Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Zahl der Arbeitslosen im Juni 2022: 5.070 Arbeitslosenquote mit 2,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte niedriger im Vergleich zum Vorjahresmonat Stellenbestand bei 4.264 gemeldeten Arbeitsstellen deutliche Zunahme der gemeldeten Stellen zum Vorjahr (plus 42,5 Prozent) gemeldete Berufsausbildungsstellen 2021/22: 3.260 gemeldete Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen 2021/22: 1.506

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 28

Veränderung zum Vormonat in %

Juni 2022

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

7,6

5.070

Arbeitslose

-14,3

16,0

436

Jugendliche unter 25 Jahren

-11,2

-1,3

1.311

Langzeitarbeitslose

-24,8

1,9

4.264

Gemeldete Stellen 2)

42,5

38,4

1.785

Zugang an Arbeitslosen

48,5

-15,1

1.416

Abgang an Arbeitslosen

-14,0

0,2

2,8 %

Arbeitslosenquote 1)

-0,4

1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung


Im Juni waren insgesamt 5.070 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 7,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat und 14,3 Prozent weniger als im Juni 2021. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 2,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Juni liegt um 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats (plus 358 Personen) und ist im Vergleich zur Quote des Vorjahres um 0,4 Prozentpunkte (minus 844 Personen) gesunken. Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ ist in diesem Berichtsmonat erstmals sprunghaft von 23 Personen im Mai auf 511 Personen im Juni (Stichtag: 13.06.2022) gestiegen. In den statistischen Daten sind somit deutliche Effekte der Flucht von Ukrainerinnen und Ukrainern auf Arbeitssuche und Arbeitslosigkeit sichtbar. Geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern wird mit Erteilen der Aufenthaltserlaubnis Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt gewährt. Seit dem 1. Juni 2022 können diese Personen in den Jobcentern im Agenturbezirk Passau Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) erhalten. Ohne die ukrainischen Arbeitslosen wäre die Arbeitslosigkeit auch im Juni gesunken.

„Die aktuell gute Entwicklung der Arbeitslosigkeit wird im Agenturbezirk Passau in diesem Monat leicht eingetrübt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im gesamten Agenturbezirk um 0,2 Prozentpunkte angestiegen. Während der Sommermonate ist zumeist ein stärkerer Abbau der Arbeitslosigkeit zu erwarten, der in diesem Monat jedoch nicht eingetreten ist. Seit 1. Juni ist die Beantragung von Leistungen aus der Grundsicherung für Geflüchtete aus der Ukraine möglich. Hierbei kommt es in Folge zu einem Anstieg an Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II. Die Fluchtwelle zeichnet sich langsam in den Arbeitslosenzahlen ab und wird in den nächsten Monaten höchstwahrscheinlich stärker zunehmen. Der Arbeitslosenbestand im SGB III ist hingegen erfreulicherweise weiter zurückgegangen“, sagt Dr. Klaus Stein, Leiter der Agentur für Arbeit Passau.

Zugang und Abgang an Arbeitslosigkeit

Im Juni meldeten sich 1.785 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat ist eine Zunahme um 495 Personen (38,4 Prozent) zu verzeichnen. Demgegenüber stehen 1.416 Personen, die im Juni ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Das sind 251 Personen (minus 15,1 Prozent) weniger als noch im Mai.

Die Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen hoch. Im Juni waren im Bestand der Arbeitsagentur Passau 4.264 Arbeitsstellen gemeldet. Der Stellenbestand stieg dabei im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut an (plus 79 Stellenangebote). Die Arbeitgeber meldeten im aktuellen Berichtsmonat 696 Stellenangebote. Dies sind 94 Arbeitsstellen mehr als noch vor einem Monat – ein erfreulicher Zuwachs um 15,6 Prozent.

Der Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2021 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 3.260 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 8 Berufsausbildungsstellen (plus 0,2 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Aktuell sind noch 1.774 Ausbildungsstellen unbesetzt. Die Berufsberatung betreut 1.506 Bewerberinnen und Bewerber. Das sind 60 Jugendliche mehr (plus 4,1 Prozent) im Vergleich zum Berichtsjahr 2020/2021. Rein rechnerisch sind aktuell für jeden gemeldeten Bewerber 2,2 Ausbildungsstellen vorhanden.

Dr. Stein zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt: „Für den bevorstehenden Ausbildungsstart steht jungen Menschen, ohne Ausbildungsvertrag, noch eine gute Auswahl an offenen Ausbildungsplätzen zur Verfügung. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur Passau ist sehr bemüht, jeden Ausbildungssuchenden ein passendes Angebot zu unterbreiten. Jetzt noch Unentschlossene profitieren besonders von der Beratung und Hilfe, um den Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich zu meistern“.

Entwicklung der Kurzarbeit

Im Juni wurden von 33 Betrieben 395 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Seit Beginn der Pandemie stellten im Agenturbezirk Passau alles in allem 7.042 Betriebe eine Anzeige auf konjunkturelle Kurzarbeit. Dies entspricht 84.755 in den Anzeigen genannten Personen.

Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für Februar 2022 eine Kurzarbeiterquote von 3,9 Prozent. Dies sind 843 Betriebe und 5.112 Personen in Kurzarbeit.