Anzahl offener Arbeitsstellen steigt weiter – Arbeitsagentur lädt zum "Stellen-Markt" ein

13.719 Personen sind im August 2022 in der Stadt Mönchengladbach arbeitslos gemeldet gewesen. Die Arbeitslosenquote steigt auf 9,8 Prozent. Im Rhein-Kreis Neuss sind aktuell 13.461 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 7 Männer und Frauen mehr als im Juli 2022.

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 25

Der Arbeitsmarkt in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss ist aktuell von zwei Trends geprägt: einer leicht steigenden Arbeitslosigkeit und einem hohen Bedarf an Arbeitskräften. "Darauf reagieren wir und bieten im September in Mönchengladbach, Neuss und Grevenbroich jeweils einen ,Stellen-Markt‘ an, der sich an berufserfahrene Menschen richtet, die sich in ihrem Job verändern wollen oder müssen", kündigt Susanne Käser, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, an. "Erreichen wollen wir damit unter anderem Menschen, die den Erstkontakt zu unseren Arbeitsmarktexperten und unserer Berufsberatung im Erwerbsleben knüpfen wollen. Wir möchten sie über die vielen offenen Stellen in unserer Region sowie über die finanzielle Förderung von möglicherweise notwendigen Qualifizierungen und Weiterbildungen informieren."

Im August 2022 sind der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss so viele neue offene Arbeitsstellen wie in keinem Monat seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland im März 2020 gemeldet worden: 1.463. Damit hat auch der Bestand an offenen Stellen mit 7.034 einen neuen Höchstwert erreicht.

Aktuell gemeldet sind 3.937 offene Stellen für Fachkräfte, 1.613 Stellen für Mitarbeitende auf Helferniveau und 1.484 Stellen auf der Ebene von Spezialist*innen und Expert*innen. 6.884 der mehr als 7.000 offenen Stellen im Bestand werden als sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten, 6.299 sollen unbefristet besetzt werden und 1.126 sind als Teilzeitstellen ausgeschrieben.

"Hinzugekommen sind in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss allein im vergangenen Monat 110 Arbeitsstellen im Einzelhandel und 58 weitere im Großhandel, 61 Stellen im Bereich von Verkehr und Lagerei, 135 im Gesundheits- und Sozialwesen sowie 58 im Baugewerbe und noch einmal 93 im verarbeitenden Gewerbe. Hier verbergen sich berufliche Chancen für Arbeitslose, Arbeitssuchende und Menschen, die über eine berufliche Veränderung nachdenken. Ihnen bieten wir unsere ständige Beratung an – im September aber auch den ,Stellen-Markt‘, der ohne Termin besucht werden kann", erklärt Claudia Kamper, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach.

Der "Stellen-Markt" für Menschen, die eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung suchen, wird am Donnerstag, 22. September 2022, zwischen 10 und 17 Uhr hier angeboten:

  • Berufsinformationszentrum (BiZ), Lürriper Straße 56, Mönchengladbach
  • Agentur für Arbeit, Marienstraße 42, Neuss
  • Agentur für Arbeit, Lindenstraße 43, Grevenbroich

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte melden sich am jeweiligen Empfang und werden zum Team der Arbeitsmarktexpert*innen weitergeleitet.

Hinweis: Wer arbeitslos ist, von Arbeitslosigkeit bedroht ist oder sich beruflich weiterbilden und höherqualifizieren möchte, kann über die kostenfreie Service-Hotline 0800 4555500 jederzeit einen Beratungstermin mit der Arbeitsagentur in Mönchengladbach, Dormagen, Grevenbroich oder Neuss vereinbaren. Kontakt kann auch per E-Mail an moenchengladbach@arbeitsagentur.de aufgenommen werden. Erste Informationen gibt es im Internet außerdem auf www.arbeitsagentur.de/moenchengladbach.


Arbeitsmarktlage in der Stadt Mönchengladbach

13.719 Frauen und Männer waren im August 2022 in der Stadt Mönchengladbach arbeitslos gemeldet. Das sind 218 Personen mehr als im Vormonat (+1,6 Prozent), jedoch 849 Personen weniger als im Vorjahresmonat (-5,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg im August 2022 um 0,2 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent. Sie liegt damit um 0,6 Prozentpunkte unter August 2021 (10,4 Prozent).

6.339 der Arbeitslosen in Mönchengladbach sind Frauen. Dies entspricht 46,2 Prozent aller Arbeitslosen. Verglichen mit Juli 2022 hat sich die Zahl um 174 Personen oder 2,8 Prozent gesteigert, verglichen mit August 2021 jedoch um 353 Personen oder 5,3 Prozent verringert. Die Arbeitslosenquote beträgt im August 2022 bei Frauen 9,8 Prozent (Juli 2022: 9,5 Prozent/August 2021: 10,3 Prozent). 7.380 der Arbeitslosen in Mönchengladbach sind Männer. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei ihnen um 0,6 Prozent oder 44 Personen gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 6,3 Prozent oder 496 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt im August 2022 bei Männern 9,8 Prozent (Juli 2022: 9,7 Prozent/August 2021: 10,4 Prozent).

18.206 Personen waren in der Stadt Mönchengladbach im August 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Dies sind 213 Frauen und Männer mehr als im Juli (+1,2 Prozent) und 664 Personen weniger als zum Vorjahreszeitpunkt (-3,5 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 3.403 Personen teil. Das sind 248 Personen weniger als einen Monat zuvor (-6,8 Prozent).

Aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden im August 755 Männer und Frauen. Das sind 55 Personen oder 6,8 Prozent weniger als im Juli sowie 3 Personen oder 0,4 Prozent weniger als im August 2021. 594 arbeitslose Menschen mündeten im August 2022 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 84 Männer und Frauen mehr als im Juli (+16,5 Prozent) und 213 Personen weniger als im August des vergangenen Jahres (-26,4 Prozent).

730 neue offene Stellen meldeten die Unternehmen in Mönchengladbach im August 2022. Das sind 267 mehr als im Vormonat (+57,7 Prozent) und 241 mehr als vor einem Jahr (+49,3 Prozent). 728 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 654 der neu zugegangenen Stellen sind unbefristet zu besetzen. Im August 2022 stieg die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Stadtgebiet von Mönchengladbach um 170 auf 3.001 Stellen (+6,0 Prozent). Das entspricht einem Plus von 33,0 Prozent zum Vorjahresmonat (+745 Stellen). 2.956 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 2.707 der Stellen im Bestand sind unbefristet zu besetzen.

Hinweis: In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen jene Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus besitzen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Anpassungen, Fortbildungen und Umschulungen, die von der Agentur für Arbeit Mönchengladbach derzeit besonders gefördert werden. Beraten wird dazu unter den Rufnummern 02161 4049900 und 0800 4555500. Einen Überblick über die Maßnahmen gibt es unter https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs.


Arbeitsmarktlage im Rhein-Kreis Neuss

Auf 13.461 Frauen und Männer ist die Zahl der Arbeitslosen im August 2022 im Rhein-Kreis Neuss gestiegen. Das sind 7 Personen mehr als im Juli (+0,1 Prozent) und 808 Personen weniger als im August 2021 (-5,7 Prozent). Damit bleibt die Arbeitslosenquote für den Rhein-Kreis Neuss konstant bei 5,5 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im August 2021 (5,8 Prozent).

7.155 der Arbeitslosen im Rhein-Kreis Neuss sind Männer. Dies entspricht 53,2 Prozent aller Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei Männern um 0,7 Prozent oder 54 Personen zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent oder 477 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt im August 2022 bei Männern unverändert 5,6 Prozent (August 2021: 5,9 Prozent). 6.306 der Arbeitslosen im Kreisgebiet sind Frauen. Verglichen mit Juli 2022 hat sich die Zahl um 61 Personen oder 1,0 Prozent erhöht, verglichen mit August 2021 hingegen um 331 Personen oder 5,0 Prozent verringert. Die Arbeitslosenquote beträgt im August 2022 bei Frauen 5,5 Prozent (Juli 2022: 5,4 Prozent/August 2021: 5,8 Prozent).

Im Rhein-Kreis Neuss waren 17.073 Personen im August 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Das sind 52 Frauen und Männer mehr als im Vormonat (+0,3 Prozent) und 815 Personen weniger als im August vergangenen Jahres (-4,6 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 2.363 Frauen und Männer teil. Das sind 91 weniger als im Vormonat (-3,7 Prozent).

Aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden im August 919 Männer und Frauen. Das sind 136 Personen oder 12,9 Prozent weniger als im Juli sowie 38 Personen oder 4,3 Prozent mehr als im August 2021. 832 arbeitslose Menschen mündeten im August 2022 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 167 Männer und Frauen mehr als im Juli (+25,1 Prozent), jedoch 71 Personen weniger als im August des Vorjahres (-7,9 Prozent).

Die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss meldeten im August 733 neue offene Stellen. Das sind 111 mehr als im Vormonat (+17,8 Prozent) und 110 mehr als im August 2021 (+17,7 Prozent). 703 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 625 der neu zugegangenen Stellen sind unbefristet zu besetzen. Im August 2022 stieg die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Kreisgebiet um 91 auf 4.033 Stellen (+2,3 Prozent). Das entspricht einem Plus von 29,1 Prozent zum Vorjahresmonat (+910 Stellen). 3.928 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 3.592 der Stellen im Bestand sind unbefristet zu besetzen.

In den Kommunen im Rhein-Kreis Neuss entwickelte sich der Arbeitsmarkt im August 2022 unterschiedlich. Registriert wurden aktuell 1.872 Arbeitslose in der Stadt Dormagen (+56 zum Vormonat), 1.770 in Grevenbroich (-43), 489 in Jüchen (+2), 974 in Kaarst (+14), 630 in Korschenbroich (+29), 1.355 in Meerbusch (+18), 6.127 in Neuss (-80) und 244 in Rommerskirchen (+11).


Vertiefter Blick auf die Arbeitsmarktlage im Agenturbezirk

27.180 Arbeitslose wurden im August 2022 im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach registriert. Das sind 225 Frauen und Männer mehr als im Vormonat, was einem Plus von 0,8 Prozent entspricht. Im August des Vorjahres waren in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss noch 1.657 Personen mehr als im aktuellen Berichtsmonat arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Rückgang von 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach stieg im August 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent. Das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als im August vergangenen Jahres (7,5 Prozent).

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre sank im August 2022 um 82 Männer und Frauen (-3,6 Prozent) auf 2.172 Personen. Verglichen mit August 2021 bedeutet das einen Rückgang von 515 Personen (-19,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe fiel im aktuellen Berichtsmonat um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. Das sind wiederum 1,5 Prozentpunkte weniger als im August 2021 (7,3 Prozent).

Im August 2022 sind in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss 9.186 Arbeitslose registriert worden, die 50 Jahre und älter sind. Das sind 105 Frauen und Männer mehr als im Juli (+1,2 Prozent), aber 267 Personen weniger als im August des Vorjahres (-2,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe liegt aktuell bei 6,6 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vormonat und 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat (6,7 Prozent).

Mit 11.638 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juli 2022 im August um 159 Frauen und Männer zugenommen (+1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Rückgang von 1.323 Personen (-10,2 Prozent). Von den Langzeitarbeitslosen erhalten 10.569 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) und werden entsprechend von den Jobcentern in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss betreut. Das sind 215 Personen mehr als im Vormonat (+2,1 Prozent) sowie 1.269 Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr (-10,7 Prozent).

Seit dem 1. Juni 2022 betreuen die beiden Jobcenter im Agenturbezirk Mönchengladbach Geflüchtete aus der Ukraine. Zum Stichtag 11. August 2022 sind in Mönchengladbach 155 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer registriert gewesen und im Rhein-Kreis Neuss 618. Das sind in Mönchengladbach 109 Personen mehr als im Februar 2022, dem letzten Erhebungsmonat vor Beginn des Ukraine-Krieges. Im Rhein-Kreis Neuss sind das 576 Personen mehr als im Februar 2022.

Für April 2022 rechneten laut erster Hochrechnung mit der Agentur für Arbeit Mönchengladbach 509 Betriebe für 2.187 Angestellte Kurzarbeit ab; die Werte für die Gebietskörperschaften liegen zum nächsten Arbeitsmarktbericht vor. Für März 2022 rechneten im Agenturbezirk 744 Betriebe Kurzarbeit für 3.348 Angestellte ab. Davon entfielen nach neu vorliegenden Zahlen 255 Betriebe und 1.167 Personen auf die Stadt Mönchengladbach sowie 489 Betriebe und 2.181 Personen auf den Rhein-Kreis Neuss.

Die Zahl der neuen oder erneuten Anzeigen von Kurzarbeit, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bei der Agentur für Arbeit eingehen, ist in den vergangenen Wochen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss gestiegen. Im August 2022 (Stichtag 25. August 2022) sind bei der Arbeitsagentur Mönchengladbach 26 Anzeigen von konjunktureller Kurzarbeit für bis zu 134 Personen neu oder erneut angemeldet worden (Juli 2022: 17 Anzeigen für bis zu 73 Personen).

Zu beachten ist an diesen Werten: Erstens müssen Unternehmen, die den Bezug von Kurzarbeitergeld drei Monate am Stück unterbrochen haben, eine erneute Anzeige bei der Agentur für Arbeit stellen. Zweitens ist es nicht zwingend, dass jede in den Anzeigen benannte Person tatsächlich kurzarbeiten wird. Die Anzeige ist nur eine Absichtserklärung des Arbeitgebers. Wie viel Kurzarbeit tatsächlich realisiert wird, zeigt sich erst, wenn die Unternehmen bei der Agentur für Arbeit ihre Abrechnungslisten für den jeweiligen Kalendermonat eingereicht haben. Dafür haben sie drei Monate Zeit. Beratung zur Kurzarbeit für Arbeitgeber gibt es unter der Hotline 0800 4555520, Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr.