Kreis Höxter

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Höxter

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 38

Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Paderborn:

„Wenn auch das wirtschaftliche Umfeld von Unsicherheit geprägt ist, erweist sich der Arbeitsmarkt im Kreis Höxter als widerstandsfähig. Dass sich die Konjunktur infolge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine und der insbesondere durch die hohen Energiekosten geprägten Inflation abgekühlt hat, beeinträchtigt den Arbeitsmarkt im Kreis Höxter nur geringfügig. Der Arbeitsmarkt behält seine stabile Verfassung bei. Der Zusammenhang zwischen Konjunktur und Arbeitsmarkt ist nicht mehr so ausgeprägt wie vor Jahren.
Mit der leichten Frühjahrsbelebung sinkt die Zahl der arbeitslosen Menschen im März 2023 im Vergleich zum Februar um 1,6 Prozent. Es wurden dabei weniger Erwerbstätige arbeitslos als im Vormonat. Dass viele Unternehmen trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit Arbeits- und Fachkräfte stark nachfragen zeigt: Es besteht aufgrund des demographischen Wandels, der sich in den nächsten Jahren noch verstärken wird, ein hoher Bedarf, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Rente gehen, zu ersetzen. Die Betriebe halten daher ihre Belegschaft und stellen ebenso neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Auch um Arbeits- und Fachkräfteengpässen entgegenzuwirken, unterstützt die Agentur für Arbeit Höxter eine vorausschauende Personalpolitik mit einer qualifizierten Beratung und finanziellen Fördermöglichkeiten bei Umschulungen und Qualifizierungen. Möglichkeiten hierfür bestehen im Hinblick auf neue ebenso wie auf bestehende Beschäftigungsverhältnisse.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Höxter im März 2023 gesunken. Insgesamt waren 3.229 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonats sind das 54 Personen oder 1,6 Prozent weniger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 661 Personen beziehungsweise 25,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2023 4,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 3,4 Prozent (plus 0,9 Prozentpunkte).                            

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 1.204 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 94 Personen beziehungs-weise 7,2 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Erhöhung um 142 Personen oder 13,4 Prozent.                            

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

In der Grundsicherung sind 40 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 519 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies plus 2,0 Prozent zum Vormonat beziehungsweise plus 34,5 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt zählen 2.025 Personen und damit 62,7 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.                            

Jugendarbeitslosigkeit

324 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Höxter unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 8 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 125 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 2,4 Prozent zum vorherigen Monat beziehungsweise plus 62,8 Prozent im Vorjahresvergleich.                            

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken, und zwar um 16 Personen oder 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 97 Arbeitslose mehr (9,0 Prozent). Insgesamt sind 1.176 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Höxter betroffen.                        
Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Höxter im Berichtsmonat gestiegen. 830 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 82,0 Prozent (681 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonats sind dies 13 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 76 Personen.                             
Stellenangebot

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 242 Stellen gemeldet, das sind 60 Stellen weniger als im Vormonat. Im Bestand befanden sich insgesamt 1.679 offene Stellen, 6 mehr als im Vormonat und 22 mehr als im Vorjahresmonat.                            

Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März gesunken. Aktuell sind 63.996 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 429 Menschen beziehungsweise 0,7 Prozent. Im Vergleich zum März 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 7.190 Menschen beziehungsweise 12,7 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.214 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.732 ebenso deutlich höher aus.
Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer geht im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. So sind in diesem Berichtsmonat 23.344 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu März 2022 sind 6.031 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.503 ist in Ostwestfalen-Lippe im Ver-gleich zum Vormonat um 94 Personen beziehungsweise 2,0 Prozent gesunken.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2023 erneut gesunken. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.517 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 4,4 Prozent weniger als im März 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,3 Prozent weiterhin über dem Wert vor der Covid-19 Pandemie (2022: 45,2 Prozent, 2021: 41,3 Prozent, 2020: 34,8 Prozent, jeweils März).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.547 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand um 2.189 unter dem Vorjahreswert. Im März 2023 wurden 3.119 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.193 Stellen beziehungsweise 27,7 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,3 Prozent) und im Kreis Höxter (4,3 Prozent) gefolgt vom Kreis Lippe (5,3 Prozent), Kreis Paderborn (5,4 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,7 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).