Herbstbelebung fällt weitgehend aus

Fern: Abgänge in Arbeit in den vergangenen Wochen merklich zurückgegangen, weniger jüngere Arbeitslose aber durch Semesterbeginn.

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 85

Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk nahm im Oktober 2023 gegenüber dem September um 204 auf jetzt 14.195 leicht ab. Im Vorjahresvergleich waren 1.312 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem September konstant bei 4,7 Prozent, liegt damit indes um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

 

„Der Rückgang bei der Arbeitslosenzahl ist größtenteils auf junge Menschen zurückzuführen, die in diesem Monat ins Studium gestartet sind oder eine Ausbildung begonnen haben“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. Arbeitsagentur und Jobcenter registrierten folglich in den vergangenen Wochen mit insgesamt 1.227 jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren zehn Prozent weniger als noch im September. Fern: „Abgesehen davon müssen wir leider feststellen, dass die in normalen Zeiten übliche Herbstbelebung weitgehend verpufft ist.“ So meldeten sich im Oktober 1.192 Personen, die zuvor erwerbstätig waren arbeitslos – 97 mehr als im vorangegangenen Monat bzw. 28 mehr als Im Oktober 2022. „Wir sehen zunehmende Entlassungen u.a. in Bauberufen, aber auch in Handelsberufen. Zwar sind das nur leichte Steigerungen“, erklärt Fern. „Aber verbunden mit den Anfragen, die wir im Hinblick auf Kurzarbeit bekommen, zeigen sich dadurch schon die Auswirkungen der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage.“ Der Expertin zufolge sei die aktuelle Situation vor allem problematisch für ungelernte Kräfte. Fern: „Entlassen werden mehrheitlich angelernte Arbeitnehmer. Zudem lässt das Arbeitsangebot überproportional gerade bei Hilfskräften nach. Nur noch knapp 19 Prozent der bei uns gemeldeten Stellen sind nicht für Fachkräfte ausgeschrieben. Das ist noch einmal ein deutliches Warnzeichen dafür, unbedingt eine berufliche Ausbildung vorweisen zu können, weil man ansonsten in Krisenzeiten wie jetzt vor einem größeren Problem stehen könnte.“

 

Geflüchtete aus der Ukraine

Aktuell werden 3.005 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit 52 mehr als im September und 279 mehr als vor einem Jahr. 2.405 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.208 (September 2023: 1.220).

                                                                                  

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Oktober 18.496 Personen – 98 weniger als im Vormonat (minus 0,5 Prozent) und 1.066 mehr als vor einem Jahr (plus 6,1 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,0 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert gleichauf mit dem Wert aus dem September.