Jahresrückblick auf den Arbeitsmarkt 2022

Stabil trotz Belastungen

17.01.2023 | Presseinfo Nr. 3

 Gesamtzahl bzw. Quote im JahresdurchschnittVeränderung zum Vorjahr
Arbeitslosigkeit23.494-1.264/ -5,1%
Arbeitslosenquote5,6-0,3%
Gemeldete Arbeitsstellen  
Bestand (Jahresdurchschnitt)
Zugang (Jahressumme)

9.032
20.212

14,0%
-4,2%


Im Jahr 2022 ist die Arbeitslosigkeit in den vier Landkreisen und den drei kreisfreien Städten, die den Bezirk der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven bilden, gesunken. Um 5,1 Prozent niedriger ist die Zahl der Arbeitslosen, die im Jahresdurchschnitt bei 23.494 Personen lag, 1.264 Personen weniger als 2021. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt bei 5,6 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

„Zwar haben wir 2022 auch noch die Folgen der Pandemie sowie auch die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gespürt“, sagt der Leiter der Agentur für Arbeit Oldenburg – Wilhelmshaven, Dr. Thorsten Müller. „Dennoch ist weiterhin ein stabiler Arbeitsmarkt zu beobachten.“ Müller führt weiter aus: „Wir spüren die Auswirkungen der angespannten wirtschaftlichen Lage: Hohe Energiepreise, Materialengpässe und Preissteigerungen beeinträchtigen die Entwicklung. Es wird aber auch aufgrund des hohen Arbeits- und Fachkräftebedarfes auch 2023 kein Einbruch auf dem Arbeitsmarkt erwartet.“

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in unterschiedlichen Personengruppen
Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Bestand an arbeitslosen Männern 12.793 Personen. Im Vorjahr lag die Zahl der männlichen Arbeitslosen bei durchschnittlich 13.724 Personen. Dies entspricht einem Minus von 6,8 Prozent. Das Minus bei den Frauen lag bei genau 3,0 Prozent. Insgesamt 10.701 Frauen waren 2022 im Jahresdurchschnitt arbeitslos, 2021 waren es 11.034 Frauen.

Bei den unter 25-Jährigen wurden 2.169 junge Männer und Frauen abgebildet. Im Vorjahr waren es noch 2.283 Personen dieser Gruppe; Das sind 114 Personen oder 5,0 Prozent weniger als 2021. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen lag im Jahresdurchschnitt im Agenturbezirk bei 4,6 Prozent. Im Jahr 2021 waren es 4,8 Prozent.

2022 gab es im Jahresdurchschnitt 8.346 Langzeitarbeitslose. 2021 waren es noch 9.796 Personen. Das sind 1.450 Personen oder 14,8 Prozent weniger. „Gerade für langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger gilt: Die Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit der Beratung und auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zur Förderungen der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.“, führt Dr. Müller aus.

Aufgeteilt nach den beiden Rechtkreisen stellt es sich wie folgt dar:
2022 waren 8210 Personen im Bereich des Sozialgesetzbuch III gemeldet, im SGB II waren es 15.285. Im Jahr zuvor waren es 9.154 bzw. 15.605 Personen. Das entspricht einer Veränderung von minus 10,3 (SGB III) und minus 2,1 Prozent (SGBII).

Stellenmeldungen
2022 nahm die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ab: Es wurden weniger neue Arbeitsstellen als im Vorjahr gemeldet. Während 2021 noch 21.094 Stellenmeldungen verzeichnet wurden (darunter 20.444 sozialversicherungspflichtige Stellen), gab es 2022 einen Zugang von 20.212 Stellen (19.764 darunter sozialversicherungspflichtig). Das entspricht 4,2 Prozent weniger Zugang an gemeldeten Stellen.

Im Jahresdurchschnitt waren 9.023 Stellen im Bestand. Der Durchschnitt des Stellenbestands im Jahr 2021 lag bei 7.916 Stellen (ein Plus von 14, 0 Prozent).

Prognose für die Entwicklung im Jahr 2023:
Wie eingangs bereits erwähnt haben im vergangenen Jahr die Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine – Preisanstiege, allgemeine Unsicherheiten, aber auch die Fluchtmigration – durchaus Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Angesichts des Ausmaßes der Belastungen fallen die Spuren aber moderat aus. Zudem hat sich im vergangenen Jahr bereits angedeutet, was der demografische Wandel für unsere Volkswirtschaft bedeuten kann. Die Sicherung eines ausreichenden Erwerbspersonenpotenzials ist daher eine der Herausforderung für unsere Gesellschaft.

2023 rücken daher mittelfristig wieder die Themen Fachkräftesicherung, Transformation, Digitalisierung und Demografie in den Fokus. Gerade der Fachkräftemangel ist auch bereits jetzt Thema in vielen Betrieben im Agenturbezirk Oldenburg-Wilhelmshaven.

Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter stehen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beratend und unterstützend zur Seite.