Die Arbeitslosigkeit in der Region ist im Mai leicht gestiegen. Ende des Monats werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied, der die Kreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, 9.837 Männer und Frauen ohne Job gemeldet. Das sind 62 Personen mehr als vor einem Monat, und 595 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 5,6 Prozent gleich zum Vormonat und liegt 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote wird in Bezug auf alle zivilen Erwerbspersonen errechnet, die in einem Gebiet leben. Diese Bezugsgröße wird jährlich im Mai angepasst, hat aber in diesem Jahr keinen Einfluss auf die Arbeitslosenquote, da die Veränderung so gering ist.

„Die zarte Frühjahrsbelebung seit März des Jahres hat sich im Mai leider nicht fortgesetzt“, sagt Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuwied. „Dennoch kann aktuell die Situation als stabil bewertet werden, wenn man alle Indikatoren am Arbeitsmarkt betrachtet. Die Lage ist angespannt, jedoch wird sie derzeit nicht deutlich schlechter.“ Im langjährigen Vergleich steht der Mai häufig für ein saisonales Hoch. In diesem Jahr haben mehr Menschen ihren Job verloren (698 Personen), als auf der anderen Seite eine neue Stelle antreten konnten (616 Personen). 

Die anhaltend eingetrübte Lage am Arbeitsmarkt wirkt sich auch auf die Zahlen der Langzeitarbeitslosigkeit aus: Mit einem aktuellen Bestand von 3.256 Personen liegt die Zahl um 74 über dem Wert des Vormonats und um 221 über dem Vorjahreswert. Statistisch gesehen ist somit jede dritte Person ohne Job langzeitarbeitslos. Als Langzeitarbeitslose gelten diejenigen Personen, die am jeweiligen Stichtag der Zählung ein Jahr und länger bei der Agentur für Arbeit oder bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet waren. Aktuell werden 397 Langzeitarbeitslose von der Agentur für Arbeit und 2.859 von den beiden Jobcentern Landkreis Altenkirchen und Landkreis Neuwied betreut. Für Betroffene keine gute Ausgangssituation: Denn für Geringqualifizierte und Menschen, die über eine längere Zeit arbeitslos sind, stehen die Chancen auf einen neuen Job schlechter. 

Die Unternehmen der Region zeigen sich bei ihren Personalplanungen optimistischer als im Vorjahr. Im Mai wurden 381 Stellen neu gemeldet, 8 weniger als im Vormonat, jedoch 63 mehr als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Verkauf. Aktuell kann die Arbeitsagentur 2.206 freie Jobs anbieten. „Die Aussichten am Arbeitsmarkt haben sich nicht weiter verschlechtert, aber von einer Trendwende kann derzeit keine Rede sein“, sagt Stefanie Adam.

Und so sieht der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen des Agenturbezirks aus: 

Im Kreis Altenkirchen sind derzeit 4.331 Menschen ohne Job – 18 weniger als im April und 374 mehr als im Mai 2024. Die Arbeitslosenquote ist in den vergangenen Wochen um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 gesunken. Sie liegt damit 0,4 Punkte über dem Vorjahreswert.

Im Kreis Neuwied werden Ende Mai 5.506 Arbeitslose gezählt. Das sind 80 Personen mehr als im April und 221 mehr als vor einem Jahr. Die Quote steigt um 0,1 Prozent-punkte auf 5,4 Prozent. Sie liegt damit 0,2 Punkte über dem Vorjahreswert.

**Arbeitsagentur

*Jobcenter