vorjahr.

Agentur für Arbeit Velbert (Gemeinden Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath)

In der Agentur für Arbeit Velbert sind aktuell 4.729 Menschen arbeitslos, das sind
314 mehr als im Juni, aber 295 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote
bleibt steigt von 6,4 Prozent im Juni auf aktuell 6,8 Prozent, vor einem Jahr lag sie
bei 7,2 Prozent. Im Juli meldeten sich 1.075 Personen (neu oder erneut) arbeitslos,
das sind 140 mehr als vor einem Jahr. Zeitgleich konnten 770 Personen ihre
Arbeitslosigkeit beenden, das sind 162 weniger als im Vorjahresvergleich.
Die Arbeitgeber der drei Städte meldeten im Juli zusammen 139 neue Arbeitsstellen,
das waren 103 weniger als vor einem Jahr. Damit sind in der Agentur für Arbeit
Velbert derzeit 817 freie Stellen gemeldet und der Bestand erhöht sich somit um acht
Stellen zum Vorjahr.
In Velbert sind aktuell 3.156 Menschen arbeitslos, das sind 197 mehr als im Juni,
aber 176 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Velbert
steigt von 6,7 Prozent im Juni auf aktuell 7,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese
noch 7,5 Prozent.
In Heiligenhaus sind aktuell 952 Menschen arbeitslos, das sind 71 mehr als im Juni,
aber 65 weniger als vor einem Jahr.
In Wülfrath sind aktuell 621 Menschen arbeitslos, das sind 46 mehr als im Juni, aber
54 weniger als vor einem Jahr.
Für Heiligenhaus und Wülfrath wird aufgrund der geringen Größe der Städte keine
Quote ausgewiesen.