Arbeitsmarktbericht Januar 2022

Der Arbeitsmarkt im Monat Januar 2022 „Die Arbeitslosigkeit ist im Januar saisonal bedingt gestiegen. Der regionale Arbeitsmarkt zeigte sich robust, denn der Januaranstieg fiel erneut geringer aus als in den Jahren zuvor“, erklärte Arbeitsagenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg. „Dabei blieb die Zahl neuer Arbeitslosmeldungen nach einem Beschäftigungsende rund 16 Prozent unter dem Wert von Januar 2021. Der Bedarf an Fachkräften wird in den kommenden Monaten steigen. Vor allem mit Weiterbildungsangeboten – sowohl vor als auch während einer Beschäftigung – wollen wir als Arbeitsagentur Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung unterstützen. Ansprechpartner vor Ort sind die Kolleginnen und Kollegen vom Arbeitgeberservice.“

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 1

Nach vorläufigen Auswertungen ist die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld weiter zurückgegangen. Rund 2.200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhielten im September 2021 (aktuellster Wert) Kurzarbeitergeld. Im Februar 2021 hatte deren Zahl mit 14.400 Leistungsbeziehern den Jahreshöchststand erreicht. Zur Abrechnung des verauslagten Kurzarbeitergeldes haben Unternehmen drei Monate Zeit. Für die kommenden Abrechnungsmonate rechnet die Agenturchefin wieder mit einer deutlichen Zunahme der Kurzarbeit.
Ricardo Donat, Geschäftsführer des Jobcenter Nordsachsen, informiert: „Jahreszeitlich bedingt ist die Arbeitslosigkeit im Betreuungsbereich des Jobcenters gering um 1,1 Prozent auf 4.425 Personen gestiegen. Das sind 48 Personen mehr als im Vormonat. Aktuell betreut das Jobcenter Nordsachsen 8.203 erwerbsfähige Leistungsberechtigte in 6.503 Bedarfsgemeinschaften. Um den aktuellen Anforderungen unseres Arbeitsmarktes begegnen und die Änderungen am Arbeitsmarkt aktiv begleiten zu können, wird das Jobcenter Nordsachsen Kundinnen und Kunden verstärkt Maßnahmen zur Auffrischung oder Erlangung von beruflichen Kenntnissen und zur Heranführung an eine neue Beschäftigung anbieten. Damit unterstützen wir die Arbeitskräftebedarfe in unserer Region und geben unseren arbeitslosen Kundinnen und Kunden die Chance, wieder im Job oder Ausbildung Fuß zu fassen.“
Insgesamt waren im Januar 14.011 Personen bei den Dienststellen der Agentur für Arbeit und den beiden Jobcentern der Landkreise Leipzig und Nordsachsen arbeitslos gemeldet. Das sind 812 Personen bzw. 6,2 Prozent mehr als im Vormonat. Der Januaranstieg fiel damit deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor. Gegenüber dem Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit um 1.760 Personen bzw. 11,2 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,3 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. Vor einem Jahr verzeichnete der Agenturbezirk eine Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent. 584 zuvor Arbeitslose konnten im Januar eine neue Beschäftigung aufnehmen. Das sind 37 Arbeitsaufnahmen bzw. 6,8 Prozent mehr als im Januar 2021. Insgesamt 1.274 Personen meldeten sich im Januar nach einem Beschäftigungsende arbeitslos. Das sind 238 Arbeitslosmeldungen bzw. 15,7 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der neuen Stellenofferten nahm im Januar um 81 Stellen bzw. 13,9 Prozent zu. Insgesamt 662 neue Stellen meldeten die Unternehmen in diesem Monat an den gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter Nordsachsen zur Besetzung. Das sind 160 Stellenzugänge bzw. fast ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Der Großteil der neuen Stellenangebote kam aus der Zeitarbeit (187 Stellen), dem Handel (70), dem Bau (69), dem verarbeitenden Gewerbe (68) und dem Bereich Gesundheit/Soziales (49). Der aktuelle Stellenbestand blieb im Januar nahezu unverändert (minus sechs) bei 4.696 Stellen. Ende des Monats standen insgesamt 615 Stellen bzw. 15,1 Prozent mehr Stellen für die Besetzung zur Verfügung als im Vorjahr. Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung aus, bei der beispielsweise auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Januar lag die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk bei 17.106 Personen. Das sind 677 Personen mehr als im Dezember bzw. 1.805 Personen weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Januar bei 7,0 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent).

Landkreis Nordsachsen


Im Januar stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Nordsachsen um 364 Personen bzw. 5,6 Prozent auf 6.891 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit um
818 Personen bzw. 10,6 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote nahm im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent zu und lag damit um 0,8 Prozentpunkte über der Vorjahresquote. Von den insgesamt 6.891 arbeitslos registrierten Personen wurden 2.466 Frauen und Männer von der Arbeitsagentur (plus 316 Personen zum Vormonat) und weitere 4.425 Personen vom Jobcenter (plus 48) betreut. Das Jobcenter betreut im Landkreis die Empfänger von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld. 268 Frauen und Männer konnten im Januar ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 27 Arbeitsaufnahmen bzw. 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt 627 Personen mussten sich im aktuellen Monat nach einem Beschäftigungsende arbeitslos melden. Das sind 64 Personen bzw. 9,3 Prozent weniger als im Vorjahr. 406 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Januar dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter Nordsachsen zur Besetzung. Das sind 126 Stellen bzw. 45,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung aus, bei der auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Januar lag die Unterbeschäftigung im Landkreis Nordsachsen bei 8.158 Personen. Das sind 356 Personen mehr als im Dezember bzw. 809 Personen weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Januar bei 7,6 Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent). Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II ist im Januar geringfügig um 56 Personen bzw. 0,7 Prozent gestiegen. Ende des Monats erhielten insgesamt 8.203 Menschen in 6.503 Bedarfsgemeinschaften die Grundsicherungsleistung. Innerhalb eines Jahres waren 614 Personen bzw. 7,0 Prozent weniger auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Weitere 2.164 Personen erhielten im Januar Sozialgeld vom Jobcenter.


Landkreis Leipzig


Im Januar stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Leipzig um 448 Personen bzw. 6,7 Prozent auf 7.120 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit um 942 Personen bzw. 11,7 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,3 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent). Von den insgesamt 7.120 arbeitslos registrierten Personen wurden 2.723 Frauen und Männer von der Arbeitsagentur (plus 308 zum Vormonat) und weitere 4.397 Personen vom kommunalen Jobcenter (plus 140) betreut. Das kommunale Jobcenter betreut im Landkreis die Empfänger von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld. 316 Frauen und Männer konnten im Januar ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das entspricht etwa dem Niveau des Vorjahres (plus zehn Personen). Für weitere 23 Personen begann eine Tätigkeit im Bereich des zweiten Arbeitsmarktes. Insgesamt 647 Personen mussten sich im gleichen Zeitraum nach einem Beschäftigungsende arbeitslos melden. Das sind 174 Arbeitslosmeldungen bzw. rund ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor. Für weitere 83 Personen endete eine Tätigkeit auf dem zweiten Arbeitsmarkt.
256 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Januar dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit zur Besetzung. Das sind 34 Stellen bzw. 15,3 Prozent mehr als im
Vorjahr. Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung aus, bei der auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Januar lag die Unterbeschäftigung im Landkreis Leipzig bei 8.948 Personen. Das sind 321 Personen mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Unterbeschäftigung um 996 Personen bzw. 10,0 Prozent zurück. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Januar bei 6,6 Prozent (Vorjahr 7,3 Prozent). Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II ist im Januar geringfügig um 27 Personen bzw. 0,3 Prozent zurückgegangen. Ende des Monats erhielten insgesamt 9.308 Menschen in 7.671 Bedarfsgemeinschaften die Grundsicherungsleistung. Innerhalb eines Jahres waren 813 Personen bzw. 8,0 Prozent weniger auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Weitere 2.673 Personen erhielten im Januar Sozialgeld vom Jobcenter.