Arbeitsmarkt im Dezember weitgehend stabil

- Arbeitslosenzahl in den vergangenen Wochen leicht gestiegen. - Mehr Erwerbstätige als im November melden sich arbeitslos, aber weniger als im Vorjahr. - Viel Qualifizierungsbedarf: Gut 43 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.  Arbeitslosenzahl:                              11.773      Arbeitslosenquote  (+Vorjahreswert):                3,9%  (4,7%) ggü. Vormonat:                        +66 (+0,6%)      Stellenzugang (+ggü. Vorjahresmonat):        1.257 (+41,6%) ggü. Vorjahresmonat:       -2.289 (- 16,3%)      Stellenbestand (+ggü. Vorjahresmonat):     7.843 (+37,2%)

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk stieg im Dezember 2021 leicht um 66 auf jetzt 11.773. Im Vorjahresvergleich waren 2.289 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem November konstant bei 3,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert waren es 0,8 Prozentpunkte weniger.

 

„Obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit nicht einfach sind, bleibt der Arbeitsmarkt in der Region insgesamt stabil“, resümiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Viele Unternehmen müssen sich weiterhin mit Problemen in den Lieferketten auseinandersetzen, zudem verschärfen sich die Einschränkungen im Alltag durch die vierte Welle der Corona-Pandemie. Die Folge ist daher auch, dass wieder mehr Kurzarbeit angezeigt wird.“ Im Vergleich zum November mussten sich vier Prozent mehr zuvor Erwerbstätige arbeitslos melden, darunter vermehrt Männer und ausländische Staatsbürger. Im Vergleich zum Vorjahr waren es dagegen 2,6 Prozent weniger. Fern: „Die meisten Arbeitgeber halten weiterhin an ihren Arbeitskräften, vor allen den qualifizierten Fachkräften, fest. Das ist perspektivisch sicher eine sinnvolle Entscheidung.“

Während der Arbeitsmarkt qualifizierten Arbeitskräften offen stünde, sei die Situation für Langzeitarbeitslose schwieriger. „In den letzten Wochen und Monaten ist der Sockel an Langzeitarbeitslosen abgeschmolzen, das ist erfreulich.“ Jedoch habe sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen arbeitslos Gemeldeten auf 43,4 Prozent in der Pandemie merklich erhöht (2020: 35,8 Prozent). Im Bereich der Grundsicherung allein seien bereits 60 Prozent aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos (2020: 54,9 Prozent). Fern: „Wir dürfen für den Arbeitsmarkt keinen potentiell Erwerbsfähigen verlieren. Deswegen ist es wichtig, sich intensiv darum zu kümmern, dass jeder und jede künftig genügend Qualifikationen mitbringt, um auch auf dem sich zunehmend verändernden Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.“   

 

Kurzarbeit

Seit April 2021 zeigten bis zum 27. Dezember 2021 insgesamt 538 Betriebe für 8.959 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit an. Zum Vergleich: Von April 2020 bis Dezember 2020 waren es zusammen 7.505 Betriebe mit bis zu 102.463 betroffenen Personen. Im Juni 2021 waren 9.317 Personen in insgesamt 1.390 Betrieben auch tatsächlich in Kurzarbeit. Gemäß einer aktuellen Hochrechnung hatten im Juli 2021 856 Betriebe für insgesamt 4.864 Mitarbeiter Kurzarbeit realisiert.

 

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Dezember 15.795 Personen – 44 mehr als im Vormonat (plus 0,3 Prozent) und 2.713 weniger als vor einem Jahr (minus 14,7 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 5,1 Prozent um 0,9 Prozentpunkte unterhalb des Vorjahreswertes und gleichauf mit dem Wert aus dem November 2021.

 

Jugendarbeitslosigkeit

Im Dezember waren im Agenturbezirk 992 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, somit sieben Personen bzw. 0,7 Prozent weniger als im November und 258 weniger als im Dezember 2020 (minus 20,6 Prozent). Die Jugendarbeitslosenquote (bis unter 25 Jahre) betrug 2,7 Prozent und lag somit um 0,7 Prozentpunkte unter dem Niveau des letztjährigen Dezembers.

Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, für den die Arbeitsagentur verantwortlich zeichnet, stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen gegenüber dem November um 29 auf jetzt 4.403 Personen. Im Vorjahresvergleich waren es 2.135 Menschen weniger.

In der Grundsicherung – verantwortlich hierfür sind das Jobcenter der Stadt Osnabrück sowie das Jobcenter „MaßArbeit“ des Landkreises – umfasste die Arbeitslosenzahl 7.370 Personen, 37 mehr als im Vormonat und 154 weniger als im Dezember 2020.

 

Bewegung am Arbeitsmarkt

Die Fluktuation am Arbeitsmarkt lässt sich an den Zahlen zu Arbeitslos(ab)meldungen verdeutlichen. Im Dezember nahmen Agentur und die Jobcenter in Stadt und Landkreis 2.739 Arbeitslosmeldungen auf (132 mehr als im Vorjahreszeitraum) und registrierten 2.686 Abmeldungen (35 mehr als im Dezember 2020). Es meldeten sich 994 zuvor erwerbstätige Menschen arbeitslos, 27 weniger als vor einem Jahr. Durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 812 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 136 weniger als im Vorjahr (minus 14,3 Prozent) und 121 weniger als im November (minus 13,0 Prozent).

 

Stadt und Landkreis Osnabrück

In der Stadt Osnabrück wurden 6.212 arbeitslose Menschen gezählt, 706 weniger als vor einem Jahr – aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent (Dezember 2020: 7,2 Prozent). 1.666 Personen waren bei der Arbeitsagentur in der Stadt Osnabrück arbeitslos gemeldet, ein Rückgang um 686 Menschen gegenüber dem Vorjahr (minus 29,2 Prozent), aber ein Zuwachs von 47 gegenüber dem November (plus 2,9 Prozent). Beim Jobcenter Osnabrück waren 4.546 Personen als arbeitslos registriert – 20 Menschen weniger im Vergleich zum Dezember 2020 (minus 0,4 Prozent) und 32 mehr als im November (plus 0,7 Prozent).

Im Landkreis lag die Arbeitslosenquote mit 2,7 Prozent gleichauf mit dem Vormonatswert und um 0,7 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats. So waren 5.561 Menschen ohne Arbeit und damit insgesamt 1.583 weniger als im Dezember 2020. 2.737 Arbeitslose (1.449 weniger als im Dezember des Vorjahres und 18 weniger als im November) zählte die Arbeitsagentur, hinzu kamen 2.824 Personen beim Jobcenter des Landkreises („MaßArbeit“) – ein Rückgang um 134 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 4,5 Prozent).

 

Ausländer/Flucht

Die Gruppe arbeitslos gemeldeter Ausländer reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 444 auf 3.465 Personen (minus 11,4 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat gab es indes einen Anstieg um 35 Personen (plus 1,0 Prozent). Hierzu gehören sowohl Menschen, die schon länger im Agenturbezirk leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge. 961 Flüchtlinge, die als Asylbewerber nach Deutschland gekommen sind und sich im Agenturbezirk um Arbeit oder Ausbildung bemühen, waren im Dezember 2021 bei Agenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Weitere 999 befanden sich in Integrationskursen, Qualifizierungsmaßnahmen oder waren erwerbstätig und gleichzeitig arbeitsuchend gemeldet.

Arbeitslosenquote Agentur für Arbeit Osnabrück 3,9 %


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