Die Bilanz des Ausbildungsmarktes in Mittelholstein 2021/2022

• Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist weiterhin gut. • Im Rahmen der Nachvermittlung: Chancen für Bewerber und Bewerberinnen sowie Unternehmen bestehen auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn.

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 53

Die Bilanz des Ausbildungsmarktes in Mittelholstein 2021/2022


• Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist weiterhin gut.
• Im Rahmen der Nachvermittlung: Chancen für Bewerber und Bewerberinnen sowie Unternehmen bestehen auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn.

In der Zeit vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 haben die Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster 2.505 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das
waren 35 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 1,4 Prozent). Unternehmen suchten auch im abgelaufen Berufsberatungsjahr schwerpunktmäßig Bewerber
und Bewerberinnen im kaufmännischen Bereich. So wurden die meisten Stellen für die folgenden Ausbildungsberufe gemeldet:

• Kaufmann/-frau im Einzelhandel
• Verkäufer/-in
• Elektroniker/in für Geräte und Systeme
• Kaufmann/-frau – Büromanagement
• Elektroniker/-in Energie-/Gebäudetechnik

Insgesamt 1.686 Bewerber und Bewerberinnen wurden von den Beratungsfachkräften der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Neumünster auf der Suche nach einer geeigneten
Ausbildungsstelle unterstützt. Das sind 99 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 5,5 Prozent). Dabei haben sich die TOP 10 der Berufswünsche der Bewerber und Bewerberinnen im Wesentlichen
nicht verändert: Hauptsächlich suchten die Jugendlichen im Agenturbezirk Ausbildungsstellen in den Bereichen:

• Verkäufer/-in
• Kaufmann/-frau – Büromanagement
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel
• Medizinische/r Fachangestellte/r
• Kfz-Mechatroniker – PKW-Technik

Rein rechnerisch gab es 1,5 Berufsausbildungsstellen je Bewerber und Bewerberin. Doch nicht immer passen Angebot und Bewerber bzw. Bewerberin zusammen. Selbst wenn Angebot
und Nachfrage für denselben Ausbildungsberuf vorhanden sind, kann ein Zusammenfinden an einer zu großen räumlichen Entfernung scheitern. So blieben 421 Stellen mit Abschluss
des Berufsberatungsjahres unbesetzt, 144 mehr als im Vorjahr (plus 52 Prozent). Dem standen 144 unversorgte Bewerber und Bewerberinnen gegenüber, 37 weniger als im
Vorjahr (minus 20,4 Prozent). Aktuell stehen einem unversorgten Bewerber oder einer unversorgten Bewerberin rechnerisch noch 2,9 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Die


Chancen, auch jetzt noch etwas zu finden, sind für Jugendliche, die flexibel sind, weiterhin ausgesprochen gut.
Die meisten unbesetzten Stellen gibt es in den folgenden Ausbildungsberufen:

• Kaufleute im Einzelhandel
• Verkäufer/-in
• Elektroniker/-in für Geräte und Systeme
• Kaufmann/-frau - Büromanagement
• Elektroniker/-in – Energie-/Gebäudetechnik

Die meisten Ausbildungswünsche der unversorgten Bewerber und Bewerberinnen konzent-rieren sich auf die folgenden Ausbildungsberufe:

• Verkäufer/in
• Kaufmann/-frau – Büromanagement
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel
• Fachlagerist/in
• Immobilienkaufmann/-frau


Michaela Bagger, Leiterin der Agentur für Arbeit Neumünster, erläutert: „Die aktuellen Zahlen belegen, dass der Ausbildungsmarkt in Mittelholstein stabil geblieben ist. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen übersteigt die Zahl der unversorgten Bewerber und Bewer-berinnen deutlich. Daraus ergibt sich die Aufgabe aller am Ausbildungsmarkt Beteiligten, mehr Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Ich bin sicher, dass wir im Zuge unserer Nachvermittlungsaktivitäten bis zum Ende des Jahres noch viele Jugendliche und Ausbildungsstellen zusammenbringen können. Die Kammern haben weiterhin ihre Bereitschaft signalisiert, Ausbildungsverträge später als üblich einzutragen.“

Die Berufsberater und -beraterinnen kümmern sich intensiv um einen Ausgleich und werden die derzeit noch unversorgten Bewerber und Bewerberinnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer sinnvollen Alternative zur Überbrückung bis zum nächsten Ausbildungsbeginn unterstützen.
„Ich empfehle allen Jugendlichen, die noch auf der Suche sind, einen Termin mit der Berufsberatung zu vereinbaren. Es lohnt sich für Ausbildungssuchende immer, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Zu jedem Ausbildungsberuf gibt es Alternativen, die unter Umständen gar nicht bekannt sind und gegebenenfalls mehr Chancen bieten,“ ist Bagger sicher.

Ein Termin für ein individuelles Beratungsgespräch kann telefonisch vereinbart werden (kostenfreie Rufnummer 0800 4 5555 00).

Für Jugendliche mit Unterstützungsbedarf stehen ausbildungsfördernde Maßnahmen wie AsA bereit. Das steht für „assistierte Ausbildung“. „Wir unterstützen damit junge Menschen, wenn sie ihre betriebliche Ausbildung nicht beginnen, fortsetzen oder erfolgreich abschließen können. Gründe dafür können z. B. schlechte Schul- bzw. Berufsschulnoten sein, Prüfungsängste, Probleme bei der Ausbildung im Betrieb oder im sozialen Umfeld mit Auswirkungen auf den Ausbildungsverlauf. Den Auszubildenden wird dann über AsA eine feste Ansprechperson – die Ausbildungsbegleitung - zur Seite gestellt, die die erforderliche Unter-stützung koordiniert,“ erläutert Bagger und betont: „Auch die altbekannten und bewährten ausbildungsbegleitenden Hilfen finden sich im Instrumentenkasten von AsA wieder.“
Die Ausbildungsbegleitung steht dabei auch den Ausbildungsbetrieben für eine individuelle Beratung zur Seite. Auch bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen kann AsA unterstützen. Im Hinblick auf den Fachkräftebedarf und die guten Unterstützungsangebote appelliert

Bagger deshalb an die Unternehmen, auch den Jugendlichen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick keine idealen Einstellungsvoraussetzungen mitbringen: „Wir haben vielfältige Möglichkeiten, Unternehmen bei der Ausbildung vermeintlich schwächerer Nachwuchskräfte zu unterstützen – sprechen Sie uns gern darauf an!“

Betriebe, die einen förderungsberechtigten jungen Menschen ausbilden wollen oder bereits ausbilden, können ihren Bedarf dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Neumünster und der Jobcenter Neumünster und Kreis Rendsburg-Eckernförde (gAG-S) melden. Telefonisch ist der gAG-S erreichbar unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 20. Und auch unabhängig von einem Förderungsbedarf steht der gAG-S den Unternehmen für alle Fragen rund um die Besetzung ihrer Ausbildungsstellen zur Verfügung.