Arbeitsmarkt erholt sich weiter – offene Stellen durch Qualifizierungen besetzen

26.090 Menschen waren im Februar 2022 in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss arbeitslos gemeldet. Das sind 311 Männer und Frauen weniger als im Vormonat. Die Agentur für Arbeit Mönchengladbach fördert die berufliche Weiterbildung und Qualifizierungen.

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 5

Der Arbeitsmarkt in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss befand sich im Februar 2022 trotz anhaltender Pandemie und damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen auf Erholungskurs. "Wir können für Februar 2022 von einem Erholungskurs sprechen, auf dem sich unser Arbeitsmarkt befindet, weil es sich um keine saisontypische Entwicklung gehandelt hat. Dass die Arbeitslosigkeit in einem Februar fällt, ist eher untypisch, wie der Blick auf die jüngere Vergangenheit zeigt. In den Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie war dies nur 2020 der Fall gewesen. Insofern haben wir aktuell ein weiteres Stück Erholung auf dem Arbeitsmarkt in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss erlebt", erklärt Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. 26.090 Menschen waren im Februar 2022 arbeitslos gemeldet. Das sind 1,2 Prozent weniger als im Januar sowie 14,7 Prozent weniger als im Februar des Vorjahres.

Die Anzahl der neu gemeldeten Stellen fiel mit 1.267 februartypisch höher als im Vormonat aus. Im Bestand hatte die Agentur für Arbeit Mönchengladbach somit weiterhin mehr als 6.000 offene Arbeitsstellen. "Der Bedarf an geeignetem Personal ist vorhanden. Möglicherweise müssen dafür infrage kommende Männer und Frauen zunächst allerdings noch qualifiziert werden", stellt Angela Schoofs fest und ergänzt: "Wir stellen nicht erst jetzt und nicht nur durch die Pandemie fest, dass sich der Arbeitsmarkt in einem Transformationsprozess befindet. Vor Ort sind wir aufgefordert, insbesondere den Strukturwandel im Rheinischen Revier und die Veränderungen im Energiesektor mit unseren Partnern am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu gestalten. Gut aufgestellt sind wir aber auch, um Beschäftigte sowie Betriebe dabei zu unterstützen, alle anderen Veränderungen am Arbeitsmarkt positiv umsetzen zu können. Als Arbeitsagentur sind wir grundsätzlich, in Zeiten des Wandels allerdings noch einmal mehr, gefordert, Orientierung und Beratung bei beruflichen Veränderungen zu geben, Lösungswege zu skizzieren und Finanzierungsmöglichkeiten vorzuhalten. Sprechen Sie mit unseren Beraterinnen und Beratern und lassen sich individuell informieren."

Hinweis: Wer arbeitslos ist, von Arbeitslosigkeit bedroht ist oder sich beruflich weiterbilden und höherqualifizieren möchte, kann über die kostenfreie Service-Hotline 0800 4555500 jederzeit einen Beratungstermin mit der Arbeitsagentur in Mönchengladbach, Dormagen, Grevenbroich oder Neuss vereinbaren. Kontakt kann auch per E-Mail an moenchengladbach@arbeitsagentur.de aufgenommen werden. Erste Informationen gibt es im Internet außerdem auf www.arbeitsagentur.de/moenchengladbach.


Vertiefter Blick auf die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Mönchengladbach

26.090 Arbeitslose wurden im Februar 2022 im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach registriert. Das sind 311 Frauen und Männer weniger als im Vormonat, was einem Minus von 1,2 Prozent entspricht. Im Februar des Vorjahres waren in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss noch 4.496 Personen mehr arbeitslos gemeldet als im aktuellen Berichtsmonat (-14,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach fiel im Februar 2022 auf 6,8 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und 1,1 Prozentpunkte weniger als im Februar des Vorjahres (7,9 Prozent). Im Februar 2020, dem letzten Monat vor dem ersten coronabedingten Lockdown, hatte die Arbeitslosenquote 6,5 Prozent betragen.

Mit aktuell 11.936 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Januar 2022 um 175 Frauen und Männer abgenommen (-1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Rückgang von 390 Personen (-3,2 Prozent). Von den Langzeitarbeitslosen erhalten 10.804 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) und werden entsprechend von den Jobcentern in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss betreut. Das sind 138 Personen weniger als im Vormonat (-1,3 Prozent) sowie 134 Männer und Frauen weniger als vor einem Jahr (-1,2 Prozent).

Im Februar 2022 sind in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss 2.000 Arbeitslose unter 25 Jahre registriert worden. Das sind 82 junge Frauen und Männer mehr als im Januar (+4,3 Prozent), aber 773 weniger als im Februar vergangenen Jahres (-27,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe liegt derzeit bei 5,4 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat und 2,0 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat (7,4 Prozent).

Die Zahl der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, sank im Februar 2022 um 151 Männer und Frauen (-1,6 Prozent) auf 9.053 Personen. Verglichen mit Februar 2021 entspricht das einem Rückgang von 655 Personen (-6,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe liegt bei 6,4 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und 0,6 Prozentpunkte weniger als im Februar 2021 (7,0 Prozent).


Arbeitsmarkt in den Gebietskörperschaften

13.394 Frauen und Männer waren im Februar 2022 in der Stadt Mönchengladbach arbeitslos gemeldet. Das sind 131 Personen weniger als im Vormonat (-1,0 Prozent) und 1.993 Personen weniger als im Vorjahresmonat (-13,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt in Mönchengladbach für Februar 9,5 Prozent. Sie liegt um 0,1 Prozentpunkte unter Januar 2022 (9,6 Prozent), um 1,4 Prozentpunkte unter Februar 2021 (10,9 Prozent) sowie um 0,7 Prozentpunkte über Februar 2020 (8,8 Prozent), dem letzten Monat, bevor es in Deutschland bedingt durch die Corona-Pandemie zum ersten Lockdown gekommen war.

Im Rhein-Kreis Neuss ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2022 auf 12.696 Frauen und Männer gefallen. Das sind 180 Personen weniger als im Vormonat
(-1,4 Prozent) und 2.503 Personen weniger als im Vorjahresmonat (-16,5 Prozent). Damit beträgt die aktuelle Arbeitslosenquote für den Rhein-Kreis Neuss 5,2 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat (5,3 Prozent) und 1,0 Prozentpunkte weniger als im Februar 2021 (6,2 Prozent). Im Februar 2020, dem letzten Monat vor dem ersten pandemiebedingten Lockdown, hatte die Arbeitslosenquote für den Rhein-Kreis Neuss wie im aktuellen Monat 5,2 Prozent betragen.

In den Kommunen im Rhein-Kreis Neuss entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Februar 2022 unterschiedlich. Registriert wurden aktuell 1.759 Arbeitslose in der Stadt Dormagen (+5 zum Vormonat), 1.863 in Grevenbroich (+1), 486 in Jüchen (-15), 930 in Kaarst (-11), 499 in Korschenbroich (-11), 1.217 in Meerbusch (-38), 5.700 in Neuss (-141) und 242 in Rommerskirchen (+8).


Unterbeschäftigung und Qualifizierungen

Im Agenturbezirk Mönchengladbach waren 34.522 Frauen und Männer im Februar 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Das sind 204 Personen weniger als im Vormonat (-0,6 Prozent). Die Anzahl der Maßnahmenteilnehmer lag im Berichtsmonat bei 6.981 (+132 Personen/+1,9 Prozent zum Vormonat).

17.939 Personen waren in der Stadt Mönchengladbach im Februar 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Dies sind 106 Frauen und Männer weniger als im Januar (-0,6 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 3.850 Personen teil. Das sind 5 Personen weniger als im Vormonat (-0,1 Prozent).

Im Rhein-Kreis Neuss waren 16.583 Personen im Februar 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Das sind 98 Frauen und Männer weniger als im Vormonat (-0,6 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 3.131 Männer und Frauen teil. Das sind 135 mehr als im Vormonat (+4,5 Prozent).

Hinweis: In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen jene Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus besitzen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Anpassungen, Fortbildungen und Umschulungen, die von der Agentur für Arbeit Mönchengladbach derzeit besonders gefördert werden. Beraten wird dazu unter den Rufnummern 02161 4049900 und 0800 4555500. Einen Überblick über die Maßnahmen gibt es unter https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs.


Bewegung auf dem Stellen- und Arbeitsmarkt

1.267 neue offene Stellen meldeten die Unternehmen im Bezirk der Arbeitsagentur Mönchengladbach im Februar 2022. Das sind 347 mehr als im Vormonat (+37,7 Prozent) und 198 mehr als vor einem Jahr (+18,5 Prozent). 1.249 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 1.113 der neu zugegangenen Stellen sind unbefristet zu besetzen.

Im Februar 2022 stieg die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Agenturbezirk Mönchengladbach um 35 auf 6.039. Das entspricht einem Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat sowie einem Plus von 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (+1.896 Stellen). 5.959 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 5.279 der Stellen im Bestand sind unbefristet zu besetzen. Von den mehr als 6.000 offenen Stellen im Bestand richten sich 1.186 an Helfer/-innen (-5,0 Prozent zum Vormonat), 3.494 an Fachkräfte (+1,4 Prozent zum Vormonat) und 1.359 an Expert/-innen und Spezialist/-innen (+3,8 Prozent zum Vormonat).

1.389 Personen mündeten im Februar 2022 in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt (ohne Ausbildungsbeginn) ein. Das sind 313 Männer und Frauen mehr als im Januar (+29,1 Prozent) und 60 Personen mehr als im Februar des Vorjahres (+4,5 Prozent). Aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt heraus arbeitslos wurden in diesem Februar 1.545 Männer und Frauen. Das sind 642 Personen oder 29,4 Prozent weniger als im Januar sowie 246 Personen oder 13,7 Prozent weniger als im Februar 2021.


Entwicklung der angezeigten und realisierten Kurzarbeit

Für Oktober 2021 rechneten laut erster Hochrechnung mit der Agentur für Arbeit Mönchengladbach 924 Betriebe für 3.978 Angestellte Kurzarbeit ab; die Werte für die Gebietskörperschaften liegen zum nächsten Arbeitsmarktbericht vor. Für September 2021 rechneten im Agenturbezirk 1.047 Betriebe Kurzarbeit für 4.752 Angestellte ab. Davon entfielen nach neu vorliegenden Zahlen 361 Betriebe und 1.973 Personen auf die Stadt Mönchengladbach sowie 686 Betriebe und 2.779 Personen auf den Rhein-Kreis Neuss.

Die Zahl der neuen oder erneuten Anzeigen von Kurzarbeit, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bei der Agentur für Arbeit eingehen, ist in den vergangenen Wochen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss gesunken. Im Februar 2022 (Stichtag 24. Februar 2022) sind bei der Arbeitsagentur Mönchengladbach 108 Anzeigen von konjunktureller Kurzarbeit für bis zu 1.169 Personen neu oder erneut angemeldet worden (Stichtag 26. Januar 2022: 92 Anzeigen für bis zu 1.790 Personen).

Zu beachten ist an diesen Werten: Erstens müssen Unternehmen, die den Bezug von Kurzarbeitergeld drei Monate am Stück unterbrochen haben, eine erneute Anzeige bei der Agentur für Arbeit stellen. Zweitens ist es nicht zwingend, dass jede in den Anzeigen benannte Person tatsächlich kurzarbeiten wird. Die Anzeige ist nur eine Absichtserklärung des Arbeitgebers. Wie viel Kurzarbeit tatsächlich realisiert wird, zeigt sich erst, wenn die Unternehmen bei der Agentur für Arbeit ihre Abrechnungslisten für den jeweiligen Kalendermonat eingereicht haben. Dafür haben sie drei Monate Zeit. Beratung zur Kurzarbeit für Arbeitgeber gibt es unter der Hotline 0800 4555520, Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr.