Woche der Menschen mit Behinderungen: Gelebte Inklusion im Haus für Kinder Flügelnuss

In der Woche der Menschen mit Behinderungen möchten wir auf das große  Potential von Menschen mit Behinderung hinweisen.

29.11.2022 | Presseinfo Nr. 22

Den Arbeitgebern möchten wir die umfangreichen Fördermöglichkeiten aufzeigen. Wie das praktisch aussehen kann, haben wir uns im Haus für Kinder Flügelnuss in München angesehen. Die Agentur für Arbeit München hat hier zwei junge Frauen vermittelt, die in der Arbeit mit den Kindern ihre Erfüllung gefunden haben. Ein voller Erfolg!

Dieser Legoturm kippt einfach immer wieder um! Die kleine Ida, gerade ein Jahr alt geworden, ist zur Eingewöhnung im Haus für Kinder Flügelnuss im Norden Münchens. Sie stapelt Klötzchen auf Klötzchen – liebevoll betreut von Jil Klavzar. Die Zwanzigjährige ist zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Emely von der Agentur für Arbeit München vermittelt worden. Die beiden Schwestern arbeiten nach einem Praktikum als pädagogische Hilfskraft. 148 Kinder im Alter von acht Monaten bis sechs Jahren werden hier betreut, in vier Kindergartengruppen und vier Krippengruppen.

 

„Die Arbeit in der Flügelnuss hat mich in meinem Berufswunsch bekräftigt, mit Kindern zu arbeiten“, berichtet Jil Klavzar. Sie und ihre Schwester haben eine Lese- und Schreibschwäche, Schwierigkeiten beim Lernen. Doch davon lassen sie sich nicht aufhalten. „Die beiden haben sich bei uns schnell eingefunden“, meint Barbara Altschüler-Daly. Sie ist Bereichsleiterin Kindertagesbetreuung beim Verein Stadtteilarbeit, der die Flügelnuss seit April 2018 betreibt. „Sie sind ganz wertvolle Mitarbeiterinnen in den Gruppen geworden“, so Altschüler-Daly, “wir hoffen nun auf eine langfristige Förderung von staatlicher oder kommunaler Seite. Es ist so ein großer Gewinn – für alle Beteiligten, für das Team, die Kinder, die Eltern – und natürlich für die Personen, die wir einstellen!“

 

Die Agentur für Arbeit fördert die Stellen von Jil und Emely mit einem Eingliederungszuschuss von 50 Prozent des Gehalts. Bis zu drei Jahren kann dieser Zuschuss gezahlt werden. Diese Eingliederungshilfe ist nur eine von vielen Fördermöglichkeiten, sagt Ulrich Prestele, der Teamleiter Reha/Schwerbehinderung bei der Agentur. „Gerade in Mangelberufen können wir das Potential von Menschen mit Behinderung noch viel besser nutzen. Als Agentur wollen wir mit unseren Hilfen eine langfristige, nachhaltige Bindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer schaffen. Ziel ist, dass es irgendwann auch ohne Hilfe läuft. Außerdem möchten wir die Fördermöglichkeiten noch stärker publik machen. Arbeitgeber sollen wissen, dass sie sich an uns wenden können!“

Arbeitgeber können damit begeisterte und loyale Mitarbeiter gewinnen. So wie Jil. Nach ihren Wünschen für die Zukunft befragt, sagt die junge Frau: „Dass ich für immer hier arbeiten kann“.