Arbeitslosigkeit steigt im Winter saisonbedingt an

Zahl der Arbeitslosen im Januar 2023: 8.005

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 5

  • Zahl der Arbeitslosen im Januar 2023: 8.005
  • Arbeitslosenquote: 4,4 Prozent um 1,2 Prozentpunkte saisonal höher als im Vormonat und um 0,3 Prozentpunkte höher als im Januar 2022
  • Zunahme der Arbeitslosenzahl um 572 Personen (7,7 Prozent) zum Vorjahresmonat
  • Vergleich Arbeitslosenquote Januar 2019 (Vorkrisenniveau): 4,3 Prozent
  • Stellenbestand bei 3.658 gemeldeten Arbeitsstellen
  • Jahresrückblick 2022: durchschnittliche Arbeitslosenquote 3,1 Prozent
  • durchschnittliche Arbeitslosenquote 2019: 3,0 Prozent
     

Veränderung zum Vormonat in %

Januar 2023

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

35,9

8.005

Arbeitslose

7,7

31,5

718

Jugendliche unter 25 Jahren

13,2

4,0

1.276

Langzeitarbeitslose

-17,9

0,7

3.658

Gemeldete Stellen 2)

-0,2

65,2

3.231

Zugang an Arbeitslosen

8,9

-16,8

1.120

Abgang an Arbeitslosen

-16,9

1,2

4,4 %

Arbeitslosenquote 1)

0,3

1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne 
selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung

Arbeitslosenquote steigt im Januar auf 4,4 Prozent

Im Januar waren insgesamt 8.005 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 35,9 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat und 7,7 Prozent mehr als im Januar 2022. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 4,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar somit um 1,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats (plus 2.115 Personen) und um 0,3 Prozentpunkte (plus 572 Personen) über dem Vorjahreswert. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Im aktuellen Berichtsmonat waren 1.276 Langzeitarbeitslose im Bestand und damit 278 (17,9 Prozent) weniger als im Januar 2022.

Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ ist im Januar um 61 Personen auf insgesamt 550 Arbeitslose angestiegen.

„Die Zunahme der Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten und der starke Anstieg im Januar entspricht dem saisonalen Muster und bewegt sich in einer Größenordnung der Januarwerte von 2019/2020. Insgesamt betrachtet befindet sich der Arbeitsmarkt in einer stabilen Grundfassung, wenngleich die Dynamik etwas nachlässt. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2022 bei 3,1 Prozent und damit auf Vorkrisenniveau. Der gute Jahresabschluss bildet eine ideale Ausgangsbasis, um trotz der gesamtwirtschaftlichen Abschwächung positiv auf den weiteren Jahresverlauf zu blicken“, sagt Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur Situation am regionalen Arbeitsmarkt.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen betrachtet

Der Bestand an Arbeitslosen im Agenturbezirk Passau verteilt sich zu 62,8 Prozent auf das Sozialgesetzbuch III und zu 37,2 Prozent auf den Rechtskreis des SGB II. Die Entwicklung zeigt, dass sich im Vergleich zum Januar 2022 deutlich mehr Arbeitslose im SGB II befinden (plus 514 Personen oder 20,9 Prozent).

Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 5.027 Personen, das sind 1.890 Personen mehr als im Vormonat und 58 Personen mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent. Im Rechtskreis SGB II haben sich 2.978 Menschen arbeitslos gemeldet, das ist ein Plus um 225 Personen oder 8,2 Prozent gegenüber Dezember. Die anteilige Arbeitslosenquote SGB II betrug 1,6 Prozent.

Mehr Zugänge an Arbeitslosigkeit

Die Zahl der monatlichen Zugänge übersteigt im aktuellen Berichtsmonat deutlich die Zahl der Abgänge. Im Januar meldeten sich 3.231 Personen neu oder erneut arbeitslos und damit 264 Personen mehr als vor einem Jahr. Ein Großteil der Arbeitslosmeldungen (76 Prozent) erfolgte aus vorheriger Erwerbstätigkeit. Demgegenüber stehen 1.120 Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit im Januar beenden konnten, 228 Personen weniger als im Januar 2022.

Breites Angebot an gemeldeten Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau sind im Januar 3.658 Arbeitsstellen im Bestand, davon sind 14 Prozent (518 Stellen) in Teilzeit zu besetzen. Die Arbeitgeber suchen überwiegend Fachkräfte. Diese Anforderung wurde bei 64 Prozent der gemeldeten Stellen genannt. Bei 16 Prozent der ausgeschriebenen Stellenangebote werden vom Anforderungsniveau Experten/Spezialisten gesucht. Bei 20 Prozent der vorhandenen Stellenangebote benötigen Arbeitgeber Helfer/innen.

Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Vormonat um 24 Stellen oder 0,7 Prozent angestiegen. Zum Vorjahresvergleich ist der Stellenbestand marginal um 7 Stellen oder minus 0,2 Prozent gesunken. Arbeitgeber meldeten im aktuellen Berichtsmonat 437 neue Arbeitsstellen.

Aktuelle Entwicklung des Ausbildungsmarktes

Seit Beginn des Berichtsjahres 2022/2023 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 3.156 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 472 Ausbildungsstellen (plus 17,6 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Seit Oktober meldeten sich 1.168 Bewerber/innen – ein Anstieg um 55 Personen oder 4,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Für jeden Ausbildungsplatzsuchenden sind rein rechnerisch 2,7 Ausbildungsstellen vorhanden.

Neuanzeigen zur konjunkturellen Kurzarbeit bleiben auf niedrigem Stand

Die erwartete Winterrezession verläuft milder, so dass im Kalendermonat Januar lediglich 33 Betrieben für 304 Personen Kurzarbeit angezeigt haben. Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für den Monat September 2022 eine Kurzarbeiterquote von 0,3 Prozent. Dies sind 33 Betriebe und 369 Personen in Kurzarbeit.

Jahresrückblick 2022 zum regionalen Arbeitsmarkt
Angaben entsprechen den Jahresdurchschnitt

 

 

Regionaler

Arbeitsmarkt

Arbeitslose

AL-Quote

Veränderung zum Vorjahr
absolut

Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Agenturbezirk Passau

5.668

3,1 %

-751

-11,7 %

Stadt Passau

1.359

4,7 %

-198

-12,7 %

Landkreis Passau

3.105

2,9 %

-387

-11,1 %

Landkreis Freyung-

Grafenau

1.204

2,7 %

-166

-12,1 %