Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Jahresende

9.085 Personen sind im Monat Dezember arbeitslos

Arbeitslosenquote steigt auf 3,3%

Arbeitgeber melden 692 neue offene Stellen

 

 

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte merklich angestiegen. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 383 Personen zu (+4,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt auf 3,3 Prozent.„Ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Agenturbezirk Nordhorn ist zum Jahreswechsel für diese Jahreszeit zwar nicht unüblich, zeigt aber, dass auch unser regionaler Arbeitsmarkt nicht mehr der Selbstläufer der vergangenen Jahre ist“, erläutert René Duvinage, Chef der Agentur für Arbeit Nordhorn, die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. „Ein stärkeres Ansteigen der Arbeitslosigkeit wird aktuell durch den Fachkräftemangel und die demografische Komponente verhindert. Nach wie vor versuchen die Unternehmen ihre qualifizierten Arbeitskräfte zu halten, aber die Krisen der letzten Jahre hinterlassen zunehmend Spuren am Arbeitsmarkt in den Landreisen Grafschaft Bentheim und Emsland“, so Duvinage.

Kurzarbeit

Im Dezember zeigten 30 Betriebe Kurzarbeit für 477 Beschäftigte an. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat August 2023 haben bisher insgesamt 64 Betriebe für 1.659 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.

Stellenmarkt

Im Dezember zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 692 offene Stellen an. Das sind 62 oder 9,8 Prozent mehr als im Vormonat. Insgesamt gab es im Dezember 4.755 Stellen (-8 Prozent ggü. Dezember 2022), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus dem Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Bereich der technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Bürgergeld) verlief im Dezember tendenziell unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 283 oder 8,7 Prozent auf 3.546 Personen gestiegen. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern stieg die Arbeitslosenzahl im Dezember gegenüber dem Vormonat weniger stark um 100 oder 1,8% auf 5.539 Personen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 4.765 arbeitslosen Männern waren 205 Personen mehr gemeldet als noch im November. Bei den Frauen war eine Zunahme von 178 auf insgesamt 4.320 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 47,6 Prozent, der der Männer lag bei 52,4 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 10,3 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl stieg auf 935 Personen (+6). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg auf 3.614 Personen. Das waren 246 Personen oder 7,3 Prozent mehr als im Vormonat und 316 oder 9,6 Prozent mehr als im Dezember 2022. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

Im Emsland waren im Monat Dezember insgesamt 6.584 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote steigt auf 3,4 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 336 Personen (+5,4 Prozent) zu. In der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls. Hier gab es mit 2.501 Arbeitslosen 47 Personen (+1,9 Prozent) mehr als im Monat November. Hier steigt die Arbeitslosenquote auf 3,2 Prozent.

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Dezember 12.859 Personen.

 

 

 

[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.