Agentur für Arbeit München zieht Bilanz für den Ausbildungsmarkt 2021/22

Hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen schafft gute Chancen für Jugendliche

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 18

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in der Stadt und im Landkreis München war erneut günstig für Ausbildungssuchende. Rein rechnerisch kamen auf 100 Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber rund 160 gemeldete Ausbildungsstellen. Auf der anderen Seite konnten viele Arbeitgeber ihre Stellen nicht oder nicht vollständig besetzen.

Im Berichtsjahr Oktober 2021 bis September 2022 haben sich 6.221 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit München gewandt. Das waren 147 (2,4 Prozent) mehr als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum wurden beim Arbeitgeberservice der Agentur 9.770 Ausbildungsstellen gemeldet, ein leichter Rückgang von 144 Stellen oder 1,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Zum 30.09. waren 665 Ausbildungsplätze noch als frei gemeldet und damit noch zu besetzen. Im vergangenen Jahr waren es allerdings mit 1.131 noch deutlich mehr. Zum gleichen Stichtag gab es 164 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsstelle. Das sind 14 weniger als 2021. Für sie dauern aktuell die Bemühungen an, um sie zum Ende des Jahres mit einer Ausbildung, Förderung oder anderen Alternative zu versorgen.

Wilfried Hüntelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Bewerberinnen und Bewerber hatten 2022 gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Ich freue mich vor allem darüber, dass wir wieder mehr Ausbildungsinteressierte verzeichnen konnten als in den Vorjahren.“ Denn mit der Corona-Krise waren in 2020 die Bewerberzahlen zunächst stark gesunken. Nach dem Ende der Corona-Einschränkungen konnten Azubimessen endlich wieder in Präsenz und die wertvollen Praktika in Unternehmen stattfinden. Sie halfen Jugendlichen, die Chancen einer betrieblichen Ausbildung zu erkennen und zu ergreifen.

„In der Corona-Zeit hat sich deutlich gezeigt, wie wichtig die Berufsorientierung in und außerhalb der Schule ist - für den Nachwuchsgewinn der Betriebe und für die Jugendlichen gleichermaßen.“ 

Der langjährige Trend, eine weiterführende Schule zu besuchen, bestätigt sich allerdings nach Einschätzungen der Agentur für Arbeit auch in diesem Jahr wieder. „Viele Länder beneiden uns um unser duales System, der kombinierten betrieblich praktischen und berufsschulischen Ausbildung. Für viele Jugendliche ist dies der erfolgsversprechende Einstieg in die Arbeitswelt, zumal nach einer Ausbildung die Türen offen sind, um zu studieren, die Meisterin oder den Techniker zu machen,“ so Wilfried Hüntelmann.


 

Fördermöglichkeiten für Auszubildende und Betriebe sollen Ausbildung unterstützen

Für leistungsschwächere Auszubildende und die ausbildenden Betriebe bietet die Agentur für Arbeit Förderungen an, damit die betriebliche Ausbildung gelingt. Die sogenannte assistierte Ausbildung ist das wichtigste Instrument, um Auszubildende während der Ausbildung vor allem in den theoretischen Anforderungen zu unterstützen. Wenn nicht klar ist, ob die Grundlagen überhaupt für den Beginn einer regulären Ausbildung reichen, gibt es die Einstiegsqualifizierung. Sie kann als ein vorgeschaltetes Jahr im Betrieb genutzt werden.
 

Interessen der Jugendlichen liegen eng beieinander

Es gibt mehr als 300 Ausbildungsberufe. Dennoch liegen die Interessen der jungen Menschen eng beieinander. Fast die Hälfte der Jugendlichen entscheidet sich in ihrem Hauptberufswunsch für gerade mal zehn Berufe. Bei den Mädchen und jungen Frauen sind es sogar über 60%. Geschlechtertypisch stehen hier Berufe im Büro, in Arztpraxen und im Handel vorne dran. Bei den jungen Männern sind es wie seit Jahren die Kfz-Mechatronik und der Kaufmann für Büromanagement. Zwischenzeitlich steht auch der Elektroniker Energie-Gebäudetechnik bei den männlichen Jugendlichen hoch im Kurs.
 

Freie Stellen in vielen Berufen - auch jetzt geht noch was in der Ausbildungsvermittlung

Am 30.09. gab es in vielen Berufen noch freie Ausbildungsstellen. Kaufleute und Verkäufer/innen im Einzelhandel und im Handwerk sowie medizinische Fachangestellte in Arzt- und Zahnarztpraxen wurden zahlenmäßig am meisten gesucht. Aber auch in vielen anderen Berufen waren und sind Stellen noch zu haben. „Wer bislang noch auf der Suche ist, sollte auf keinen Fall die Flinte ins Korn werfen. Viele Betriebe stellen auch nach dem regulären Ausbildungsstart ein“, so Hüntelmann weiter. Wer noch eine Ausbildungsstelle sucht, meldet sich bei der Münchner Berufsberatung oder im JiBB.
 

Hotline Berufsberatung: 0800 4 5555 00

Hotline JiBB: 089 54 54 177 942