Im zehnten Monat in Folge ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach gesunken. Allerdings zeichnet sich ab, dass diese positive Entwicklung mit Beginn des neuen Jahres stoppen könnte. Dazu analysiert Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss: "Im November und Dezember haben uns die Unternehmen in der Region weniger neue Stellen gemeldet als im Frühjahr, Sommer und Herbst des Jahres. Lediglich im Januar 2021, als Deutschland sich im Lockdown befunden hatte, waren noch weniger neue Stelle gemeldet worden als im aktuellen Berichtsmonat. Wir sehen daran, dass die Wirtschaft verhalten in den Jahreswechsel gegangen ist." Im Dezember 2021 waren 1.062 neue offene Stellen gemeldet worden, während es im Oktober 2021 in der Spitze 1.430 Stellen gewesen waren. Mit 766 neuen Stellen war der Januar 2021 der schwächste Monat des Jahres gewesen. Arbeitslose und Arbeitssuchende sollten sich von den aktuellen Zahlen indes nicht entmutigen lassen, betont Angela Schoofs, denn: "Im Dezember 2021 befanden sich 6.037 freie Arbeitsstellen in unserem Bestand, in die wir die Menschen im Agenturbezirk Mönchengladbach vermitteln können. Das sind 1.762 Stellen mehr als im Dezember des vergangenen Jahres. Und 5.945 dieser Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Arbeitskräftenachfrage ist somit insgesamt weiterhin hoch."
Ein weiterer Indikator für eine schwächere Entwicklung des Arbeitsmarktes zum Jahresanfang ist Angela Schoofs zufolge, dass bereits im Dezember 2021 wieder mehr Unternehmen Kurzarbeit neu oder erneut angemeldet haben: "In der aktuellen Corona-Welle wird das Kurzarbeitergeld den Betrieben allerdings wieder sehr dabei helfen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz vorübergehend geringerer Auslastung halten zu können. Wie wichtig das ist, hat uns das vergangene Jahr gezeigt. Fachkräfte und junge Menschen, die die Fachkräfte der Zukunft werden können, waren weiterhin sehr gefragt. Beide Gruppen waren zum Jahresende schon wieder so wenig von Arbeitslosigkeit betroffen wie vor Beginn der Corona-Pandemie."
Im Dezember 2021 waren 1.839 Arbeitslose unter 25 Jahre registriert worden. Das sind 657 weniger als im Dezember 2020 und 196 weniger als im Dezember 2019, dem letzten Jahr vor Ausbruch der Pandemie.
Anstrengungen müssen weiterhin unternommen werden, um insbesondere Langzeitarbeitslose und Arbeitslose mit fehlender oder nicht mehr passender Qualifikation wieder in das Arbeitsleben zu integrieren. "In beiden Gruppen besteht großer Aufholbedarf. Beiden Gruppen bieten sich aber auch große Chancen, als künftige Fachkräfte diesen Bedarf aus der Region zu decken. Qualifizierung und Weiterbildung eröffnen ihnen diese Perspektive. Die Agentur für Arbeit berät alle an beruflicher Weiterbildung interessierten Arbeitssuchenden, Beschäftigten und Arbeitslosen gerne individuell, um dann auch die passenden Qualifizierungen zu finanzieren. Termine können unter 0800 4555500 vereinbart werden. Selbstverständlich werden auch Unternehmen ausführlich beraten. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die Mitarbeitende weiterbilden möchten oder die Arbeitslose mit Qualifizierungsbedarf einstellen wollen, sollten sich unter 0800 4555520 von unserem Arbeitgeber-Service beraten lassen."
Vertiefter Blick auf die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Mönchengladbach
25.597 Arbeitslose wurden im Dezember 2021 im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach registriert. Das sind 331 Frauen und Männer weniger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,3 Prozent entspricht. Im Dezember des Vorjahres waren in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss 3.081 Personen mehr arbeitslos gemeldet als im aktuellen Berichtsmonat (-10,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach sank im Dezember 2021 auf 6,6 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und 0,9 Prozentpunkte weniger als im Dezember des Vorjahres (7,5 Prozent).
Mit aktuell 12.080 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber November 2021 um 130 Frauen und Männer abgenommen (-1,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Anstieg von 643 Personen (+5,6 Prozent). Dieser Anstieg findet vorrangig im Bereich des Sozialgesetzbuches II (SGB II) statt. Entsprechend erhalten 91,4 Prozent der Langzeitarbeitslosen Leistungen der Jobcenter in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss (11.038 Personen). Das sind 144 Personen weniger als im November (-1,3 Prozent) sowie 911 Männer und Frauen mehr als im Dezember 2020 (+9,0 Prozent).
Im Dezember 2021 sind in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss 1.839 Arbeitslose unter 25 Jahre registriert worden. Das sind 95 junge Frauen und Männer weniger als im November (-4,9 Prozent) und 657 weniger als im Dezember vergangenen Jahres (-26,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe liegt derzeit bei 5,0 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und 1,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat (6,6 Prozent).
Die Zahl der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, stieg im Dezember 2021 um 27 Männer und Frauen (+0,3 Prozent) auf 8.917 Personen. Verglichen mit Dezember 2020 entspricht das einem Rückgang von 290 Personen (-3,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe liegt wie im Vormonat bei 6,3 Prozent. Das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als im Dezember 2020 (6,7 Prozent).
Arbeitsmarkt in den Gebietskörperschaften
Auf 13.070 Menschen ist in der Stadt Mönchengladbach im Dezember 2021 die Zahl der Arbeitslosen zurückgegangen. Das sind 145 Personen weniger als im Vormonat (-1,1 Prozent) und 1.096 Personen weniger als vor einem Jahr (-7,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote für Mönchengladbach ging im Dezember um 0,1 Prozentpunkte zurück und liegt jetzt bei 9,3 Prozent. Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Arbeitslosenquote 10,1 Prozent betragen (-0,8 Prozentpunkte).
Im Rhein-Kreis Neuss ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2021 auf 12.527 Frauen und Männer gesunken. Das sind 186 Personen weniger als im Vormonat (-1,5 Prozent) sowie 1.985 Personen weniger als im Vorjahresmonat (-13,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote fiel im Rhein-Kreis Neuss im aktuellen Berichtsmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Sie liegt damit um 0,8 Prozentpunkte unter Dezember 2020 (5,9 Prozent).
An den drei Standorten der Arbeitsagentur im Rhein-Kreis Neuss entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Dezember 2021 unterschiedlich. In der Geschäftsstelle Dormagen stieg die Arbeitslosenquote im Dezember 2021 um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent (Dezember 2020: 5,6 Prozent). In der Geschäftsstelle Grevenbroich fiel die Arbeitslosenquote im Dezember 2021 um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent (Dezember 2020: 5,1 Prozent). In der Geschäftsstelle Neuss ging die Arbeitslosenquote im Dezember 2021 um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent zurück (Dezember 2020: 6,3 Prozent).
Registriert wurden aktuell 1.718 Arbeitslose in der Stadt Dormagen (+28 zum Vormonat), 1.812 in Grevenbroich (-57), 469 in Jüchen (-14), 924 in Kaarst (-16), 486 in Korschenbroich (unverändert), 1.221 in Meerbusch (-35), 5.679 in Neuss (-93) und 218 in Rommerskirchen (+1).
Hinweis: Zur Hauptagentur Mönchengladbach gehört nur die Stadt Mönchengladbach; die Geschäftsstelle Neuss umfasst die Städte Neuss, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch. Zur Geschäftsstelle Dormagen zählt nur die Stadt Dormagen. Die Geschäftsstelle Grevenbroich umfasst die Städte Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen. Die Daten der drei Geschäftsstellen Neuss, Grevenbroich und Dormagen ergeben zusammen die Zahlen für den Rhein-Kreis Neuss.
Bewegung auf dem Stellen- und Arbeitsmarkt
Die Unternehmen im Bezirk der Arbeitsagentur Mönchengladbach meldeten im aktuellen Berichtsmonat Dezember 1.062 neue offene Stellen. Das sind 42 weniger als im Vormonat (-3,8 Prozent), allerdings 184 mehr als vor einem Jahr (+21,0 Prozent). 1.027 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 852 der neu zugegangenen Stellen sind unbefristet zu besetzen.
Im Dezember 2021 stieg die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Agenturbezirk Mönchengladbach um 9 auf 6.037. Das entspricht einem Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat sowie von 41,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (+1.762 Stellen). 5.945 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 5.243 der Stellen im Bestand sind unbefristet zu besetzen. Die meisten offenen Arbeitsstellen werden aktuell im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (insgesamt 1.402 Stellen) angeboten, gefolgt von den Bereichen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (insgesamt 1.272 Stellen) sowie Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (insgesamt 1.189 Stellen).
1.269 Personen mündeten im Dezember 2021 in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt (ohne Ausbildung) ein. Das sind 140 Männer und Frauen weniger als im November (-9,9 Prozent) und 101 weniger als im Dezember des Vorjahres (-7,4 Prozent).
Aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt heraus arbeitslos wurden im Dezember 1.491 Männer und Frauen. Das sind 88 Personen oder 6,3 Prozent mehr als im November 2021 sowie 235 Personen oder 13,6 Prozent weniger als im Dezember 2020.
Hinweis: Wer arbeitslos ist oder von Arbeitslosigkeit bedroht ist, kann über die kostenfreie Service-Hotline 0800 4555500 jederzeit einen Beratungstermin mit der Arbeitsagentur in Mönchengladbach, Dormagen, Grevenbroich oder Neuss vereinbaren. Kontakt kann auch per E-Mail an moenchengladbach@arbeitsagentur.de aufgenommen werden.
Unterbeschäftigung und Qualifizierungen
Im Agenturbezirk Mönchengladbach waren 34.127 Frauen und Männer im Dezember 2021 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Das sind 360 Personen weniger als im Vormonat (-1,0 Prozent). Die Anzahl der Maßnahmenteilnehmer lag im Berichtsmonat bei 7.040 (+12 Personen/+0,2 Prozent zum Vormonat).
In Mönchengladbach waren 17.724 Personen im Dezember 2021 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Das sind 144 Frauen und Männer weniger als im Vormonat (-0,8 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 3.988 Männer und Frauen teil. Das sind 8 mehr als im Vormonat (+0,2 Prozent).
16.402 Personen waren im Rhein-Kreis Neuss im Dezember 2021 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Dies sind 216 Frauen und Männer weniger als im November (-1,3 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 3.053 Personen teil. Das sind 5 Personen mehr als im Vormonat (+0,2 Prozent).
Hinweis: In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen jene Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus besitzen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Anpassungen, Fortbildungen und Umschulungen, die von der Agentur für Arbeit Mönchengladbach derzeit besonders gefördert werden. Beraten wird dazu unter den Rufnummern 02161 4049900 und 0800 4555500. Einen Überblick über die Maßnahmen gibt es unter https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs.
Entwicklung der angezeigten und realisierten Kurzarbeit
Für August 2021 rechneten laut erster Hochrechnung mit der Agentur für Arbeit Mönchengladbach 1.194 Betriebe für 5.608 Angestellte Kurzarbeit ab; die Werte für die Gebietskörperschaften liegen zum nächsten Arbeitsmarktbericht vor. Für Juli 2021 rechneten im Agenturbezirk 1.399 Betriebe Kurzarbeit für 6.758 Angestellte ab. Davon entfielen nach neu vorliegenden Zahlen 493 Betriebe und 2.720 Personen auf die Stadt Mönchengladbach sowie 906 Betriebe und 4.037 Personen auf den Rhein-Kreis Neuss.
Die Zahl der neuen oder erneuten Anzeigen von Kurzarbeit, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bei der Agentur für Arbeit eingehen, ist in den vergangenen Wochen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss gestiegen. Im Dezember 2021 (Stichtag 27. Dezember 2021) sind bei der Arbeitsagentur Mönchengladbach 105 Anzeigen von konjunktureller Kurzarbeit für bis zu 1.301 Personen neu oder erneut angemeldet worden (Stichtag 24. November 2021: 27 Anzeigen für bis zu 982 Personen).
Zu beachten ist an diesen Werten: Erstens müssen Unternehmen, die den Bezug von Kurzarbeitergeld drei Monate am Stück unterbrochen haben, eine erneute Anzeige bei der Agentur für Arbeit stellen. Zweitens ist es nicht zwingend, dass jede in den Anzeigen benannte Person tatsächlich kurzarbeiten wird. Die Anzeige ist nur eine Absichtserklärung des Arbeitgebers. Wie viel Kurzarbeit tatsächlich realisiert wird, zeigt sich erst, wenn die Unternehmen bei der Agentur für Arbeit ihre Abrechnungslisten für den jeweiligen Kalendermonat eingereicht haben. Dafür haben sie drei Monate Zeit. Beratung zur Kurzarbeit für Arbeitgeber gibt es unter der Hotline 0800 4555520, Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr.