05.01.2021 | Presseinfo Nr. 1

Kreis Paderborn

Der Arbeitsmarkt im Dezember 2020

„Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Paderborn weitestgehend konstant geblieben, ein kleiner Rückgang war zu verzeichnen. Diese leichten Schwankungen waren auch schon in den Vorjahren im Dezember typisch, sind aber für den aktuellen Arbeitsmarkt eine weitere positive Nachricht nachdem die Arbeitslosigkeit bereits in den letzten Monaten jeweils zum Vormonat gesunken ist. Jede Reduzierung, und ist sie noch so gering, ist eine gute Nachricht in Zeiten der Pandemie. Auch macht diese Entwicklung deutlich, dass die Arbeitgeber ihr Personal halten wollen und an eine Verbesserung der Lage in diesem Jahr glauben“, so Heinz Thiele, Leiter der Paderborner Arbeitsagentur.

„Im Januar erwarten wir allerdings wieder einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Der Januar ist auch ohne Pandemie bereits traditionell einer der Monate mit den höchsten Arbeitslosenzahlen im Jahresverlauf. Wir haben auch weiter einen konstanten Eingang von Anzeigen über Kurzarbeit, was auf die Auswirkungen der verschärften Gesundheitsschutzmaßnahmen während der Pandemie hindeutet“, so der Experte weiter.

Er verspricht die volle Unterstützung der Agentur: „Im Frühjahr haben uns die Pandemie und ihre Folgen unvorbereitet getroffen – wie so viele. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Wir haben Mitarbeiter geschult, Digitalisierung vorangetrieben und Arbeitsvorgänge optimiert. Aktuell sind wir gut aufgestellt für einen möglichen Anstieg der Kurzarbeitsanzeigen und Arbeitslosengeldanträge. Natürlich hoffen wir aber, dass beides nicht eintritt und der Arbeitsmarkt weiterhin stabil bleibt. “

Kurzarbeit

Im Dezember 2020 wurden von Unternehmen aus dem Kreis Paderborn 269 Anzeigen über Kurzarbeit eingereicht. In diesen Anzeigen sind 2.897 Personen als potenziell von Kurzarbeit betroffene Mitarbeiter benannt. Im Vergleich zum Vormonat sind das 1 Anzeige und 398 Personen mehr.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Paderborn im Dezember 2020 gesunken. Insgesamt waren 9.726 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 12 Personen oder 0,1 Prozent weniger. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.196 Personen bzw. 14,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Dezember 2020 5,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).                                                                      

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.990 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 30 Personen bzw. 0,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 836 Personen oder 26,5 Prozent.                                                                          

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 18 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 360 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies +0,3 Prozent zum Vormonat bzw. +6,7 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 5.736 Personen und damit 59,0 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.                                                                                 

Jugendarbeitslosigkeit

828 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Paderborn unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 12 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 31 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf -1,4 Prozent zum vorherigen Monat bzw. +3,9 Prozent im Vorjahresvergleich.                                                                        

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (+22 Personen oder +0,6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 320 Arbeitslose mehr (+9,9 Prozent). Insgesamt sind 3.547 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Paderborn betroffen.                                                                

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Paderborn im Berichtsmonat gestiegen. 3.517 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 85,9 Prozent (3.022 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 38 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 668 Personen.                                                                                  

Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 504 Stellen gemeldet (-122 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.198 offene Stellen, 18 weniger als im Vormonat und 253 weniger als im Vorjahresmonat.                                                                               

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE

Nach der erfreulichen Entwicklung seit August ist die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe im Dezember erstmalig wieder gestiegen. So stieg in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum November 2020 um 0,3 Prozent auf 65.979 Personen. Das sind insgesamt 173 Arbeitslose mehr.

Im Dezember 2019 waren 13,6 Prozent oder 7.894 Menschen weniger ohne Arbeit registriert. Damit gibt es im Jahresvergleich einen sehr deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat betrifft aufgrund der derzeitigen Krise alle Personengruppen.

Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, lag im Dezember auf einem geringen Niveau. Der Bestand lag mit 18.106 freien Stellen um 363 Stellen niedriger als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat aber um 334 Stellen.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (5,1 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,6 Prozent), Detmold (6,1 Prozent) und Bielefeld (6,2 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent (Vormonat 5,8 %, Vorjahr 5,1 %).