Arbeitslosigkeit stagniert: Arbeitsmarkt hält der Konjunkturflaute noch stand

9.125 Personen sind im Monat August arbeitslos

Arbeitslosenquote sinkt auf 3,3%

Arbeitgeber melden 719 neue offene Stellen

 

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 52

Im August ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte nahezu gleichgeblieben. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 52 Personen ab (-0,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,3 Prozent.

„Das Abschwächen der Konjunktur hat sich insgesamt festgesetzt und hinterlässt mittlerweile auch Spuren auf unserem regionalen Arbeitsmarkt“, erläutert René Duvinage, Chef der Agentur für Arbeit Nordhorn, die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. „Zwar verzeichnen wir noch keinen gravierenden Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Grafschaft und im Emsland, aber der Arbeitsmarkt ist auch bei uns in Mitleidenschaft gezogen. Das zeigt die Zurückhaltung der Betriebe bezüglich der Stellenmeldungen und die erhöhten Anfragen nach Kurzarbeit“, so Duvinage. Der Arbeitsmarktexperte ergänzt: Wir werden die Betriebskontakte weiter intensivieren und unsere umfangreichen Beratungs- und Förderleistungen noch deutlicher machen“.

Kurzarbeit

Im August zeigten 17 Betriebe Kurzarbeit für 145 Beschäftigte an. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat April 2023 haben bisher insgesamt 69 Betriebe für 2.112 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.

Stellenmarkt

Im August zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 719 offene Stellen an. Das sind 165 oder 18,7 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im August 5.449 Stellen (-23,3 Prozent ggü. August 2022), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Bereich der technischen und wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im August tendenziell unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 53 oder 1,5 Prozent auf 3.433 Personen gesunken. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern stieg die Arbeitslosenzahl im August gegenüber dem Vormonat minimal um 1 auf 5.692 Personen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 4.724 arbeitslosen Männern waren 13 Personen weniger gemeldet als noch im Juli. Bei den Frauen war eine Abnahme von 39 auf insgesamt 4.401 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 48,2 Prozent, der der Männer lag bei 51,8 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 12,3 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl stieg auf 1.122 Personen (-8). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer sank auf 3.588 Personen. Das waren 38 Personen oder 1,0 Prozent weniger als im Vormonat und 528 oder 17,3 Prozent mehr als im August 2022. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

Im Emsland waren im Monat August insgesamt 6.556 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,4 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat nahm die Zahl der Arbeitslosen um 54 Personen (-0,8 Prozent) ab. In der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen minimal. Hier gab es mit 2.569 Arbeitslosen 2 Personen (+0,1 Prozent) mehr als im Monat Juli. Hier bleibt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent.

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im August 12.686 Personen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.