Arbeitslosigkeit stagniert – Arbeitskräftenachfrage lässt nach

8.505 Personen sind im Monat Juni arbeitslos

Arbeitslosenquote bleibt bei 3,1%

Arbeitgeber melden 703 neue offene Stellen

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 39

Im Juni ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte nahezu gleichgeblieben. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 10 Personen ab (-0,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb bei 3,1 Prozent.

„Der regionale Arbeitsmarkt hat etwas an Dynamik verloren. Die Arbeitgeber in der Grafschaft Bentheim und im Emsland halten sich aktuell bei Neueinstellungen zurück. Der Grund: Die Folgen der Energiekrise bremsen die Entwicklung. Weiterer Bremser sind die Inflation und das zunehmend steigende Zinsniveau. Insgesamt sind die Beschäftigungsperspektiven in unserem Agenturbezirk aber noch weiterhin positiv“, erläutert René Duvinage, Chef der Nordhorner Arbeitsagentur die aktuellen Zahlen. Abschließend unterstreicht Duvinage: „Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen steigt, die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber geht im Jahresvergleich weiter zurück. Wir appellieren an die jungen Menschen, unser Beratungsangebot anzunehmen. Es gibt gute Chancen am Ausbildungsmarkt.“

Kurzarbeit

Im Juni zeigten 19 Betriebe Kurzarbeit für 233 Beschäftigte an. Seit Beginn der Corona-Krise wurden 109.446 Personen in Anzeigen gemeldet. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat Februar 2023 haben bisher insgesamt 67 Betriebe für 1.991 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.

Stellenmarkt

Im Mai zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 703 offene Stellen an. Das sind 134 oder 16,0 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im Mai 5.636 Stellen (-18,9 Prozent ggü. Juni 2022), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe und dem wirtschaftlichen Dienstleistungssektor.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Juni tendenziell leicht unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 17 oder 0,6 Prozent auf 3.014 Personen gestiegen. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern sank die Arbeitslosenzahl im Juni gegenüber dem Vormonat um 27 oder 0,5 Prozent auf 5.491 Personen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 4.438 arbeitslosen Männern war 1 Personen weniger gemeldet als noch im Mai. Bei den Frauen war eine Abnahme von 9 auf insgesamt 4.067 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 47,8 Prozent, der der Männer lag bei 52,2 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 10,1 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl stieg auf 857 Personen (+2).  Die Zahl der arbeitslosen Ausländer sank auf 3.428 Personen. Das waren 96 Personen oder 2,7 Prozent weniger als im Vormonat und 1.146 oder 50,2 Prozent mehr als im Juni 2022. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

Im Emsland waren im Monat Juni insgesamt 6.129 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,1 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat nahm die Zahl der Arbeitslosen um 5 Personen (-0,1 Prozent) ab. Auch in der Grafschaft Bentheim sank die Zahl der Arbeitslosen. Hier gab es mit 2.376 Arbeitslosen 5 Personen (-0,2 Prozent) weniger als im Monat Mai. Hier bleibt die Arbeitslosenquote bei 3 Prozent.

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Juni 12.445 Personen.

 

 

 

 

[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.