Turnusmäßiger Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar

Zahl der Arbeitslosen im Januar 2022: 7.433 Arbeitslosenquote mit 4,1 Prozent um 0,9 Prozentpunkte saisonal bedingt höher als im Vormonat und um 0,8 Prozentpunkte niedriger zum Vorjahresmonat Rückgang der Zahl der Arbeitslosen zum Vorjahr um 17,2 Prozent Vergleich Arbeitslosenquoten: 4,3 Prozent im Januar 2020 und im Januar 2019 Stellenbestand bei 3.665 gemeldeten Arbeitsstellen; 1.465 Stellen mehr im Vergleich zum Vorjahresmonat (plus 66,6 Prozent)

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 7

Veränderung zum Vormonat in %

Januar 2022

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

28,2

7.433

Arbeitslose

-17,2

25,5

634

Jugendliche unter 25 Jahren

-27,1

2,6

1.554

Langzeitarbeitslose

-4,0

2,1

3.665

Gemeldete Stellen 2)

66,6

43,3

2.967

Zugang an Arbeitslosen

-11,9

12,5

1.348

Abgang an Arbeitslosen

17,0

0,9

4,1

Arbeitslosenquote 1)

-0,8

1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung


Üblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn

Im Januar waren insgesamt 7.433 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 28,2 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat und 17,2 Prozent weniger als im Januar 2021. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 4,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar somit um 0,9 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats (plus 1.636 Personen). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 0,8 Prozentpunkte (1.546 Personen) zurückgegangen.
 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Der Bestand an Arbeitslosen im Agenturbezirk Passau verteilt sich zu 67 Prozent auf das Sozialgesetzbuch III (Vorjahresmonat: 71 Prozent) und zu 33 Prozent auf den Rechtskreis des SGB II (Vorjahresmonat: 29 Prozent). Die Entwicklung zeigt, dass sich im Vergleich zum Januar 2021 etwas weniger Arbeitslose im SGB III und mehr im SGB II befinden. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 4.969 Personen, das sind 1.604 mehr als im Vormonat und 1.401 weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,7 Prozent. Im Rechtskreis SGB II gab es 2.464 Arbeitslose, das ist ein Plus von 32 Personen gegenüber Dezember. Vor einem Jahr waren es 145 Arbeitslose weniger. Die anteilige Arbeitslosenquote SGB II betrug 1,3 Prozent.
 

Rekord – niedrigste Arbeitslosenquote für einen Januar

„Der Arbeitsmarkt in der Region Passau ist – trotz Zunahme der Winterarbeitslosigkeit und anhaltender Krise – sehr stabil. Der Zuwachs an Arbeitslosen ist überwiegend saisonbedingt. Aufgrund der fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten während der Wintermonate stellen saisonabhängige Betriebe wie die Bauwirtschaft vermehrt Personal frei. Für einen Januar ist die Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent – verglichen mit den Vorjahren – ein sehr guter Wert. Der regelmäßige Aufwuchs der Arbeitslosigkeit im Januar ist, gegenüber den letzten Jahren, sogar deutlich rückgängig. Es ist der bisher niedrigste Januarwert, wobei sich auch das Instrument Kurzarbeit positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt und somit Entlassungen verhindert werden konnten“, stellt Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur Lage am regionalen Arbeitsmarkt, fest.
 

Zugang und Abgang an Arbeitslosigkeit

Im Januar meldeten sich 2.967 Personen arbeitslos, 896 Personen mehr als im Dezember. Gleichzeitig beendeten 1.348 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 150 Personen mehr als im Vormonat.
 

Spitzenwert bei der Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitskräften ist, mit einem Bestand von 3.665 zu besetzenden Arbeitsstellen, deutlich belebt. Die Zunahme liegt mit 66,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Arbeitgeber meldeten im Januar 571 neue Arbeitsstellen, das waren 202 oder 55 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.


Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Im vergangenen Jahr hat sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gut entwickelt und ist, im Vergleich zum Vorjahr und Vorvorjahr, deutlich angestiegen. Im Juni 2021 wurden im Gebiet der Agentur für Arbeit Passau 129.668 SV-Beschäftigte verzeichnet. Dies entspricht einer Zunahme um 1.969 Personen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 und um 1.112 Personen gegenüber Juni 2019.


Entwicklung der Kurzarbeit

Im Agenturbezirk Passau stellten seit Beginn der Pandemie insgesamt 6.829 Betriebe eine Anzeige auf konjunkturelle Kurzarbeit, dies entspricht 81.562 in den Anzeigen genannten Personen. Im Kalendermonat Januar wurden von 108 Betrieben 1.418 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für den Monat September 2021 eine Kurzarbeiterquote von 1,9 Prozent. Dies sind 511 Betriebe und 2.426 Personen in Kurzarbeit.

Neben der konjunkturellen Kurzarbeit gibt es noch das Saison-Kurzarbeitergeld sowie das Transferkurzarbeitergeld. Gerade in der Schlechtwetterzeit sind Betriebe des Baugewerbes (Bauhauptgewerbe, Dachdeckergewerbe, Gerüstbaugewerbe, Garten- und Landschaftsbau) aufgrund der Witterung von einem wirtschaftlich bedingten Arbeitsausfall betroffen. Sie haben aus diesem Grund die Möglichkeit Saison-Kurzarbeitergeld zu beantragen. Die Schlechtwetterzeit des Saison-Kug dauert von Dezember bis März, im Gerüstbaugewerbe beginnt sie bereits im November. Von Dezember 2020 bis März 2021 haben insgesamt 1.089 Betriebe für 9.542 Arbeitnehmer Saison-Kug erhalten. Im Vergleichszeitraum Dezember 2019 bis März 2020 bezogen insgesamt 1.011 Betriebe für 9.668 Beschäftigte Saison-Kurzarbeitergeld.
 

Angaben entsprechen den Jahresdurchschnitt

Regionaler

Arbeitsmarkt

Arbeitslose

AL-Quote

Veränderung zum Vorjahr
absolut

Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Agenturbezirk Passau

6.419

3,5 %

-507

-7,3

Stadt Passau

1.557

5,4 %

-51

-3,2

Landkreis Passau

3.492

3,2 %

-389

-10

Landkreis Freyung-

Grafenau

1.370

3,1 %

-67

-4,7