Kreis Höxter

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Höxter

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 118

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Kreis Höxter ist im Oktober leicht gestiegen. „Der Grund für diese Entwicklung lässt sich vorrangig an den Zahlen der Menschen in der Grundsicherung ablesen. Hier sind 50 Personen mehr als im Vormonat erfasst, was insbesondere mit der verstärkten Aufnahme der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer zu erklären ist. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Sprachkurses erhoffen wir uns, viele dieser Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren zu können, was ein Beitrag zur Verringerung des Fachkräftebedarfs sein könnte“, erläutert Heinz Thiele, Leiter der Paderborner Agentur für Arbeit mit Blick auf die Zahlen.

Parallel dazu hat sich erfreulicherweise die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 40 Personen verringert. Die Zahlen kennzeichnen einen stabilen und widerstandsfähigen Arbeitsmarkt im Kreis Höxter. Darüber hinaus waren insgesamt 1.783 offene Stellen im Oktober im Bestand. 200 davon wurden allein in diesem Monat von Unternehmen im Kreis Höxter gemeldet. „Im Hinblick auf die immer noch hohe Dynamik am Stellenmarkt sollten Arbeitgeber auch vor dem Hintergrund schlechter Konjunkturprognosen genau überlegen, ob Sie Personal aus Kostengründen entlassen. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, wird es auch auf lange Sicht schwer bleiben gute Mitarbeiter/-innen zu finden. Die Konkurrenz bezüglich der Gewinnung von Fachkräften zwischen den Unternehmen wird in Zukunft noch zunehmen“, so der Agenturchef. 

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Höxter im Oktober 2022 gestiegen. Insgesamt waren 2.963 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 10 Personen oder 0,3 Prozent mehr. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 297 Personen bzw. 11,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Oktober 2022 4,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 3,6 Prozent (plus 0,4 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 1.036 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um minus 40 Personen bzw. minus 3,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 19 Personen oder 1,9 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 50 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 278 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies plus 2,7 Prozent zum Vormonat bzw. plus 16,9 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 1.927 Personen und damit 65,0 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Jugendarbeitslosigkeit

297 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Höxter unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 3 weniger und im gleichen Monat des Vorjahres 81 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 1,0 Prozent zum vorherigen Monat bzw. plus 37,5 Prozent im Vorjahresvergleich.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (plus 8 Personen oder plus 0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 33 Arbeitslose weniger (minus 3,0 Prozent). Insgesamt sind 1.078 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Höxter betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Höxter im Berichtsmonat gesunken. 800 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 81,8 Prozent (654 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 25 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um minus 281 Personen.

Stellenangebote

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 200 Stellen gemeldet (minus 26 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 1.783 offene Stellen, 48 weniger als im Vormonat und 285 mehr als im Vorjahresmonat.

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe geht weiter zurück. Aktuell sind 61.447 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Minus zum Vormonat um -342 Menschen oder -0,6 Prozent. Im Vergleich zum Oktober 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um +3.005 Menschen oder +5,2 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 12.544 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenso deutlich um +2.338 höher aus.

Erstmals seit Juni 2022 ist die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer gesunken. So sind in diesem Berichtsmonat 22.556 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Minus zum Vormonat um -236 Personen. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um -310 Personen oder -6,1% gesunken.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist wieder leicht zurückgegangen. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.536 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 16,9 Prozent mehr als im Oktober 2019, aber 9,1 Prozent weniger als zum Oktober 2021. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 40,1 Prozent weiterhin hoch (2021: 46,4 %, 2020: 37,6 %, 2019: 36,4 %, jeweils Oktober).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 26.209 Stellen. Das ist aber immer noch ein Plus zum Vorjahresmonat um +1.168 Stellen oder +4,7 Prozent. Das Stellenangebot bewegt sich damit immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Im Oktober 2022 wurden 3.440 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit -1.299 Stellen oder -27,4 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein. Dass gemeldete Arbeitsstellen jedoch zu einem großen Teil nicht zurückgezogen werden zeigt, dass Arbeitgeber trotz aller Risiken grundsätzlich an der Einstellung passender Kräfte, vor allem auf Fachkraftebene, interessiert sind.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,0 %) und im Kreisen Gütersloh (4,0 %), gefolgt von Kreis Paderborn (5,2 %), Kreis Lippe (5,2 %), Kreis Herford (5,3 %), Kreis Minden-Lübbecke (5,5 %) und der Stadt Bielefeld (7,9 %). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent (Vormonat 5,4 %, Vorjahr 5,1 %).