Bestnoten für Nachwuchsförderung – Ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe

Die Agentur für Arbeit Neuruppin und der Verwaltungsausschuss verliehen am 07. Juli 2022 zum 16. Mal in Folge Ausbildungszertifikate für gute Nachwuchsförderung an fünf Betriebe in den Kreisen Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und Havelland.

08.07.2022 | Presseinfo Nr. 39

Auch in diesem Jahr ehrt die Agentur zusammen mit dem Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit fünf Unternehmen mit den Ausbildungszertifikaten für ihr großes Engagement. Diese stehen stellvertretend für viele regionale Ausbildungsbetriebe, denen die Nachwuchsförderung ein Anliegen ist.

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„Nach der Zeugnisausgabe am Mittwoch in den Schulen, haben wir gestern Bestnoten für die Nachwuchsförderung an fünf Ausbildungsbetriebe in unserer Region vergeben. Der optimale Schritt in das Berufsleben ist die betriebliche Ausbildung. Dank unserer starken Ausbildungsregion haben die jungen Erwachsenen eine vielfältige Auswahl zur Gestaltung ihrer beruflichen Zukunft. Die Betriebe in den vier Landkreisen Oberhavel, Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz erbringen großartige Leistungen, die wir mit Stolz betrachten. Es hat uns alle sehr gefreut in der Siechenhauskappelle die Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, Britta Ernst begrüßen zu dürfen“, so Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin.


Was die Betriebe eint: Sie sind mehr als nur einen Arbeitgeber für die Jugendlichen. Sie weisen ein ausgeprägtes soziales Engagement auf, bieten einen familienfreundlichen Arbeitsplatz und geben den Raum, selbstständig und verantwortungsbewusst zu agieren. Geflüchtete und benachteiligte Personengruppen werden mit einer offenen, aufgeschlossenen Art empfangen und intensiv ausgebildet. Die Vergütung und Unterstützungsangebote sind attraktiv gestaltet. Und: Sie werben aktiv um Jugendliche, nutzen verschiedene Wege, haben zum Beispiel intensive Kontakte zu Schulen, bieten Praktika oder präsentieren sich aktiv auf Messen, auch auf digitalen.

 

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„Jungen Menschen Orientierung für ihre Berufswahl zu geben und sie während ihrer Ausbildung zu begleiten, sind Aufgaben, der sich Staat und Wirtschaft gemeinsam annehmen müssen. In Brandenburg sind wir dafür insgesamt gut aufgestellt. Berufsorientierung beginnt bei uns im Land bereits in Klasse 7. Den Rahmen dazu stellt die kürzlich überarbeitete Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung bereit. Zudem unterstützen wir Auszubildende mit Programmen wie „Türöffner: Zukunft Beruf“ und den Jugendberufsagenturen, wenn es mal zu Schwierigkeiten in der Ausbildung kommt. Seit vielen Jahren arbeiten wir in beiden Bereichen sehr erfolgreich mit den Unternehmen im Land zusammen. Sie sind wichtige Partner, die mit Ihrer Arbeit die vielen Maßnahmen, die Schule im Bereich der beruflichen Orientierung und der dualen Ausbildung unternimmt, flankieren und ergänzen. Den ausgezeichneten Unternehmen gelingt das besonders gut. Das hilft den Fachkräftenachwuchs im Land zu sichern und junge Menschen an Unternehmen zu binden. Ein Gewinn für alle beteiligten!“, sagt die Bildungsministerin Brandenburgs Britta Ernst.


Ausbildungschancen aktuell noch ausreichend vorhanden – jetzt Chancen nutzen
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„Mit Hilfe des großen Ausbildungsplatzangebots kann dem Personalmangel entgegenwirkt werden. Das nachhaltige Ausbilden schafft Fachkräfte, die aktuell und vor allem zukünftig händeringend benötigt werden. Individuelle Fähigkeiten und Talente treffen auf eine Vielzahl von regionalen Ausbildungsangeboten. Wir empfehlen deshalb allen Jugendlichen, jetzt die beginnenden Ferien für den Endspurt bei der Ausbildungssuche zu nutzen. #Ausbildungklarmachen ist das Ziel und wir unterstützen dabei. Jugendliche können sich an unsere Berufsberatung und Unternehmen an unseren Arbeitgeber-Service wenden. Für jeden ist etwas Passendes dabei“, führt Beate Kostka fort.


Bislang ein erfolgreiches Ausbildungsjahr 2021/2022


Bisher kann auf ein erfolgreiches Ausbildungsjahr verwiesen werden, auch wenn aktuell noch 1.471 Ausbildungsstellen im Agenturbericht Neuruppin unbesetzt. Die Unternehmen sind weiter stark daran interessiert, Fachkräfte für die Region auszubilden.

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„Ein großer Dank für das Engagement geht nicht nur an die diesjährigen Preisträger, sondern an alle Ausbildungsbetriebe der vier Landkreise Oberhavel, Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz. Wie in den letzten Jahren, konnten und können wir auf ihre Ausbildungsbereitschaft zählen und eine gute Zusammenarbeit gewährleisten. Damit leisten sie einen großen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region und geben jungen Menschen eine berufliche Perspektive vor Ort“, schließt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin ab.



Unternehmen, die noch Auszubildende suchen, können sich an den Arbeitgeberservice wenden:  0800 4 5555 20
Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen oder sich beraten lassen möchten, können sich an die Berufsberatung wenden:
Oberhavel und Havelland: 03391 69 4000
Ostprignitz-Ruppin und Prignitz: 03391 69 5000



Die Preisträger 2021/2022 nach Landkreisen:

Oberhavel


Oberhavel Verkehrsgesellschaft mbH:


Die Oberhavel Verkehrsgesellschaft in Oranienburg beschäftigt 146 Mitarbeiter*innen inklusive 14 Auszubildende. Das Unternehmen, welches seit dem Jahr 2008 regelmäßig ausbildet, weist eine konstante Ausbildungsquote von 8% vor. In den letzten drei Jahren wurden sehr gute Ergebnisse und hundertprozentige Übernahmechancen garantiert. Um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden haben sie ein intensives, mehrstufiges Auswahlverfahren angewandt, welches anhand der konstanten Quote einen Erfolg darstellt. Momentan befinden sich zwei geflüchtete Jugendliche nach einer Einstiegsqualifizierung (Langzeitpraktikum) in Ausbildung, welchen eine intensive Betreuung geboten wird.


Grundsätzlich bietet der Betrieb eine duale Ausbildung als Berufskraftfahrer/in (m/w/d) an. Der Beruf birgt das Risiko der einseitigen körperlichen Belastung durch die Zwangshaltung überwiegend sitzender Tätigkeiten, weshalb für ein gezieltes Gesundheitsmanagement im Unternehmen gesorgt ist. Dazu zählt sowohl die finanzielle Förderung von Besuchen im Fitnessstudio als auch die Teilnahme an gesundheitsfördernden Kursen. Darüber hinaus wird Jugendlichen die Möglichkeit geboten Schulpraktika, bezahlte Praktika und bezahlte Ferienarbeit auszuführen, um den Betrieb kennenzulernen.


SENIO-VITAL Pflegegesellschaft mbH:


Die SENIO-VITAL Pflegegesellschaft mbH in Fürstenberg/ Havel besteht seit 2006. Die Anzahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigte beträgt 65 Personen inklusive 3 Azubis. Erlernt werden können die drei Ausbildungsberufe: Pflegefachmann/-frau, 1-Jähriger Pflegehelfer/-in und Kaufmann/frau für Büromanagement. Ein großzügiges Gehalt würdigt die Arbeit der jungen Erwachsenen. In den letzten drei Jahren konnten 2 Azubis erfolgreich die Prüfung abschließen. Aufgrund einer Übernahmegarantie wurden alle ausgebildeten Jugendlichen übernommen. Schwerbehinderte Arbeitnehmer*innen werden mit offenen Armen empfangen und erhalten sehr aufgeschlossen einen Arbeitsplatz. Dies gilt ebenfalls für die Personengruppe der Geflüchteten. Um einen ersten Einblick in das Unternehmen zu erhalten wird jede Art von Praktika, Berufsfindung und Ferienarbeit angeboten. Hilfsangebote in Form von Einstiegsqualifizierungen, einer Teilnahme an Messen, einer engen Zusammenarbeit mit Schulen, Kammern und der Agentur für Arbeit, nutzt das Unternehmen, um die Azubis soweit es geht zu unterstützen.
 

Havelland


Hauk Metallbau und Sicherheitstechnik GmbH Nauen


Die Hauk Metallbau und Sicherheitstechnik GmbH mit Sitz in Nauen hat eine Beschäftigtenanzahl von 23 Personen. Darunter befinden sich 5 Auszubildende, was einer Ausbildungsquote von 22% entspricht. Das Unternehmen ist der Wirtschaftsklasse der Herstellung von Metallkonstruktionen angeordnet und besteht seit 1991. Vielseitige Ausbildungs-berufe können absolviert werden: Bachelor of Engineering - Wirtschaftsingenieurwesen, Metallbauer/-in, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Technischer Systemplaner/-in für die Fachrichtung Stahl- und Metallbautechnik. Die tarifliche Vergütung wird begleitet von zusätzlichen Leistungen. Nach Abschluss der Ausbildung von 3 Auszubildenden im Jahr 2019, konnte eine Übernahme dieser in das Unternehmen gesichtet werden. Für die Förderung von Jugendlichen werden Schulpraktika und Tage der Offenen Tür angeboten. In der Vergangenheit wurde ein benachteiligter Jugendlicher in die Arbeit eingliedert. Die Teilnahme am Projekt „Ausbilderfrühstück“ unterstreicht die tiefgründige Kompetenz in dem Bereich Unterstützung.
Bereits im 1. Ausbildungsjahr erlernen die Azubis umfangreiche Arbeitsprozesse, auch im Ausland, sowie die Bedeutung der Teamfähigkeit.


Ostprignitz-Ruppin


Emsland Stärke GmbH


Die Emsland Stärke GmbH hat eine Mitarbeiterstärke von 147 Beschäftigen, darunter 16 Auszubildende. Somit liegt die Ausbildungsquote bei 11%. Seit 33 Jahren bildet der Betrieb Nachwuchskräfte aus. Seitdem wurden 131 Ausbildungsverträge abgeschlossen. In dem Unternehmen gibt es ein breites Angebot von Ausbildungsberufen: Chemielaborant*in, Chemiekant*in, Industriemechatroniker*in, Mechatroniker*in, Elektroniker*in für Betriebstechnik und die Fachkraft für Lagerlogistik. In den letzten drei Jahren haben insgesamt 6 Auszubildende erfolgreich ausgelernt, wofür jeder ein Übernahmeangebot bekam von mindestens 6 Monaten mit Aussicht auf Verlängerung. Die Vergütung erfolgt nach Tarifvertrag. Zusätzlich gibt es weitere finanzielle Leistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld. 2020 hat das Unternehmen in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer die Möglichkeit für eine Auszubildende geschaffen, für 4 Wochen ein Auslandspraktikum in Schweden zu absolvieren. Diese Leistung wurde mit einer Urkunde geehrt.
Neben der angebotenen Ausbildungsplätze, bietet das Unternehmen Praktika für Schüler*innen und Studierende an. Des Weiteren findet eine enge Zusammenarbeit mit der Carl-Diercke-Schule in Kyritz statt. Gemeinsam mit den Schulen bietet der Arbeitgeber ein Bewerbungstraining an, welches von den Schüler*innen vor Ort sehr gut angenommen wird.
 

Prignitz


CRITON GmbH:


Die CRITON GmbH hat ihren Sitz in Bad Wilsnack. Das Unternehmen beschäftigt 48 Mitarbeiter*innen inklusive 3 Auszubildende. Seit 1999 besteht der Ausbildungsbetrieb, welcher eine Ausbildungsquote von 6% aufweist. 2019 bekam die Ausbildung im Unternehmen einen neuen Stellenwert. Seitdem konnte eine betriebliche Einzelumschulung erfolgreich abgeschlossen werden und der erste Auszubildende hat seine Prüfung erfolgreich bestanden. Beide wurden als Fachkraft übernommen. Das wird jedem Auszubildenden geboten, wenn die Prüfung bestanden ist.
Seit August 2020 befindet sich ein Auszubildender aus dem Iran bei CRITON in Beschäftigung. Dieser wurde mit einer offenen Art und mit viel Toleranz ins Team aufgenommen. Ihm wird unterstützend zur Seite gestanden und tatkräftig unter die Arme gegriffen. Zusammen mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit hat das Unternehmen im März 2021 die ausbildungsbegleitende Hilfe, in Form der assistierten Ausbildung (AsA flex), für ihn eingeleitet.
Generell ist das Ausbildungsangebot breit gefächert und umfasst folgende duale Ausbildungen: Maler*in und Lackierer*in, Bodenleger*in, Maurer*in, Trockenbaumonteur*in, Ausbaufacharbeiter*in Trockenbau oder Stuckateurarbeiten, Hochbaufacharbeiter*in und Elektroniker*in für Energie- und Gebäudetechnik (ab 2022). Die Vergütung und andere zusätzliche Leistungen sind attraktiv gestaltet. Jegliche Ausgaben, die für Schul-, Lern- und Arbeitszwecken anfallen, werden bis zu einer Höhe von 1000€ übernommen.