Im Juli deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

- Arbeitslosenquote steigt auf 2,9 Prozent - Vor allem deutliche Anstiege bei Jugendlichen und ukrainischen Geflüchteten in der Grundsicherung Arbeitslosenzahl:                                                 1.714 Veränderung gegenüber Vormonat:                      + 205     bzw.         + 13,6 % Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:                - 84     bzw.        - 4,7 % Arbeitslosenquote (+ Vorjahreswert)                     2,9 %                   (3,0 %)

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 51

Im Geschäftsstellenbezirk Georgsmarienhütte ist von Juni bis Juli die Zahl der Arbeitslosen um 205 auf 1.714 Personen kräftig gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag mit 2,9 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vormonatswert und um 0,1 Prozentpunkte unter dem des Vorjahrs. Zum Vergleich die übrigen Geschäftsstellen des Agenturbezirks Osnabrück. In der Geschäftsstelle Osnabrück sank die Quote binnen Jahresfrist um 0,2 Prozentpunkte, in Bersenbrück um 0,2 und in Melle um 0,3.

Gegenüber dem Juni zeigten sich deutliche Zuwächse bei weiblichen (plus 179 Personen) und ausländischen Arbeitslosen (plus 167 Personen)."Bereits im Juni sind diese Zahlen durch die Erfassung der überwiegend ja weiblichen, ukrainischen Geflüchteten gestiegen. Dieser Effekt ist im Juli noch etwas stärker in den Jobcentern des Landkreises zutage getreten und jetzt auch im Bezirk Georgsmarienhütte deutlich sichtbarer“, kommentiert Annegret Lalottis, Leiterin der Arbeitsagentur-Geschäftsstellen Melle und Georgsmarienhütte.Darüber hinaus meldeten sich in den vergangenen Wochen verstärkt junge Menschen neu arbeitslos. Lalottis: „Die Entwicklung ist nicht unüblich für diese Jahreszeit. Nach der Schulzeit melden sich viele Schulabgänger bei uns. Zudem haben viele Azubis zuletzt ihre Abschlussprüfungen abgelegt und sich – falls eine Übernahme im Betrieb ausgeblieben ist – arbeitslos gemeldet. Bei den Jüngeren gehen wir aber von einer saisontypischen Momentaufnahme aus und davon, dass sie sich in den kommenden Wochen wieder aus der Arbeitslosigkeit abmelden werden.“ 

Geflüchtete aus der Ukraine

Aktuell werden im Landkreis 1.026 Ukrainerinnen und Ukrainer vom Jobcenter „MaßArbeit“ sowie vereinzelt von der Arbeitsagentur betreut. Das sind somit 664 mehr als im Juni und 986 mehr als vor einem Jahr. 1.013 Personen (98,7 Prozent) sind aktuell in der Grundsicherung erfasst. Der Anteil der betreuten Ukrainerinnen und Ukrainer an den insgesamt gemeldeten erwerbsfähigen Personen liegt bei 7,7 Prozent, in der Grundsicherung alleine bei 13,6%. 648 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend, arbeitslos sind darunter 567. In der Grundsicherung stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 8,3 Prozent, der Wachstumsbeitrag der Gruppe der Ukrainerinnen und Ukrainer beträgt 17,2 Prozent.

Kurzarbeit

Zwischen dem 1. und 26. Juli 2022 zeigten im Landkreis Osnabrück neun Betriebe für bis zu 155 Mitarbeiter an, aus konjunkturellen Gründen kurzarbeiten lassen zu wollen. Im Juli des Vorjahres waren im Landkreis 15 Betriebe mit bis zu 141 Mitarbeitern betroffen. Im Januar 2022 hatten 393 Betriebe des Landkreises Osnabrück Kurzarbeit für insgesamt 2.115 Mitarbeiter realisiert. Gemäß einer aktuellen Hochrechnung galt dies im Februar 2022 für 394 Betriebe bzw. 2.300 Mitarbeiter.

Arbeitsmarkt

Im Verantwortungsbereich der Arbeitsagentur (SGB III) wurden mit 772 Arbeitslosen 60 mehr als im Vormonat und 154 weniger als im Vorjahr registriert – letzteres ein Rückgang um 16,6 Prozent. Das Jobcenter „MaßArbeit“ (SGB II) zählte in der Grundsicherung 145 Arbeitslose mehr als im Juni und 70 mehr als im Vorjahr. Insgesamt waren damit von der „MaßArbeit“ 941 Frauen und Männer erfasst. Bezogen auf beide Verantwortungsbereiche stieg im Vergleich zum Vormonat die Zahl Arbeitsloser mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 167 Personen, binnen Jahresfrist nahm der Wert um 125 zu – insgesamt 609 Personen. Bei der Arbeitsagentur nahm die Zahl um 13 auf 164 Menschen innerhalb der letzten zwölf Monate ab, bezogen auf die Kundinnen und Kunden der „MaßArbeit“ waren es bei 445 Personen im gleichen Zeitraum 138 mehr.

Jugendliche/Ausbildungsmarkt

183 Jugendliche bis unter 25 Jahren waren im Juli arbeitslos gemeldet, 65 mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl junger Arbeitsloser um 34 Personen (plus 22,8 Prozent). Bei der Arbeitsagentur alleine waren mit 123 Jugendlichen 45 mehr als im Juni und sechs weniger als im Juli 2021 (minus 4,7 Prozent) gemeldet. Die „MaßArbeit“ zählte mit 60 Jugendlichen 20 mehr als im Juni und 40 mehr als im Vorjahr (plus 200,0 Prozent). Auf dem Ausbildungsmarkt hatten sich im Geschäftsstellenbezirk seit Beginn des Berichtsjahres 391 Ausbildungssuchende gemeldet – ein Rückgang um zehn Personen im Vorjahresvergleich. Zeitgleich sank die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen um 21 auf 746. Von diesen sind zu diesem Zeitpunkt 295 noch unbesetzt, zwei weniger als im Vorjahr. Die Zahl der als unversorgt geltenden Bewerber stieg um 20 auf 70.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bezirk Georgsmarienhütte

Es meldeten sich im Juli 570 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 234 mehr als im Vormonat und 194 mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 51,6 Prozent). Abgemeldet wurden 369 Personen, 24 mehr als im Vormonat (plus 7,0 Prozent) und 70 weniger als im Juli 2021 – minus 15,9 Prozent.

Kräftenachfrage im Geschäftsstellenbezirk Georgsmarienhütte 

Der Bestand an Arbeitsstellen stieg im Vergleich zum Vormonat um 27 auf 1.404 Stellen, gegenüber dem Vorjahr waren es 218 Stellen mehr (plus 18,4 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juli 166 neue Arbeitsstellen, 43 mehr als im Juni und 109 weniger als im Vorjahresmonat – ein Minus von 39,6 Prozent.

Im Juli 2022 waren im Agenturbezirk Osnabrück 7.961 Arbeitsstellen gemeldet, 1.069 mehr als im Jahr zuvor (plus 15,5 Prozent), aber 134 weniger als im Juni – ein Minus von 1,7 Prozent.


Arbeitslosenquote Agentur für Arbeit Georgsmarienhütte 2,9 %