Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im April 2022

„Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Monatsvergleich leicht und im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken.

03.05.2022 | Presseinfo Nr. 25

Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im April 2022

• Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
• Stärkere Nachfrage nach Arbeitskräften seit Jahrsbeginn
• Gute Chancen für Jugendliche bei der Suche nach Ausbildungsstellen


„Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Monatsvergleich leicht und im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Auch wenn die Nachfrage der Unternehmen nach Personal zum Vormonat
deutlich zurückgegangen ist, bleibt der Arbeitsmarkt in Mittelholstein trotz der aktuellen geopolitischen Herausforderungen stabil“, kommentiert Michaela Bagger, Leiterin der Agentur
für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen. „Neben allen anderen Personengruppen profitieren aktuell auch die langzeitarbeitslosen Menschen: Ihre Zahl ist zurückgegangen,“ bekräftigt
Bagger.


Arbeitslosigkeit

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im April 8.886 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 66 weniger als im März (minus 0,7 Prozent) und 1.697
weniger als ein Jahr zuvor (minus 16,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt wie im März 4,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,7 Prozent.


Arbeitsagentur und Jobcenter

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld I) beträgt im April 3.169 Personen – 97 weniger als im März (minus 3,0 Prozent) und 983
weniger als vor einem Jahr (minus 23,7 Prozent).
Bei den Jobcentern sind im April 5.717 Menschen (Arbeitslosengeld II) arbeitslos gemeldet. Das sind 31 mehr als im März (plus 0,5 Prozent) und 714 weniger als ein Jahr zuvor
(minus 11,1 Prozent).



Stellenangebot

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im April 575 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 227 weniger
als im März (minus 28,3 Prozent) und 39 weniger als vor einem Jahr (minus 6,4 Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf wurde bereits ein hohes Niveau erreicht: So wurden seit Jahresbeginn
2.799 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet, ein Plus von 562 oder 25,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die meisten Stellenangebote kamen im April aus der Zeitarbeit, der öffentlichen Verwaltung, dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Handel und der Instandhaltung und Reparatur von
Kraftfahrzeugen. Im Vergleich zum April des Vorjahres blieb die Nachfrage in nahezu allen Wirtschaftsabschnitten auf annähernd gleichem Niveau.



Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2021 wurden dem gAG-S 2.086 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet, 20 oder 1,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Es
gibt noch 1.396 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Die Zahl der Bewerber*innen für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht
gestiegen. Bis Ende April meldeten sich 1.316 Bewerber*innen, 12 oder 0,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 699 von ihnen sind noch unversorgt.
„Rein rechnerisch gibt es zurzeit zwei offene Berufsausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber“, so Bagger und empfiehlt daher all jenen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz
sind: „Nehmen Sie die Unterstützung unserer Berufsberatung in Anspruch! Sie erhalten dort Tipps und Anregungen für die Berufswahl und professionelle Hilfe bei der Vermittlung
einer Ausbildungsstelle!“
Die Chancen, kurzfristig noch für dieses Jahr eine Ausbildungsstelle zu finden, sind weiter ausgesprochen gut. Dabei lohnt es sich für Jugendliche über den Tellerrand zu schauen. Zu
dem vermeintlichen Traumberuf gibt es häufig interessante Alternativen. Und sie sollten bedenken:
Eine duale Ausbildung bietet Jugendlichen ein solides Fundament für ihren beruflichen Einstieg. Und mit dem Berufsabschluss öffnen sich attraktive Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten
– auch ohne Studium.
Die Berufsberater*innen beraten Jugendliche individuell anhand ihrer Talente und Interessen über Wege in den Beruf. Gemeinsam werden Stärken und dazu passende Berufsfelder
ermittelt, Unterstützung bei Bewerbungen geleistet und zu Alternativen beraten, wenn sich der Traumberuf nicht realisieren lassen sollte. Außerdem informieren die Berater*innen über
Fördermöglichkeiten und helfen dabei, einen Ausbildungsplatz zu finden. Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist gebührenfrei.).

An die Unternehmen wiederholt Bagger den Appell: „Bilden Sie weiter aus und geben auch vermeintlich schwächeren Bewerber*innen eine Chance. Nutzen Sie die Expertise Ihres Arbeitgeber-
Services vor Ort. Von der Unterstützung bei der Bewerbersuche bis hin zur finanziellen Hilfe für Jugendliche mit Förderungsbedarf können sie Ihnen Angebote machen. Wer
eigene Fachkräfte ausbildet, macht sich unabhängig vom Arbeitsmarkt, bleibt wettbewerbsfähig und bindet geeignetes Personal langfristig.“

Den gAG-S erreichen Unternehmen unter: 0800 4 5555 20 (Der Anruf ist gebührenfrei.).


Der regionale Arbeitsmarkt

In der Stadt Neumünster
• sind im April 3.394 Menschen arbeitslos gemeldet – 30 mehr als im März (plus 0,9 Prozent) und 680 weniger als vor einem Jahr (minus 16,7 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote wie im März 7,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 9,4 Prozent.
• wurden dem gAG-S im April 181 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 92 weniger als im März (minus 33,7 Prozent) und 42 weniger als vor einem Jahr (minus
18,8 Prozent).

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde
• sind im April 5.492 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 96 weniger als im März (minus 1,7 Prozent) und 1.017 weniger als vor einem Jahr (minus 15,6 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote im April 3,8 Prozent. Im März lag sie bei 3,9 Prozent und vor einem Jahr bei 4,5 Prozent.
• wurden dem gAG-S im April 394 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 135 weniger als im März (minus 25,5 Prozent) und drei mehr als vor einem Jahr (plus
0,8 Prozent).


Im Bezirk der Geschäftsstelle Eckernförde der Agentur für Arbeit Neumünster
• sind im April 1.062 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 35 weniger als im März (minus 3,2 Prozent) und 287 weniger als ein Jahr zuvor (minus 21,3 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 3,2 Prozent. Im März lag sie bei 3,3 Prozent und vor einem Jahr bei 4,0 Prozent.
• wurden dem gAG-S im April 56 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 71 weniger als im März (minus 55,9 Prozent) und 23 weniger als vor einem Jahr (minus
28,2 Prozent).


Im Bezirk der Geschäftsstelle Rendsburg der Agentur für Arbeit Neumünster
• sind im April 2.675 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 42 weniger als im März (minus 1,5 Prozent) und 315 weniger als ein Jahr zuvor (minus 10,5 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 5,1 Prozent. Im März lag sie bei 5,2 Prozent und vor einem Jahr bei 5,8 Prozent.
• wurden dem gAG-S im April 223 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 13 oder 5,5 Prozent weniger als im März und 52 oder 34,3 Prozent mehr als vor einem
Jahr.



Kurzarbeit
Im April 2022 (27.04.2022) haben in Mittelholstein acht Betriebe neu oder erneut Kurzarbeit angemeldet. Die von den Betrieben in den Anzeigen benannte voraussichtliche Zahl der
dabei betroffenen Beschäftigten liegt für diesen Zeitraum bei 43. Im Vergleich zum April des Vorjahres sind dies 26 Anzeigen und 366 potentiell betroffene
Mitarbeitende weniger. Nicht berücksichtigt sind hier die bereits laufenden KuG-Fälle.

„Für die Abrechnung der Kurzarbeit haben Unternehmen drei Monate Zeit. Nunmehr liegen die finalen Daten für die Inanspruchnahme für den Monat Dezember 2021
auf Agenturebene vor,“ erklärt Bagger. In Mittelholstein stieg danach die Anzahl der kurzarbeitenden Betriebe auf insgesamt 275 (sechs mehr als im November). Die Zahl der
kurzarbeitenden Beschäftigten stieg auf 1.225 (180 mehr als im November). Am stärksten von Kurzarbeit betroffen sind die Wirtschaftszweige Einzelhandel, Gastronomie und
Großhandel.