Der Arbeitsmarkt im Dezember 2022

Arbeitslosenzahl: 6.273
▪ Veränderung zum Vormonat: + 166 / + 2,7 Prozent
▪ Veränderung zum Dezember 2021: + 887 / + 16,5 Prozent

Arbeitslosenquote: 5,0 Prozent
▪ Veränderung zum Vormonat: + 0,2 Prozentpunkte
▪ Veränderung zum Dezember 2021: + 0,8 Prozentpunkte

Bestand Arbeitsstellen: 2.021
▪ Veränderung zum Vormonat: -138 / - 6,4 Prozent
▪ Veränderung zum Dezember 2021: - 312 / - 13,4 Prozent

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

I. Überblick

Zum Jahresende ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erwartungsgemäß wieder angestiegen. Im Dezember gab es insgesamt 6.273
arbeitslose Männer und Frauen in der Region. Das waren 166 Personen mehr als im November. Auch im Vergleich zum Vorjahr gab es damit mehr Arbeitslose. Das Plus
zum Dezember 2021 lag bei 887 Personen.
Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen – erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte und lag somit bei 5,0 Prozent.
Vor einem Jahr lag die Quote bei 4,2 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage ging im Dezember wieder zurück und es wurden weniger neue freie Stellen gemeldet als im November und als im Dezember des Vorjahres.

Die Arbeitskräftenachfrage ging im Dezember wieder zurück und es wurden weniger neue freie Stellen gemeldet als im November und als im Dezember des Vorjahres.
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen verringerte sich von 2.159 im November auf 2.021 im aktuellen Monat.

 

Zitat:

Gerlinde Hildebrand, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Der übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember kam für uns nicht unerwartet. Trotz der anhaltenden Risiken können wir festhalten, dass sich der Arbeitsmarkt im Landkreis bis zum Jahresende recht stabil gehalten hat. Die Unternehmen wissen, dass Fachkräfte ein rares Gut sind und halten vielmals daran fest. Etwas Zurückhaltung gibt es jedoch bei Neueinstellungen.“
„Zum Jahresbeginn rechnen wir allein schon saisonal bedingt mit einer steigenden Arbeitslosigkeit. Diese Entwicklung wird nun zusätzlich durch Unsicherheiten bedingt durch den andauernden Krieg in der Ukraine und die Energiekrise begleitet.“
„Die Zahl der Beschäftigten im Landkreis war zuletzt im Juni 2022 weiter gestiegen. Die Unternehmen suchen nach wie vor gut qualifizierte neue Mitarbeitende und Nachwuchs. Auch wenn wir vielmals nicht mehr sofort die hundertprozentig passende Fachkraft haben, so wollen wir die Betriebe bei diesem Prozess verlässlich unterstützen und begleiten.“

II. Arbeitslosigkeit

Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.253 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 12 mehr als im Vormonat und acht mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 570 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 60 mehr als im letzten Monat, jedoch 32 weniger als vor einem Jahr. 234 Personen kamen aus einer Ausbildung oder Qualifizierung, 28 mehr als vergangenen Monat und 30 mehr als im Dezember 2021.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.087 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 73 weniger als im Vormonat und 76 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 271 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 33 weniger als im Vormonat und 14 weniger als im Dezember 2021. Insgesamt 255 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 10 mehr als im vergangenen Monat und 69 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat angestiegen. 2.149 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 53 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 89 weniger Langzeitarbeitslose.

U25
Die Zahl arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jahre verringerte sich im Dezember. Zuletzt waren 518 junge Frauen und Männer registriert, drei weniger als im November.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Jugendarbeitslosigkeit um 146 Personen gestiegen.

Ü50
Die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen ist im Dezember angestiegen.
Aktuell waren 2.603 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 61 mehr als im Vormonat und 149 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

III. Rechtskreise und Grundsicherung

Im Berichtsmonat entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen unterschiedlich. Die Arbeitsagentur Pirna zählte zuletzt 2.196 Arbeitslose und damit 179 Personen bzw. 8,9 Prozent mehr als im November und 103 bzw. 4,9 Prozent mehr als im Dezember 2021.
4.077 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Im Bereich der Grundsicherung gab es zuletzt einen Rückgang zum Vormonat um 13 Personen bzw. 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 784 SGB II-Arbeitslose mehr gezählt.

IV. Blick auf die Geschäftsstellen

Die Arbeitsmarktlage in den Geschäftsstellen der Pirnaer Arbeitsagentur entwickelten sich zwar unterschiedlich, jedoch gab es in allen Regionen mehr arbeitslose Menschen als im November.
Die Arbeitslosenquoten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Pirna. Dabei reichte die Spanne der Quoten im Dezember 2022 von 3,8% in Dippoldiswalde bis 6,0% in Sebnitz.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Vormonat gesunken. Dem gemein-samen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden insgesamt 300 neue Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 28 weniger als im Vormonat und 68 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen die meisten aus dem verarbeitenden Gewerbe (52 Stellen), der Zeitarbeit (43 Stellen, dem Gesundheits- und Sozialwesen (37 Stellen) sowie dem Handel (35 Stellen) und der öffentlichen Verwaltung (30 Stellen).
Der Bestand gemeldeter freier Stellen liegt weiterhin über 2.000, ist jedoch sinkend. Zuletzt wurden 2.021 Arbeitsstellen registriert, 138 weniger als im November und 312 weniger als ein Jahr zuvor.

VI. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.080 Männer und Frauen. Das waren 970 mehr im Vergleich zum Dezember 2021. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,3 Prozent (Vormonat: 6,2 Prozent/ Vorjahr: 5,5 Prozent).

VII. Kurzarbeit

Für Juni 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 122 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.385 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 25,6 Prozent weniger Betriebe und 31,8 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 34,6 Prozent.
Für den Monat August 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 47 Betriebe für 1.340 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld er-halten.
Die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, nehmen seit August wieder zu.

VIII. Beschäftigung

Im Juni 2022* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 80.797 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit gab es 863 oder 1,1 Prozent mehr Beschäftigte als zum jeweiligen Vorjahreszeitpunkt.
Die Zahl der jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre (plus 8,1 Prozent) stieg erneut überdurchschnittlich und es gab wieder mehr ältere Beschäftigte über 55 (plus 2,7 Prozent). Betrachtet nach Arbeitszeit stieg die Vollbeschäftigung lediglich um 0,6 Prozent, wohingegen die Teilzeitbeschäftigung einen Zuwachs von 2,1 Prozent erreichte.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen, bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen und im Gastgewerbe. Aber auch die Bereiche Erziehung & Unterricht, Verkehr & Lagerei sowie die öffentliche Verwaltung zählten mehr Beschäftigte.
Weniger Beschäftigte gegenüber Juni 2021 gab es bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Handel sowie den Bereichen Land-, Forstwirtschaft & Fischerei, den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen und der Energieversorgung. 

* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben