Leichter Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Jahresende

8.269 Personen sind im Monat Dezember arbeitslos

Arbeitslosenquote steigt auf 3,1%

Arbeitgeber melden 717 neue offene Stellen

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Nordhorn leicht gestiegen. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 298 Personen zu (+3,7 Prozent). Der Bestand der Arbeitslosen liegt damit weiter deutlich über dem Vorjahreswert (+1.571 ggü. Dezember 2021). Die Arbeitslosenquote stieg ebenfalls leicht auf 3,1 Prozent.

„Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Agenturbezirk Nordhorn liegt zum Jahreswechsel im für diese Jahreszeit üblichen Rahmen und ist im Dezember ausschließlich im Verantwortungsbereich der Arbeitsagentur zu verorten“, kommentiert Gabriele Roloff, Geschäftsführerin Operativ der Nordhorner Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktdaten. „Der russische Krieg gegen die Ukraine und die daraus bedingte Energiekrise wirken sich nach wie vor auf dem regionalen Arbeitsmarkt kaum aus. Die Entkoppelung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklung des Arbeitsmarktes scheint sich fortzusetzen. Allerdings zeigt der erneute Rückgang der gemeldeten Stellen, dass aktuell eine vorsichtige, abwartende Haltung bei den Betrieben an Ems und Vechte vorherrscht. Geplante Neueinstellungen werden verschoben, die vorhandenen Arbeitskräfte werden aber nach Möglichkeit versucht zu halten“, so Roloff.

Kurzarbeit

Im Dezember zeigten 34 Betriebe Kurzarbeit für 707 Beschäftigte an. Seit Beginn der Corona-Krise wurden 107.772 Personen in Anzeigen gemeldet. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat August 2022 haben bisher insgesamt 33 Betriebe für 239 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.

Stellenmarkt

Im Dezember zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 717 offene Stellen an. Das sind 60 oder 7,7 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im Dezember 5.170 Stellen (-27,8 Prozent ggü. Dezember 2021), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe und der Branche Gesundheit und Sozialwesen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Dezember leicht unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 318 oder 11,8 Prozent auf 3.020 Personen gestiegen. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern sank die Arbeitslosenzahl im Dezember gegenüber dem Vormonat um 20 oder 0,4 Prozent auf 5.249 Personen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 4.232 arbeitslosen Männern waren 179 Personen mehr gemeldet als noch im November. Bei den Frauen war eine Zunahme von 118 auf insgesamt 4.036 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 48,8 Prozent, der der Männer lag bei 51,2 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 9,8 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl stieg auf 812 Personen (+4). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg auf 3.298 Personen. Das waren 118 Personen oder 3,7 Prozent mehr als im Vormonat und 1.669 oder 102,5 Prozent mehr als im Dezember 2021. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

Im Emsland waren im Monat Dezember insgesamt 5.885 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote steigt auf 3,1 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat nahm die Zahl der Arbeitslosen um 278 Personen (+5,0 Prozent) zu. In der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen nur leicht. Hier gab es mit 2.384 Arbeitslosen 20 Personen (+0,8 Prozent) mehr als im Monat November. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,1 Prozent.

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Dezember 12.038 Personen.

 

 

 

[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.