Die Bilanz des Ausbildungsmarktes in Mittelholstein 2022/2023

• Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist weiterhin gut.
• Im Rahmen der Nachvermittlung: Chancen für Bewerber und Bewerberinnen sowie Unternehmen bestehen auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn.

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 100

Die Bilanz des Ausbildungsmarktes in Mittelholstein 2022/2023

• Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist weiterhin gut.
• Im Rahmen der Nachvermittlung: Chancen für Bewerber und Bewerberinnen sowie Unternehmen bestehen auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn.


In der Zeit vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 haben die Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster 2.683 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren 248 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 10,2 Prozent). 386 Stellen blieben mit Abschluss des Berufsberatungsjahres unbesetzt, 35 weniger als im Vorjahr (minus 8,3 Prozent).

Unternehmen suchten auch im abgelaufen Berufsberatungsjahr schwerpunktmäßig Bewerber und Bewerberinnen für folgende Berufe:
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel
• Verkäufer/-in
• Elektroniker für Geräte und Systeme
• Kaufmann/-frau für Büromanagement
• Fachkraft - Lagerlogistik

Insgesamt 1.523 Bewerber und Bewerberinnen wurden von den Beratungsfachkräften der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Neumünster auf der Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstelle unterstützt. Das sind 163 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 9,7 Prozent).

Dabei haben sich die TOP 10 der Berufswünsche der Bewerber und Bewerberinnen im Wesentlichen nicht verändert: Hauptsächlich suchten die Jugendlichen im Agenturbezirk Ausbildungsstellen in den Bereichen:
• Verkäufer/-in
• Kaufmann/-frau – Büromanagement
• Kfz-Mechatroniker – PKW-Technik
• Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung
• Medizinische/r Fachangestellte/r
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel

Rein rechnerisch gab es mehr Berufsausbildungsstellen als Bewerber und Bewerberinnen. Doch nicht immer passen Angebot und Bewerber bzw. Bewerberin zusammen. Selbst wenn Angebot und Nachfrage für denselben Ausbildungsberuf vorhanden sind, kann ein Zusammenfinden an einer zu großen räumlichen Entfernung scheitern. 264 blieben mit Abschluss des Berufsberatungsjahres unversorgt, 120 mehr als im Vorjahr (plus 83,3 Prozent). Aktuell stehen einem unversorgten Bewerber oder einer unversorgten Bewerberin rechnerisch noch 1,5 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Die Chancen, auch jetzt noch etwas zu finden, sind für Jugendliche, die flexibel sind, weiterhin ausgesprochen gut.


Die meisten unbesetzten Stellen gibt es in den folgenden Ausbildungsberufen:
• Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel
• Verkäufer/in
• Fachkraft - Lagerlogistik
• Medizinische/r Fachangestellte/r

Die meisten Ausbildungswünsche der unversorgten Bewerber und Bewerberinnen konzentrieren sich auf die folgenden Ausbildungsberufe:
• Verkäufer/in
• Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung
• Kaufmann/-frau - Büromanagement
• Fachlagerist/in
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel

Thomas Steiger, Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster, erläutert: „Der Ausbildungsmarkt in Mittelholstein hat sich gewandelt. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen übersteigt die Zahl der unversorgten Bewerber und Bewerberinnen deutlich.“ Alle am Ausbildungsmarkt Beteiligten möchten mehr Jugendliche für eine duale Ausbildung gewinnen. Das ist auch das Ziel der Nachvermittlungsaktivitäten der Berufsberater und Berufsberaterinnen der Agentur für Arbeit. Peter Baade, Teamleiter in Neumünster, ist sicher: „Bis zum Ende des Jahres können wir noch viele Jugendliche und Ausbildungsstellen zusammenbringen. Die Kammern signalisieren weiterhin ihre Bereitschaft, Ausbildungsverträge später als üblich einzutragen. Am 17., 23., 24. und 30. November lädt die Berufsberatung die unversorgten Bewerber*innen zu Gruppenveranstaltungen ein, um noch verfügbare Stellen oder Einstiegsqualifizierungen vorzustellen.“

Die Berufsberater und -beraterinnen kümmern sich intensiv um einen Ausgleich und werden die derzeit noch unversorgten Bewerber und Bewerberinnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer sinnvollen Alternative zur Überbrückung bis zum nächsten Ausbildungsbeginn unterstützen.

„Ich empfehle allen Jugendlichen, die noch auf der Suche sind, einen Termin mit der Berufsberatung zu vereinbaren. Es lohnt sich für Ausbildungssuchende immer, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Zu jedem Ausbildungsberuf gibt es Alternativen, die unter Umständen gar nicht bekannt sind und gegebenenfalls mehr Chancen bieten,“ ist Steiger überzeugt und weist darauf hin: „Eine Ausbildung in die eigene Erwerbsbiografie aufzunehmen, zahlt sich immer aus. Und die erste Ausbildung muss nicht die Entscheidung für das ganze Leben sein. Auch danach gibt es viele Wege, sich weiterzubilden oder neu zu orientieren.“

Ein Termin für ein individuelles Beratungsgespräch kann telefonisch vereinbart werden (kostenfreie Rufnummer 0800 4 5555 00).

Für Jugendliche mit Unterstützungsbedarf stehen ausbildungsfördernde Maßnahmen wie AsA bereit. Das steht für „assistierte Ausbildung“. „Wir unterstützen damit junge Menschen, wenn sie ihre betriebliche Ausbildung nicht beginnen, fortsetzen oder erfolgreich abschließen können. Gründe dafür können z. B. schlechte Schul- bzw. Berufsschulnoten sein, Prüfungsängste, Probleme bei der Ausbildung im Betrieb oder im sozialen Umfeld mit Auswirkungen
auf den Ausbildungsverlauf. Den Auszubildenden wird dann über AsA eine feste Ansprechperson – die Ausbildungsbegleitung - zur Seite gestellt, die die erforderliche Unterstützung koordiniert,“ erläutert Steiger und betont: „Auch die altbekannten und bewährten ausbildungsbegleitenden Hilfen finden sich im Instrumentenkasten von AsA wieder.“


Die Ausbildungsbegleitung steht dabei auch den Ausbildungsbetrieben für eine individuelle Beratung zur Seite. Auch bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen kann AsA unterstützen. Im Hinblick auf den Fachkräftebedarf und die guten Unterstützungsangebote appelliert Steiger deshalb an die Unternehmen, auch den Jugendlichen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick keine idealen Einstellungsvoraussetzungen mitbringen: „Wir haben vielfältige Möglichkeiten, Unternehmen bei der Ausbildung vermeintlich schwächerer Nachwuchskräfte zu unterstützen – sprechen Sie uns gern darauf an!“

Betriebe, die einen förderungsberechtigten jungen Menschen ausbilden wollen oder bereits ausbilden, können ihren Bedarf dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Neumünster und der Jobcenter Neumünster und Kreis Rendsburg-Eckernförde (gAG-S) melden.

Telefonisch ist der gAG-S erreichbar unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 20. Und auch unabhängig von einem Förderungsbedarf steht der gAG-S den
Unternehmen für alle Fragen rund um die Besetzung ihrer Ausbildungsstellen zur Verfügung.