Am Donnerstag letzter Woche besuchte die Grünen-Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann die Arbeitsagentur in Pforzheim für ein Gespräch mit der Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, an dem auch deren Stellvertreterin, Annette Hanfstein, und die Leiterin am Standort Pforzheim, Ulrike Mögle, teilnahmen.
„Trotz all der schrecklichen Krisen und damit verbundenen Unsicherheiten, die auch bei uns in der Arbeitsagentur zu sehr hoher Belastung führen, kann ich bilanzieren, dass sich unser Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald nach wie vor robust zeigt,“ so Lehmann gleich zu Beginn des Gesprächs mit der Landtagsabgeordneten. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sei weiter gestiegen und bei mehr als 5300 gemeldeten offenen Stellen könne man den arbeitsuchenden Menschen gute Angebote machen. „Manchmal braucht es viele intensive Beratungsgespräche und eine vorherige Weiterbildung, aber so bringen unsere Vermittlungsfachkräfte jeden Monat rund 1000 Menschen in der Region wieder in Arbeit“, so die Agenturchefin.
„Am regionalen Ausbildungsmarkt waren die Chancen auf einen Ausbildungsplatz für junge Menschen noch nie besser“, sagte Lehmann und informierte die Abgeordnete gemeinsam mit Annette Hanfstein über die unterschiedlichsten Angebote der Berufsorientierung. Um den jungen Menschen aufzuzeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten ihnen auf dem Weg ins Berufsleben offenstehen, sei gute Beratung und praxisnahe Orientierung auch in Zeiten eines Bewerbermarktes wichtiger denn je. „Die direkte Erfahrung und das persönliche Gespräch sind für unsere Jugendlichen immer noch essenziell. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass unsere beliebte Ausbildungs- und Studienmesse Beruf aktuell nach der langen Corona-Pandemie am 1. Juli 2023 endlich wieder im CCP stattfinden kann", so Lehmann.
Mit Blick auf die Demografie und damit dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsleben wird sich der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren weiter zuspitzen. Die Runde war sich einig, dass neben der eigenen Ausbildung in den Unternehmen und der Erwerbstätigkeit von Frauen auch die gezielte Förderung der Menschen mit Behinderung immer wichtiger werden. Ein besonders wichtiges Potenzial stellt die Qualifizierung von Menschen ohne Berufsausbildung dar. Allein im Stadtkreis Pforzheim und im Enzkreis arbeiten rund 2300 junge Erwachsene unter 25 als Ungelernte. Gleichzeitig brauche es aber auch eine gesteuerte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland.
Als Antwort auf diese Herausforderungen setzt die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim neben der klassischen Arbeitsvermittlung und Arbeitgeberberatung auf eine lebensbegleitende Berufsberatung. „Neben rund 8000 Jugendlichen profitieren jedes Jahr so auch gut 3000 Beschäftigte und Wiedereinstegerinnen von unseren Beratungsangeboten,“ so Lehmann.
In dem eineinhalbstündigen Gespräch konnte die Grünen-Politikerin einen guten Überblick über die Arbeit und Leistungsfähigkeit der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim gewinnen.
"Der regelmäßige Austausch mit der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim ist mir sehr wichtig. Auch in diesen herausfordernden Zeiten möchte ich nah an der Entwicklung des Arbeitsmarkts im Nordschwarzwald und an der Arbeit der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim dran sein. Die großen Anstrengungen zur Beratung von Jugendlichen wie auch Frauen sind ein großes Plus für unsere Region," so Seemann.
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann (zweite von rechts) informierte sich bei Martina Lehmann (rechts), Annette Hanfstein (zweite von links) und Ulrike Mögle über die Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Region.