Kreis Paderborn Der Arbeitsmarkt im November 2022

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Paderborn

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 130

„Im Kreis Paderborn ist die Arbeitslosigkeit im November saisontypisch gesunken, was auf einen robusten und widerstandsfähigen Markt hindeutet“, so Heinz Thiele, Leiter der Paderborner Arbeitsagentur, über die monatlichen Entwicklungen im Kreis. „Betrachtet man die Stellenentwicklung seit Jahresbeginn, so erkennt man, dass die Unternehmen aufgrund der allgemein unsicheren Lage etwas zurückhaltender geworden sind als noch im Jahr 2021. Diese Zurückhaltung zeigt sich in erster Linie aber nicht in Form von Entlassungen, sondern in einer geringeren Zahl von Neueinstellungen. Im Anbetracht des Fachkräftemangels haben die meisten Betriebe erkannt, wie wichtig es ist, sein Personal zu halten“, erläutert der Agenturchef weiter.

Trotzdem gebe es auf dem Markt weiterhin gute Chancen, betont Thiele: „Aktuell sind noch mehr als 3.300 Stellen zu besetzen und jeden Monat kommen neue Angebote hinzu. Es gibt viele Möglichkeiten für Menschen, die neue berufliche Wege anstreben. Auf der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven unterstützen wir gerne durch unsere Beratung, sowie die vielfältigen Förder- und Qualifizierungsoptionen. Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, ihr Personal zu halten, können wir mit Kurzarbeitergeld jederzeit intensiv begleiten, sodass die Arbeitskräfte auch dann wieder zur Verfügung stehen, wenn es besser läuft. Die Sicherung des Personalbestandes ist eine absolut notwendige Investition in die Zukunft und damit das Gebot der Stunde auf dem Arbeitsmarkt.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Paderborn im November 2022 gesunken. Insgesamt waren 8.994 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 108 Personen oder 1,2 Prozent weniger. Im Vergleich zum November des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.112 Personen bzw. 14,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im November 2022 5,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,5 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).                                                                      

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.429 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 60 Personen bzw. 2,4 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 65 Personen oder 2,7 Prozent.                                                                              

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 48 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 1.047 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -0,7 Prozent zum Vormonat bzw. +19,0 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.565 Personen und damit 73,0 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.                                                                                 

Jugendarbeitslosigkeit

747 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Paderborn unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 49 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 113 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf -6,2 Prozent zum vorherigen Monat bzw. +17,8 Prozent im Vorjahresvergleich.                                                                                  

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (+10 Personen oder +0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 351 Arbeitslose mehr (+11,5 Prozent). Insgesamt sind 3.391 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Paderborn betroffen.                                                           

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Paderborn im Berichtsmonat gesunken. 3.197 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,2 Prozent (2.916 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 11 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 328 Personen.                                                                                

Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 439 Stellen gemeldet (-11 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 3.376 offene Stellen, 87 weniger als im Vormonat und 190 mehr als im Vorjahresmonat.                                                                       

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe geht weiter zurück. Aktuell sind 60.600 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Minus zum Vormonat um 547 Menschen oder 0,9 Prozent. Im Vergleich zum November 2021 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 4.055 Menschen oder 7,2 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.821 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um plus 1.800 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer ist im Vergleich zum Vormonat erneut gesunken. So sind in diesem Berichtsmonat 22.266 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Minus zum Vormonat um 290 Personen. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 341 Personen oder 7,2 Prozent gesunken.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen geht weiter zurück. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.434 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 16,8 Prozent mehr als im November 2019, aber 7,2 Prozent weniger als zum November 2021. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 40,3 Prozent weiterhin hoch (2021: 46,6 Prozent, 2020: 39,2 Prozent, 2019: 36,3 Prozent, jeweils November).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 25.635 Stellen. Das ist aber immer noch ein Plus zum Vorjahresmonat um 425 Stellen oder 1,7 Prozent. Das Stellenangebot bewegt sich noch auf hohem Niveau. Im November 2022 wurden 3.335 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.256 Stellen oder 27,4 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (3,9 Prozent) gefolgt vom Kreisen Höxter (4,0 Prozent), Kreis Paderborn (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,2 Prozent) und Kreis Herford (5,2 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,5 Prozent) und der Stadt Bielefeld (7,8 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).