Berufsberatung to go

13.12.2023 | Presseinfo Nr. 154

Was nach dem Abschluss folgen soll, wissen auf Anhieb nur wenige Schülerinnen und Schüler. Um sie schon früh darin zu unterstützen, ihre Stärken zu entdecken und verschiedene Bildungswege und Berufsbilder kennenzulernen, gehen Berufsberaterinnen und Berufsberater der Jugendberufsagentur Höxter regelmäßig in Schulen. Ein Vor-Ort-Besuch in der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule.

Die Schule ist eine Welt für sich: Auf dem Hof wird gespielt und geschubst. Wenn der Gong zum Pausenende erklingt, geht es im Gedrängel zum Mathe-, Deutsch- oder Englischunterricht. Es ist immer etwas los. Die Lehrpläne sind umfangreich, da kommen auch elementare Fragen potentiell schon mal zu kurz –  wie die nach den vielen Entwicklungsmöglichkeiten, die mit einem großen Ausbildungs- und Studienangebot nach der Schule offenstehen.

Dessen ist man sich in der Realschule Höxter bewusst: „Aus der rein schulischen Perspektive besteht die Gefahr, dass die berufliche Orientierung zu kurz kommt“, bestätigt Christoph Arendes, stellvertretender Schulleiter der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule Höxter. Auch aus dem Grund hat das Land NRW mit der Initiative des Ausbildungskonsenses ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ ein klares Ziel für die Schulen ausgegeben. „Wir sind angehalten, alle Schülerinnen und Schüler am Übergang von der Schule in Ausbildung und Studium zielführend mit Förderangeboten zu unterstützen“, sagt Arendes. Um dem nachzukommen, gibt es an den Schulen in NRW Studien- und Berufswahlkoordinatoren (StuBo).

In der Realschule Höxter hat Lehrerin Simone Meibom die Funktion übernommen. Meibom organisiert die berufliche Orientierung innerhalb der Schule, damit Schülerinnen und Schüler etwa mit Angeboten der Berufsfelderkundung und Potentialanalyse gezielt auf den Start ins Berufsleben vorbereitet werden. Die Realschule Höxter setzt hierbei auch auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Agentur für Arbeit in der Jugendberufsagentur Höxter (JBA). „Es ist wichtig, dass wir mit ihnen für unsere Schülerinnen und Schüler Fachexperten in den Bereichen der Berufs- und Studienorientierung haben“, sagt Meibom.

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater sind damit für Schülerinnen und Schüler nicht nur in der JBA für ein individuelles Beratungsgespräch erreichbar, sondern gehen regelmäßig auch in die Schulen. So gestaltet Berufsberaterin Miriam Pieper in der Realschule Höxter zu Themen rund um die berufliche Orientierung Unterrichtsstunden. Mehrmals im Monat bespricht sie mit Schulklassen Fragen zur beruflichen Zukunft. Sie bietet vor Ort in der Schule zudem individuelle Beratungsgespräche an. In einem Berufsorientierungsbüro an der Realschule Höxter etwa berät sie Schülerinnen und Schüler zum Übergang von der Schule in Ausbildung und Studium.

Weshalb ist das Angebot für Schülerinnen und Schüler sinnvoll? „Als Berufsberater sind wir neutral. Wir gehören nicht zur Schule. Für ein vertrauliches und ganzheitliches Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern erweist sich das in vielen Situationen als vorteilhaft“, sagt Berufsberaterin Pieper. Gerade in Phasen, in denen Probleme in der Schule die berufliche Orientierung erschweren; möglicherweise Wünsche nicht wie erhofft in Erfüllung gehen, weil etwa der Qualifikationsvermerk für den Weg zur allgemeinen Hochschulreife nicht erlangt wird, könne das sehr wertvoll sein, ergänzt Studien- und Berufswahlkoordinatorin Meibom. „Die Berufsberaterinnen und Berufsberater kennen das Ausbildungsstellenangebot im Raum Höxter genau und können unmittelbar den Kontakt in Ausbildungsbetriebe vermitteln. Dadurch ist die Beratung sehr praxisorientiert. Das ist für Schülerinnen und Schüler hilfreich“, sagt die Lehrerin zudem.

So ist es auch in einer Unterrichtsstunde in der Klasse 9, die die Berufsberaterin Miriam Pieper für diesen Tag vorbereitet hat. Sie stellt Informationsangebote zu den Ausbildungs- und Praktikumsstellen im Kreis Höxter und Umgebung vor. Und bietet einen Rahmen, in dem sich Schülerinnen und Schüler zu ihren Erfahrungen bei Bewerbungen für ein Praktikum austauschen können. Denn für demnächst stehen für alle verpflichtend Praktika an.

So fragt Pieper die Schülerinnen und Schüler, wer schon einen Praktikumsplatz gefunden hat. Das Bild ergibt, dass die meisten schon eine Zusage haben. „Ihr seid hier die Streberklasse“, sagt Pieper.

Was die Berufsberaterin im Scherz sagt, ist als Kompliment gemeint. „Das Praktikum ist eine sehr wichtige erste berufliche Erfahrung. Einen guten Eindruck im Praktikum zu hinterlassen, öffnet so manche Tür für den späteren Ausbildungsplatz. Auch wenn man in einem Praktikum merkt, dass ein bestimmter Beruf nicht der richtige für einen ist, hat man viel gelernt“, sagt Pieper.

Informationen zu allen Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler und auch für deren Eltern sind auf der Seite der Jugendberufsagentur Höxter unter www.jugendberufsagentur-hoexter.de veröffentlicht.