Der Arbeitsmarkt im April 2023

• Arbeitslosenzahl: 6.530
Veränderung zum Vormonat: - 425 / - 6,1 Prozent
Veränderung zum April 2022: + 876 / + 15,5 Prozent

• Arbeitslosenquote: 5,2 Prozent
Veränderung zum Vormonat: - 0,3 Prozentpunkt
Veränderung zum April 2022: + 0,8 Prozentpunkte

• Bestand Arbeitsstellen: 2.002
Veränderung zum Vormonat: - 63 / - 3,1 Prozent
Veränderung zum April 2022: - 339 / - 14,5 Prozent

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 22

I. Überblick

Im April ging, nach einem etwas zögerlichen Frühlingsbeginn im letzten Monat, die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wieder zurück.

In der Region gab es insgesamt 6.530 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer. Das waren 425 weniger als im März. Die Arbeitslosenquote sank innerhalb des letzten Monats um 0,3 Prozentpunkte und lag bei 5,2 Prozent.

Vor einem Jahr wurden im Agenturbezirk Pirna 5.654 Arbeitslose gezählt bei einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent.

Im Gegensatz zum vorangegangenen Monat verringerte sich der Zugang an freien Arbeitsstellen im Berichtsmonat um reichlich ein Drittel.
Der Stellen-Bestand verringerte sich weniger deutlich, lediglich um ca. 3 Prozent, und bleibt knapp über der Marke von zweitausend gemeldeten zu besetzenden freien Arbeitsstellen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Zitat:

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Gerlinde Hildebrand, erklärt die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Bereits seit Jahresbeginn stellt sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufnahmefähig und gut gefestigt mit kontinuierlich sinkenden Arbeitslosenzahlen dar. Nicht unerwartet ist in diesem Monat die Arbeitslosigkeit erneut gesunken, wenngleich das Vorjahresniveau noch nicht wieder erreicht wurde. Mit aktuell 6.530 arbeitslosen Frauen und Männern sind das noch gut 15 Prozent mehr als im April vergangenen Jahres.“
„Mit rund 2.200 offenen Stellenangeboten stehen dem regionalen Arbeitsmarkt eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Da es zunehmend schwerer wird, dafür die geeigneten Bewerber zu finden, unterstützt unsere Agentur sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer mit verschiedenen Fördermöglichkeiten. Ziel ist es, Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben, die eventuell nicht vollumfänglich den Anforderungen zu entsprechen, die jedoch mit der richtigen Qualifizierung oder in der Praxis unter Beweis stellen können, was in ihnen steckt. Unsere Vermittlungsfachkräfte beraten Unternehmen gern über die vielfältigen in Frage kommenden Möglichkeiten“.
„Ein positiver Trend ist am Arbeitsmarkt aktuell deutlich zu erkennen. Allerdings ist ungewiss, wie der anhaltende Ukraine-Krieg und die Auswirkungen der Energiekrise zukünftig den regionalen Arbeitsmarkt beeinflussen werden“.

II. Arbeitslosigkeit

Bewegung am Arbeitsmarkt

Im April konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab.

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.284 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 46 mehr als im Vormonat und 184 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 444 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 7 mehr als im letzten Monat und 34 mehr als vor einem Jahr.
352 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 36 mehr als im vergangenen Monat und 108 mehr als im April 2022.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.706 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 397 mehr als im letzten Monat und 361 mehr als im April 2022. Davon nahmen 721 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 257 mehr als im Vormonat und 140 mehr als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 350 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 17 mehr als im vergangenen Monat und 124 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat leicht gesunken. 2.152 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 35 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 95 weniger Langzeitarbeitslose.

U25

Zuletzt waren in der Region 559 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 36 weniger als noch im März. Im Vergleich zum März des vergangenen Jahres stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 134 Personen.

Ü50

Knapp 42 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, rund 31 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen ging im April recht deutlich zurück. Zuletzt waren 2.730 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 215 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe jedoch noch um 195 höher.

III. Rechtskreise und Grundsicherung

Innerhalb des letzten Monats entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen gleich, jedoch mit unterschiedlicher Dynamik. So ging die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Versichertengemeinschaft (SGB III) recht deutlich um knapp 14 Prozent zurück, wohingegen im Bereich der Grundsicherung (SGB II) ein Rückgang um lediglich 1,2 Prozent zu verzeichnen war.
Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.313 Arbeitslose und damit 373 Personen weniger als im März, jedoch 198 mehr als vor einem Jahr.
4.217 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um 52 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 678 SGB II-Arbeitslose mehr gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.465 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.827 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

IV. Blick auf die Geschäftsstellen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Geschäftsstellenbereichen der Pirnaer Arbeitsagentur fiel in allen Geschäftsstellen ähnlich aus, die Arbeitslosigkeit ging zu-rück.
Den größten Rückgang, um jeweils 0,4 Prozentpunkte, gab es in den Geschäftsstellen Pirna und Sebnitz. Im Freitaler Geschäftsstellenbereich betrug der Rückgang 0,3 Prozentpunkte und in der Region Dippoldiswalde wurde mit 0,2 Prozentpunkten der geringste Rückgang verzeichnet.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage fiel deutlich niedriger als im März aus.
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden insgesamt 280 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 169 weniger als im Vormonat und 116 weniger als im April letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (54), der Öffentlichen Verwaltung (30), dem Handel (28), dem Gesundheits- und Sozialwesen (25), dem Baugewerbe (21) sowie dem Gastgewerbe (20). Die Zeitarbeit meldete 30 neue Arbeitsstellen.
Der Bestand gemeldeter freier Stellen stieg verringerte sich und lag zuletzt bei 2.002. Das waren 63 weniger als im Vormonat und 339 weniger als vor einem Jahr.

VI. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.273 Männer und Frauen. Das waren 1.218 mehr im Vergleich zum letzten April. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,5 Prozent (Vormonat: 6,8 Prozent/ Vorjahr: 5,5 Prozent).

VII. Kurzarbeit

Für Oktober 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 37 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.667 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 40,0 Prozent.
Für den Monat Dezember 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 38 Betriebe für 1.474 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VIII. Beschäftigung

Im September 2022* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 81.559 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, so viele wie nie zuvor.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 252 oder 0,3 Prozent mehr Beschäftigte.
Der Beschäftigungsanstieg wird im Wesentlichen durch jüngere Beschäftigte unter 25 Jahre (plus 5,5 Prozent) sowie ältere Beschäftigte über 55 (plus 2,4 Prozent) getragen. Zudem stieg nur die Teilzeitbeschäftigung, um 2,1 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 0,5 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 14,4 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen so-wie im Bereich Erziehung & Unterricht. Auch in der Zeitarbeit und in der öffentlichen Verwaltung arbeiteten deutlich mehr Menschen.
Einen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem in den Bereichen Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, in Handel, Information und Kommunikation, im Dienstleistungsbereich und auch im Verarbeiten-den Gewerbe.
* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben