Entwicklung des Arbeitsmarktes September 2022

8646 Frauen und Männer im Ortenaukreis ohne Arbeit
Arbeitslosenquote bleibt im Vormonatsvergleich auf 3,4 Prozent

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 38

Offenburg – Mit Beginn der Herbstbelebung geht die Arbeitslosigkeit im Ortenaukreis um 49 Personen leicht zurück. Im September waren 8646 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 558 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt für beide Rechtskreise zusammen bei 3,4 Prozent. Die Regionaldirektion in Stuttgart gab im September 2022 für Baden-Württemberg eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent bekannt. Unter den 19 Agenturen in Baden-Württemberg belegt Offenburg den fünften Platz.

Entwicklung nach Rechtskreisen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit verläuft in den beiden Rechtskreisen unterschiedlich: Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch die Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis) stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vorjahr um 999 auf 4735 gemeldet Personen. Im Vergleich zum Vormonat gab es einen Anstieg um 177 Personen. Ein wesentlicher Grund ist die Erfassung der vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die in der Arbeitsmarktstatistik erkennbar werden. Gleichzeitig aber auch ein Potential darstellen um dem Fachkräftebedarf entgegen zu wirken.

Anders im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit): Hier waren im September 3911 Menschen arbeitslos gemeldet 226 Personen weniger als einen Monat zuvor. Mit einem Minus von 441 Personen ging die Arbeitslosigkeit auch im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück.

Dynamik am Arbeitsmarkt (SGB III)

In den vergangenen vier Wochen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Offenburg 1184 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1417 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit.

Arbeitslosenversicherung, SGB III: 3911arbeitslose Menschen
Entwicklung nach Personengruppen

Aktuell sind 1685 Frauen und 2226 Männer in der Region Ortenau ohne Arbeit. Bei fast allen Personengruppen sind sinkende Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen. Erwartungsgemäß ging die Arbeitslosenzahl bei den Jugendlichen zurück. So waren im September bei den unter 25-Jährige 497 arbeitslos gemeldet, 86 weniger als noch im August. Grund dafür ist, dass Ausbildungsabsolventen nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung gefunden haben und zugleich viele Schulabgänger eine Ausbildung begannen.  Auch die Zahl der arbeitslosen älteren Menschen reduzierte sich um 25 Personen und liegt damit bei 1743 Menschen. Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind macht 44,6 Prozent der gesamten Arbeitslosen aus.

Die Gruppe der schwerbehinderten arbeitslosen Menschen hat sich um 13 auf 338 erhöht. Es werden insgesamt immer noch deutlich zu wenig Praktika für junge Rehabilitandinnen und Rehabilitanden angeboten. Dies schränkt die vor einer Ausbildung erforderliche Berufsorientierung stark ein.

Die Arbeitslosenzahlen (SGB III) aus den Geschäftsstellen

Mit Blick auf die Geschäftsstellen hatte Lahr im September den größten Rückgang an arbeitslosen Menschen. Im Vergleich zum Vormonat ging die Arbeitslosenzahl um 88 Personen auf jetzt 1050 zurück. In der Hauptagentur Offenburg sank die Zahl um 81 Personen auf 1125. In allen anderen Geschäftsstellen blieb die Zahl fast unverändert. Somit werden in Hausach aktuell 349 Menschen ohne Arbeit betreut (minus 21 zum Vormonat). In der Geschäftsstelle Kehl waren 599 Personen arbeitslos gemeldet (minus 18) und in Oberkirch ist die Zahl der Arbeitslosen um 13 auf 321 gesunken. Die Geschäftsstelle Achern verzeichnet Ende September 467 arbeitslose Personen (minus 5).

Stellensituation (SGB III)

Im September konnte der Arbeitgeber-Service bei den Unternehmen und Verwaltungen 670 neu zu besetzenden Arbeitsstellen akquirieren. Somit stehen 5247 freien Arbeitsstellen den Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagentur im Ortenaukreis zur Verfügung. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auch im September in vielen Branchen hoch. Die Suche nach Fachkräften wird immer schwieriger.

Gesucht werden vor allem Fachkräfte im Verarbeitenden Gewerbe, also in der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung. Aktuell gibt es hier 879 freie Stellen. Im Bereich Verkehrs- und Logistikberufe, besteht eine weiterhin große Nachfrage nach Hilfs- und Fachkräften, 860 zu besetzenden Stellen sind hier gemeldet.

Weiterhin hoch ist die Arbeitskräftenachfrage im Handel. Hier waren im September insgesamt 518 zu besetzende Arbeitsplätze gemeldet. Einige Arbeitgeber behelfen sich hier durch die Reduzierung der Öffnungszeiten. Die Nachfrage in der Baubranche mit 423 gemeldeten Arbeitsstellen ist hoch. Darüber hinaus gab es 396 Stellen im Hotel und Gaststättengewerbe sowie 379 Stellen im Gesundheitswesen.

Erfreulich ist, dass die Ausbildungsstellen für 2023 jetzt schon im gleichen Umfang wie im Vorjahr gemeldet wurden.