Der Arbeitsmarkt im Januar 2023

Arbeitslosigkeit steigt zum Jahresbeginn

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 6

  • Saisonal übliche Entwicklung im Januar 
  • Weniger Stellenmeldungen als im Vorjahr 

Nachdem die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nienburg-Verden im Dezember leicht gesunken ist, waren im ersten Monat des neuen Jahres wieder mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.
In den drei Landkreisen Diepholz, Nienburg und Verden waren im aktuellen Berichtsmonat 12.596 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 780 Personen oder 6,6 Prozent mehr als noch zum Jahresende im Dezember. Verglichen mit den Vorjahreswerten ist hier ein deutlicher Anstieg um 1.585 Menschen oder 14,4 Prozent zu erkennen.
„Steigende Arbeitslosenzahlen zum Jahresbeginn sind nicht unüblich. In witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe oder den grünen Berufen kann nicht durchgehend gearbeitet werden und es kommt zu Freisetzungen“, erklärt Christoph Tietje, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nienburg-Verden. „Neben der saisonal typischen Entwicklung liegen die Zahlen nicht zuletzt durch die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung deutlich über den Vorjahreswerten“, fügt der Agenturchef hinzu. 
Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 4,8 Prozent, 0,3 Prozentpunkte über dem Vormonatswert. Im Januar des vergangenen Jahres lag die Quote noch bei 4,1 Prozent.
Die Zahl der Stellenmeldungen im Bezirk der Arbeitsagentur Nienburg-Verden lag im Januar annähernd auf Vormonatsniveau. Im Berichtsmonat wurden der Arbeitsagentur 831 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Im Vormonat waren es 837 Arbeitsangebote. Verglichen mit den Werten aus dem Vorjahr ist ein Rückgang bei den Stellenmeldungen um 21,8 Prozent zu erkennen.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, aber beispielsweise gerade an (Qualifizierungs-) Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Januar bei 16.205 Personen. Das waren 4,0 Prozent oder 619 Männer und Frauen mehr als im Dezember des Vorjahres.

Entwicklung nach Landkreisen

Landkreis Diepholz:


Auch im Landkreis Diepholz ist die Zahl der Arbeitslosen zu Beginn des Jahres gestiegen. Im aktuellen Berichtsmonat Januar waren 5.495 Männer und Frauen arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat Dezember stellt dies einen Anstieg um 5,6 Prozent oder 290 Arbeitslose dar. Vor einem Jahr waren 445 Menschen weniger von Erwerbslosigkeit betroffen.
Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 4,5 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte über dem Wert aus dem Vormonat und 0,4 Prozentpunkte über Vorjahresniveau.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, das heißt bei den Arbeitsagenturen in Diepholz, Sulingen, Syke und der Gemeinde Bruchhausen-Vilsen ist die Zahl der Erwerbslosen von 1.843 Männern und Frauen auf 2.057 Personen gestiegen. Verglichen mit den Werten aus dem Vorjahr ist ein Rückgang im Arbeitslosenbestand um 4,7 Prozent zu erkennen.
Bei dem für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcenter im Landkreis Diepholz ist der Arbeitslosenbestand im Berichtsmonat gestiegen. Hier waren im ersten Monat des neuen Jahres 3.438 Männer und Frauen arbeitslos, 76 oder 2,3 Prozent mehr als im Monat zuvor. Im Vorjahr waren 547 Personen weniger beim Jobcenter arbeitslos gemeldet. Der Anstieg des Arbeitslosenbestands im Jahresvergleich resultiert vor allem auf der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung.
Die Diepholzer Betriebe haben im ersten Monat des Jahres 308 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Dies ist ein Zuwachs um 43 Arbeitsstellen im Vergleich zum Vormonat. Im Januar 2021 wurden 64 Arbeitsangebote weniger gemeldet.

Landkreis Nienburg:


Im Landkreis Nienburg ist der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Waren im Dezember noch 3.797 Menschen von Erwerbslosigkeit betroffen, so hat sich dieser Wert im Januar um 287 Personen auf aktuell 4.084 erhöht. Im Vorjahresvergleich ist dies ein Anstieg um 670 Männer und Frauen.
Der Zuwachs im Bestand an Arbeitslosen bewirkt eine höhere Arbeitslosenquote im Kreis Nienburg. Lag diese zum Jahresende noch bei 5,7 Prozent so liegt sie im aktuellen Berichtsmonat bei 6,1 Prozent. Im Januar des vergangenen Jahres wurde eine Quote von 5,1 Prozent gemeldet.
Bei den Arbeitsagenturen in Nienburg, Stolzenau und den Gemeinden Hoya und Eystrup, dem Bereich der Arbeitslosenversicherung, ist der Bestand an Erwerbslosen von 1.258 Personen auf nun 1.416 gestiegen. Im Vorjahr waren 117 Personen oder 9,0 Prozent mehr arbeitslos.
Bei dem für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcenter lag die Zahl der Erwerbslosen im Januar bei 2.668, 5,1 Prozent oder 129 Erwerbslose mehr im Vergleich zum Monat Dezember. Betrachtet man die Werte aus dem Vorjahr, so ist ein Anstieg um 553 Männer und Frauen zu erkennen, der vor allem auf der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung resultiert.  
Im ersten Monat des Jahres meldeten die Arbeitgeber im Landkreis Nienburg, wie auch im Vormonat, 239 neue Arbeitsstellen zu Besetzung. Das sind 33 Stellen weniger als im Januar des Jahres 2022.

Landkreis Verden:


Die Zahl der Erwerbslosen ist auch im Landkreis Verden im Januar gestiegen. Im ersten Berichtsmonat des Jahres waren hier 3.017 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 203 mehr als im Monat zuvor. Verglichen mit den Vorjahreswerten ist dies ein Zuwachs im Arbeitslosenbestand von 470 Personen oder 18,5 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,1 Prozent um 0,3 Prozentpunkten über dem Vormonatswert. Im Januar des vergangenen Jahres lag diese Quote noch bei 3,4 Prozent.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, das heißt bei der Arbeitsagentur Verden, ist die Zahl der Arbeitslosen um 103 Männer und Frauen auf nun 1.255 gestiegen. Vor einem Jahr waren 4 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
Bei dem für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcenter ist die Erwerbslosenzahl um 6,0 Prozent von 1.662 Männer und Frauen auf 1.762 gestiegen. Vor einem Jahr waren 466 Personen weniger beim Jobcenter arbeitslos gemeldet. Der starke Anstieg im Jahresvergleich resultiert vor allem auf der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung.
Die Verdener Betriebe meldeten im ersten Monat des neuen Jahres 284 neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Das sind 49 weniger als noch im Dezember und 135 weniger als im Vorjahr.