Einstiegsqualifizierung als Vorbereitung

Bei einem Info-Nachmittag im B³ in der Arbeitsagentur am vergangenen Mittwoch erhielten interessierte junge Menschen aus Oberhausen von der Berufsberatung sowie dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter alle wichtigen Informationen zur Einstiegsqualifizierung (EQ). Die EQ ist ein bezahltes Praktikum, dauert zwischen sechs und zwölf Monate und soll auf eine nachfolgende Ausbildung vorbereiten.

10.10.2022 | Presseinfo Nr. 37

„Einige Jugendliche sind direkt nach der Schule noch nicht bereit für eine betriebliche Berufsausbildung. Oftmals liegt es an den Schulnoten, dass ein direkter Einstieg im Unternehmen als Azubi nicht funktioniert. Dann kommt die EQ ins Spiel. Sie hat für den Betrieb und für die jungen Menschen viele Vorteile“, betont Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen. „Die Praktikantinnen und Praktikanten verdienen - mitfinanziert von der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter - bereits Geld, sind sozialversichert und bekommen ein Zertifikat, wenn sie die Einstiegsqualifizierung erfolgreich abschließen. Zudem kann die Zeit auf eine anschließende Ausbildung angerechnet werden, da auch bereits die Berufsschule besucht wird. Der Betrieb hat die Chance, den jungen Menschen während der EQ schon kennenzulernen und sich so seinen Azubi von morgen zu sichern.“

Diese Vorteile wurden auch an dem Info-Nachmittag im B³ deutlich. Vor Ort war Rainer Schiller, Inhaber des Meisterbetriebes Schiller für Sanitär, Heizung und Klimatechnik[1] in Oberhausen. Schiller hat die EQ bereits mehrmals genutzt und ist begeistert von dem Modell: „Jugendliche können sich während des Praktikums ausprobieren, in den Beruf reinschnuppern und schauen, wo die Reise hingehen soll. Wenn es dann nicht passt, sollte man auch ehrlich zu sich sein und die Reißleine ziehen. Dies ist besser, als eine Ausbildung zu starten und diese dann abzubrechen.“

An Schillers‘ Seite war Abdullah Alwakkaa, ehemaliger Praktikant und jetziger Azubi des Meisterbetriebes. Er berichtete den anwesenden Jugendlichen, wie sehr sich die Teilnahme an der EQ für ihn gelohnt hat: „Als Einstieg war die EQ für mich perfekt – ich habe schon viel über den Ausbildungsberuf gelernt und wusste, welche Inhalte auf mich zukommen. Das war mehr als hilfreich!“

Der 21-Jährige ist erst 2015 aus Syrien nach Deutschland gekommen und hat sich sehr zeitnah um Sprachkurse, den Erwerb des Führerscheines und seine berufliche Zukunft gekümmert. Dies schätzt Rainer Schiller an seinem Azubi und gibt auch anderen Jugendlichen mit auf den Weg: „Ihr müsst zeigen, dass Ihr es wirklich wollt und motiviert seid. Dann geben Euch die Unternehmen auch die Chance auf eine EQ oder eine Ausbildung. Schulnoten sind schon längst nicht mehr ausschlaggebend – auf die Einstellung und das Engagement kommt es an.“

Wichtige Botschaften für die anwesenden Jugendlichen, die gezielte Nachfragen stellten und Interesse an der EQ zeigten. Im Anschluss hatten sie die Möglichkeit, mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern sowie den Kolleginnen und Kollegen des gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters ins Gespräch zu kommen und direkt passgenaue Angebote mitzunehmen.

Gut zu wissen:
Jugendliche können an der EQ teilnehmen, wenn sie die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und weder Berufsausbildung oder Studium abgeschlossen haben. Die EQ findet in der Regel in Vollzeit statt, kann aber bei besonderen Umständen in Teilzeit absolviert werden.

Jugendliche, die Interesse haben, können Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen: Oberhausen.Berufsberatung@arbeitsagentur.de oder 0208 8506-112

Weitere Informationen gibt es auch online: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/erfolgsgeschichte-einstiegsqualifizierung