Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2023

• 9.318 Frauen und Männer im Ortenaukreis ohne Arbeit

• Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,7 Prozent

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 7

Offenburg – Zum Jahresbeginn hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Ortenaukreis im Vergleich zum Vormonat um 842 Personen erhöht. Insgesamt 9318 Männer und Frauen waren ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte und liegt für beide Rechtskreise auf nun 3,7 Prozent (Vorjahr 3,3 Prozent).

Die Regionaldirektion in Stuttgart gab im Januar 2023 für Baden-Württemberg eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent bekannt.

 

Entwicklung nach Rechtskreisen

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der arbeitslosen Menschen bei 4545, das sind 709 mehr als vor einem Monat und 54 weniger als vor einem Jahr.

Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) waren 4773 Menschen arbeitslos. Dies ist eine Zunahme um 133 zum Vormonat und eine Zunahme um 1081 zum Januar des Vorjahres. Seit 1. Juni 2022 werden geflüchtete ukrainische Staatsangehörige im Rechtskreis SGB II betreut, was zu einer Zunahme der Arbeitslosenzahl im SGB II führte.

 

Dynamik am Arbeitsmarkt (SGB III)

In den vergangenen vier Wochen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Offenburg 1622 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 898 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit.

Arbeitslosenversicherung, SGB III: 4545 arbeitslose Menschen

 

Entwicklung nach Personengruppen

Die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitsagentur (SGBIII) ist im Januar aufgrund saisonaler Faktoren gestiegen. Besonders betroffen waren Personen aus den Bereichen wie Freizeitgewerbe, Baugewerbe und anderen Außenberufen. Zusätzlich führten ausgelaufene befristete Beschäftigungsverhältnisse zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahl.

Im Januar waren 1945 Frauen und 2600 Männer im Ortenaukreis ohne Arbeit.

Erfreulicherweise zeigen Unternehmen auch an der Einstellung erfahrener Frauen und Männer über 50 Jahren Interesse. Aktuell suchen 1988 Männer und Frauen über 50 Jahre eine Arbeit, wobei 1304 einen Berufsabschluss und langjährige Erfahrung aufweisen.
Auch Langzeitarbeitslose konnten im Vergleich zum Vorjahr erfolgreich eine neue Arbeit finden, wobei ihr Anteil an allen Arbeitslosen bei 13,4 Prozent liegt. Im Januar 2020, vor Corona, lag der Anteil der Langzeitarbeitslosen noch bei 7,9 Prozent.

Obwohl Schwerbehinderte nur einen geringen Anteil an allen Arbeitslosen ausmachen, sind sie oft länger arbeitslos als Menschen ohne Handicap. Ihr beruflicher Erfahrungsschatz sollte bei Arbeitgebern mehr in den Fokus rücken. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter um 3,1 Prozent auf 379 Personen.

Die Zahl der unter 25- jährigen ist im Vergleich zum Vormonat auf 476 gestiegen, die Hälfte dieser arbeitslosen Jugendlichen verfügt nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung. „Dies zeigt wie wichtig es ist frühzeitig Angebote zur Berufsorientierung und Beratung der Arbeitsagentur zu nutzen. Berufsinfomessen bieten darüber hinaus die Möglichkeit direkt mit Betrieben in Kontakt zu kommen,“ so Theresia Denzer-Urschel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagenturen Offenburg und Freiburg.

 

Die Arbeitslosenzahlen (SGB III) aus den Geschäftsstellen

Die Arbeitslosenzahl ist im Vergleich zum Vormonat in der Geschäftsstelle Lahr saisonbedingt um 379 Personen auf 1486 Personen gestiegen. Hier waren überwiegend Beschäftigte im Freizeit- und Gaststättengewerbe betroffen. In der Hauptagentur Offenburg stieg die Zahl um 95 Personen auf 1137. In der Geschäftsstelle Kehl erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 87 auf 668 Personen. In der Geschäftsstelle Hausach waren 397 Personen im Januar 2023 arbeitslos gemeldet, 60 mehr als im Vormonat.

Aus dem Bezirk Oberkirch wurden 369 Menschen ohne Arbeit gemeldet, ein Anstieg um 52 arbeitslose Personen. Dabei waren auch Waldarbeiter, die sich saisonbedingt arbeitslos gemeldet haben.

In der Geschäftsstelle Achern ist die Zahl der Arbeitslosen um 36 Personen im Vergleich zum Vormonat gestiegen, damit suchen in Achern derzeit 488 Personen eine Arbeitsstelle.

 

Stellensituation (SGB III)

Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Offenburg konnte im letzten Monat 393 neue Stellenangebote akquirieren, 142 weniger als im Vorjahr. Der Trend, dass Unternehmen aufgrund verschiedener Unsicherheiten vorsichtiger agieren, setzt sich fort. Die Nachfrage von Unternehmen im Ortenaukreis nach Arbeitskräften, ist im Vergleich zu den Vorjahresmonaten deutlich niedriger.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt im Öffentlichen Dienst hoch, besonders in Bereichen wie Verwaltung und Erziehung. Auch im Metall- und Maschinenbau-Sektor besteht weiterhin ein großer Bedarf an Arbeitskräften, trotz Herausforderungen wie Lieferengpässen und Preiserhöhungen. Im Baubereich gibt es aktuell wenig Veränderungen, da es aufgrund der Jahreszeit immer etwas ruhiger ist. Auch im Hotel- und Gaststättenbereich ist die Nachfrage nach Personal saisonbedingt zurückgegangen. Trotz einer Abschwächung bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch. Mit 4568 offenen Arbeitsstellen liegt die Nachfrage deutlich über dem Bedarf vor Corona. Im Januar 2020 waren 1246 weniger Stellen gemeldet.