Die Arbeitslosigkeit hat sich im Juni in den beiden Kreisen, die von der Arbeitsagentur Neuwied betreut werden, unterschiedlich entwickelt: Während die Zahlen im Kreis Neuwied leicht stiegen, sind sie im Landkreis Altenkirchen zurückgegangen. So zählten die Statistiker zum Monatsende 9.849 arbeitslose Personen im Agenturbezirk. Das sind 12 mehr als im Mai und 528 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt seit April gleichbleibend bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,3 Prozent.

Deutlich mehr Bewegung zeigt sich unterdessen auf dem Stellenmarkt. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und Jobcenter wurden innerhalb der letzten vier Wochen 484 neue Stellen gemeldet. Dies sind 103 mehr als im Vormonat und 137 mehr als im Juni 2024, was ein prozentualer Anstieg um 39,5 Prozent ist. Davon richten sich 115 Stellen an Menschen ohne besondere Fachkenntnisse, 287 an Fachkräfte und 82 an Experten/ Spezialisten, zum Beispiel Personen mit einem akademischen Abschluss. Der Stellenbestand liegt bei 2.231 Angeboten. 

„Der Arbeitsmarkt ist derzeit geprägt von wenig Bewegung“, sagt Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuwied. „Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr beinahe gänzlich ausgefallen. Im Januar 2025 lag die Arbeitslosenquote bei 5,7 Prozent – nur 0,1 Prozentpunkte über dem aktuellen Stand. Schon durch den Saisonbeginn der wetterabhängigen Branchen wie der Gastronomie oder dem Baugewerbe sank üblicherweise die Arbeitslosigkeit beträchtlich, sobald die Temperaturen milder wurden.“ 

Umso positiver wertet die Agenturchefin den Anstieg der Stellenangebote. „Diese Entwicklung kann ein wichtiger Indikator dafür sein, dass wieder mehr Menschen in den nächsten Wochen und Monaten einen neuen Job finden könnten.“ 

Der Ausbildungsmarkt ist hingegen weiterhin in vollem Gange. Ende Juni, also etwa acht Wochen bevor die meisten Ausbildungen in diesem Jahr starten, kommen auf derzeit 622 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber noch 878 unbesetzte Ausbildungsplätze. „Erfahrungsgemäß werden in den nächsten Wochen noch einige junge Leute aus dem BewerberInnenstatus wegfallen, da sie entweder entscheiden, weiter zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung bzw. Alternative gefunden haben“, so die Agenturchefin. 

Was für Arbeitgeber eher unerfreulich ist, bietet Jugendlichen, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, günstige Voraussetzungen, denn es gibt in nahezu allen Branchen weiterhin offene Stellen. Die Chancen, kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu ergattern, sind groß.

Dabei sollten junge Menschen unbedingt auf das kostenlose Unterstützungsangebot der Berufsberatung zurückgreifen, rät Julia Flada, Teamleiterin der Berufsberatung. „Wir können dabei helfen, die richtige Stelle zu finden und bei der Bewerbung unterstützen. Auch wer noch gar nicht so richtig weiß, wo die berufliche Reise hingehen soll, ist bei uns bestens aufgehoben. Das Team der Berufsberatung berät über alle Möglichkeiten.“

Und so sieht der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen des Agenturbezirks aus: 

Im Kreis Altenkirchen sind derzeit 4.287 Menschen ohne Job – 44 weniger als im Mai und 285 mehr als im Juni 2024. Die Arbeitslosenquote ist in den vergangenen Wochen unverändert bei 5,9 Prozent geblieben. Sie liegt damit 0,4 Punkte über dem Vorjahreswert.

Im Kreis Neuwied werden Ende Juni 5.562 Arbeitslose gezählt. Das sind 56 Personen mehr als im Mai und 243 mehr als vor einem Jahr. Die Quote bleibt auch hier gleich bei 5,4 Prozent. Sie liegt damit 0,2 Punkte über dem Vorjahreswert. 

**Arbeitsagentur

*Jobcenter