Kevin Rausch (21) ist schwerbehindert. Dass er dennoch einen normalen Einstieg ins Berufsleben gefunden hat, wurde durch das Zusammenspiel vieler Förderer möglich. Dass das beispielhaft für andere sein könnte, dafür warben im Dezember 2022 die Agentur für Arbeit Mönchengladbach und sein Arbeitgeber, die H. Herzog KG aus Mönchengladbach, anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung.
Für Rainer Imkamp, Leiter der Arbeitsagentur, ist die Entwicklung von Kevin Rausch ein Beispiel dafür, wie es gelingen kann, Inklusion zu leben und Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. In zwei Jahren möchte der 21-jährige Auszubildende seinen Abschluss als Fachinformatiker-Systemintegration absolvieren.
In einem Pressegespräch informierte die Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss am 21. Dezember 2022 über aktuelle Entwicklungen und Chancen für Menschen mit Behinderung, eine Ausbildung oder Arbeit aufzunehmen:
Wie entwickelt sich die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderung? Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach in diesem Jahr ab. Im Zeitraum vom Dezember 2021 bis November 2022 waren im Agenturbezirk Mönchengladbach durchschnittlich 2.106 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 47 Personen oder 2,2 Prozent weniger als im Jahresdurchschnitt 2021. Der Anteil der schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen stieg demgegenüber 2021 wieder an und liegt nun im gleitenden Jahresdurchschnitt bei 8,0 Prozent. 2019, im Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, hatte der Anteil bei 7,8 Prozent gelegen.
Wie viele Menschen mit Behinderung werden aktuell von der Arbeitsagentur betreut? Derzeit betreut die Arbeitsagentur Mönchengladbach rund 1650 arbeitssuchende und arbeitslose Menschen mit einem beruflichen Rehabilitationsbedarf und/oder einer Schwerbehinderung aus Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss.
Wer betreut diese Kundinnen und Kunden bei der Arbeitsagentur? Bei der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss gehören insgesamt 19 Spezialistinnen und Spezialisten dem Team für berufliche Rehabilitation und Teilhabe an, die sich dauerhaft im Jahr um die berufliche Beratung und Integration von Menschen mit Behinderungen kümmern.
Wie unterstützt die Agentur für Arbeit Mönchengladbach die Inklusion am Arbeitsmarkt? Die Agentur für Arbeit kann Betriebe unterstützen, wenn sie einen Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin mit Schwerbehinderung einstellen oder ausbilden wollen, beispielsweise durch einen Eingliederungszuschuss oder Einstiegsqualifizierung, durch die Übernahme der Kosten während einer Probebeschäftigung oder durch einen Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung. Die Arbeitsagentur kann außerdem bei der behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen unterstützen. Das kann vom Umbau zu einer behindertengerechten Toilette bis zu breiteren Türöffnungen reichen. Unterstützt wird vonseiten der Arbeitsagentur auch, wenn es für junge Menschen mit einer Schwerbehinderung nicht sofort im ersten Ausbildungsberuf klappt. Und Integration wird gefördert, indem beispielsweise Fahrdienste organisiert werden, wenn damit für Menschen die berufliche Teilhabe ermöglicht wird. Für das Jahr 2022 wird die Agentur für Arbeit Mönchengladbach für Qualifizierungsmaßnahmen, Zuschüsse für Arbeitgeber und erforderliche Umbauten circa 19 Millionen Euro ausgegeben habe. Für das Jahr 2023 wird mit rund 20 Millionen Euro kalkuliert.
Wie können Beratungstermine bei der Arbeitsagentur vereinbart werden? Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können über die kostenfreie Hotline 0800 4555500 mit ihnen einen Beratungstermin vereinbaren. Kontakt kann auch per E-Mail an aufgenommen werden. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können sich über die kostenfrei Hotline 0800 4555520 informieren und beraten lassen oder sich per E-Mail an an den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Mönchengladbach wenden.