Der Arbeitsmarkt im Juni 2023

• Arbeitslosenzahl: 6.202
Veränderung zum Vormonat: - 79 / - 1,3 Prozent
Veränderung zum Juni 2022: + 1560 / + 2,6 Prozent

• Arbeitslosenquote: 4,9 Prozent
Veränderung zum Vormonat: keine
Veränderung zum Juni 2022: + 0,1 Prozentpunkte

• Bestand Arbeitsstellen: 2.004
Veränderung zum Vormonat: + 18 / + 0,9 Prozent
Veränderung zum Juni 2022: - 450 / - 18,3 Prozent

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 26

I. Überblick

Im Berichtsmonat ging die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erneut zurück. In der Region gab es insgesamt 6.202 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer. Das waren 79 weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht und blieb konstant bei 4,9 Prozent. Vor einem Jahr wurden im Agenturbezirk Pirna 6.046 Arbeitslose gezählt bei einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent.

Im Vergleich zum vorangegangenen Monat erhöhte sich der Zugang an freien Arbeitsstellen im Berichtsmonat um knapp 12 Prozent. Der Stellenbestand erhöhte sich um knapp 1 Prozent und liegt nun bei 2.004 zu besetzenden freien Arbeitsstellen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Zitat:

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Gerlinde Hildebrand, erklärt die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Die Zahl der Arbeitslosen ist auch in diesem Monat gesunken, jedoch nicht für alle Alters- oder Personengruppen gleichermaßen. Die Verringerung der Zahl der Arbeitslosen um 79 wirkt sich nicht auf die Arbeitslosenquote aus, die wie im Vormonat bei 4,9 Prozent bleibt. Für die Sommermonate, in denen erfahrungsgemäß weniger Neueinstellungen erfolgen, erwarten wir kaum Bewegungen am Arbeitsmarkt, blicken jedoch zuversichtlich auf den Herbst.“
„Die für Unternehmen sehr herausfordernde Situation durch Fachkräftemangel, Rohstoffengpässen und gestörten Lieferketten schlägt sich nun auch in der Beschäftigtenstatistik nieder. Nach sehr positiven Entwicklungen in den letzten Berichtsquartalen ist nun ein minimaler Rückgang zu verzeichnen. In den Bereichen Handel, verarbeitendem Gewerbe, Verkehr & Lagerei, Information & Kommunikation sowie Gastronomie gab es die größten Beschäftigungsverluste, die durch den Zuwachs an Beschäftigung in anderen Bereichen nicht vollständig aufgefangen werden.“
„Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres ist ein besonderes Augenmerk auf den Ausbildungsmarkt gerichtet. Die Chancen auf eine Ausbildung stehen weiterhin sehr gut. Für die Jugendlichen, die noch keinen Lehrvertrag in der Tasche haben, gibt es noch eine Vielzahl von Ausbildungsangeboten in nahezu allen Berufsbereichen.
Wer noch Unterstützung benötigt, kann sich jederzeit an unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater wenden.“

II. Arbeitslosigkeit

Bewegung am Arbeitsmarkt

Im Juni konnten wieder mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab.

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.197 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 72 mehr als im Vormonat und 630 weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt 391 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 31 weniger als im letzten Monat und 52 mehr als vor einem Jahr. 308 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 48 mehr als im vergangenen Monat und sieben mehr als im Juni 2022.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.271 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 110 weniger als im letzten Monat und 56 mehr als im Juni 2022. Davon nahmen 456 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 39 weniger als im Vormonat und 27 mehr als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 317 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 13 weniger als im vergangenen Monat und 61 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat gestiegen. 2.259 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 126 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 40 Langzeitarbeitslose mehr.

U25

Zuletzt waren in der Region 564 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 21 mehr als noch im Mai. Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 54 Personen.

Ü50

Rund 42 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, knapp 32 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen ging im Juni erneut zurück. Zuletzt waren 2.612 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 14 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe jedoch um 69 höher.

III. Rechtskreise und Grundsicherung

Innerhalb des letzten Monats entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen annähernd gleich, jedoch mit unterschiedlicher Dynamik. So ging die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Versichertengemeinschaft (SGB III) um 2,9 Prozent zurück, im Bereich der Grundsicherung (SGB II) war ein Rückgang um 0,4 Prozent zu verzeichnen.
Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.106 Arbeitslose und damit 63 Personen weniger als im Mai, jedoch 243 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
4.096 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um 16 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 87 SGB II-Arbeitslose weniger gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.523 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.799 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

IV. Blick auf die Geschäftsstellen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Geschäftsstellenbereichen der Pirnaer Arbeitsagentur fiel in den Geschäftsstellen unterschiedlich aus.
Den größten Rückgang mit 0,2 Prozentpunkten gab es in der Geschäftsstelle Dippoldiswalde, in der Geschäftsstelle Freital betrug der Rückgang lediglich 0,1 Prozentpunkte. Keine Veränderung gab es in den Geschäftsstellen Pirna und Sebnitz.

V. Arbeitskräftenachfrage

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 375 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 40 mehr als im Vormonat und neun mehr als im Juni letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (69), der Zeitarbeit (68), dem Verarbeitenden Gewerbe (58) sowie aus der Öffentlichen Verwaltung (37) und dem Handel (32).
Der Bestand gemeldeter freier Stellen erhöhte sich um 18 und lag zuletzt bei 2.004. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 450 Stellen weniger.

VI. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.024 Männer und Frauen. Das waren 529 mehr im Vergleich zum letzten Juni. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,2 Prozent (Vormonat: 6,3 Prozent/ Vorjahr: 5,9 Prozent).

VII. Kurzarbeit

Für Dezember 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 37 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.266 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 21,1 Prozent. Für den Monat Februar 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 47 Betriebe für 903 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VIII. Beschäftigung

Im Dezember 2022* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 80.486 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es 144 oder 0,2 Prozent weniger Beschäftigte. Der Beschäftigungsabbau erfolgte bei den 25 bis unter 55-Jährigen (minus 1,7 Prozent, wohingegen mehr unter 25-Jährige (plus 5,3 Prozent) und mehr über 55-Jährigen (plus 1,6 Prozent) beschäftigt sind.
Die Teilzeitbeschäftigung stieg um 1,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 1,0 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresquartal arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 12,5 Prozent, der Anteil der deutschen Beschäftigten sank um 1,0 Prozent.
Den Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Handel, dem Verarbeitendem Gewerbe, in den Bereichen Verkehr & Lagerei, Information & Kommunikation sowie im Gastgewerbe.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Bereich Erziehung & Unterricht, und dem Gesundheits- und Sozialwesen. Auch im Bereich Immobilien, freiberufliche/wissenschaftliche/technische Dienstleistungen und der öffentlichen Verwaltung arbeiteten mehr Menschen.
* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben

IX. Ausbildungsmarkt

Im laufenden Ausbildungsmarktjahr 2022/2023 haben sich seit Beginn des Berichtsjahres 1.286 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Pirna gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen lag damit niedriger als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt (minus 8 bzw. minus 0,6 Prozent).
Von regionalen Unternehmen wurden bisher 968 Berufsausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Pirna gemeldet, was ebenfalls weniger als im letzten Jahr ist (minus 28 bzw. minus 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Davon waren 491 Ausbildungsangebote im Juni noch unbesetzt.