Der Arbeitsmarkt im September 2023

• Arbeitslosenzahl: 6.479
Veränderung zum Vormonat: - 25 / - 0,4 Prozent
Veränderung zum September 2022: + 400 / + 6,6 Prozent

• Arbeitslosenquote: 5,1 Prozent
Veränderung zum Vormonat: keine
Veränderung zum September 2022: + 0,3 Prozentpunkte

• Bestand Arbeitsstellen: 2.040
Veränderung zum Vormonat: - 10 / - 0,5 Prozent
Veränderung zum September 2022: - 265 / - 11,5 Prozent

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 38

I. Überblick

Im September ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge leicht zurückgegangen. Die einsetzende Herbstbelebung fiel in diesem Jahr zurückhaltender aus und es erfolgten nicht so viele Neueinstellungen wie im September üblich. In der Region waren 6.479 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, nur 25 weniger als im August und deshalb blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 5,1 Prozent. Vor einem Jahr gab es im Arbeitsagenturbezirk Pirna 400 weniger Arbeitslose bei einer Quote von 4,8 Prozent.
Erwartungsgemäß ging die Jugendarbeitslosigkeit wieder zurück, weil junge Menschen mit ihrer Ausbildung starteten oder den ersten Job antraten. Zusätzlich entlastete der Beginn beruflicher Weiterbildungen den Arbeitsmarkt.

Zitat:

Der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Ronny Beck, erklärt die aktuelle Entwicklung im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge:
„Im Landes- und Bundesvergleich haben wir in unserer Region weiterhin eine geringere Arbeitslosigkeit. Die Arbeitsmarkt-Dynamik ist allerdings in diesem Herbst durch die wirtschaftlichen Herausforderungen etwas gebremster, als wir es sonst kennen. Insbesondere sehen wir derzeit etwas Zurückhaltung bei Neueinstellungen. Trotzdem gibt es nach wie vor mehr als zweitausend Jobs im Landkreis, die bei unserem Arbeitgeber-Service gemeldet sind. Darin werden rund 80 Prozent qualifizierte Arbeitskräfte gesucht.“
„Vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten punkten Fachkräfte mit ihren Kompetenzen und die Unternehmen versuchen trotz Unsicherheiten sie zu halten. Deshalb freuen wir uns, dass wir zuletzt wieder mehr Menschen bei ihrer beruflichen Bildung unterstützen konnten. Sie schützen sich damit vor Arbeitslosigkeit und die Suche nach einem neuen Job geht meist auch schneller.“

 

II. Arbeitslosigkeit

Bewegung am Arbeitsmarkt

Im September konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab.

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.291 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 3 mehr als im Vormonat und 79 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 429 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 28 weniger als im August und 13 mehr als im September letzten Jahres.
375 Personen hatten zuletzt eine Ausbildung oder Qualifizierung absolviert, 18 mehr als im vergangenen Monat und 122 mehr als im September 2022.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.314 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 149 mehr als im letzten Monat und 24 weniger als im September 2022. Davon nahmen 380 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 24 weniger als im Vormonat und 117 weniger als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 424 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 147 mehr als im vergangenen Monat und 31 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert. 2.256 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren im September mehr als ein Jahr ohne Job. Im Vergleich zum Vorjahr gab es damit 130 Langzeitarbeitslose mehr.

U25

Durch den Ausbildungsbeginn und den Übergang von der Lehre in den ersten Job ist die Jugendarbeitslosigkeit während dieser Zeit verstärkt von Dynamik geprägt.
Zuletzt waren in der Region 626 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 65 weniger als im August. Im Vergleich zum September 2022 stieg die Zahl arbeitsloser Jugendlicher um 79.

Ü50

Rund 41 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, knapp 31 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen stieg im September erneut etwas an. Zuletzt waren 2.664 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 13 mehr als einen Monat zuvor. Im September 2022 gab es 187 weniger Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe.

 

III. Rechtskreise und Grundsicherung

Innerhalb des letzten Monats ging die Zahl der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Arbeitslosen zurück, wohingegen diese im Jobcenter stieg. Das Plus gegenüber dem Vorjahr fiel aber im Bereich der Versichertengemeinschaft deutlich höher aus.
Die Agentur für Arbeit Pirna registrierte zuletzt 2.206 Arbeitslose und damit 84 Personen weniger als im August aber 323 mehr als im September des vergangenen Jahres.
4.273 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl stieg innerhalb des letzten Monats um 59 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 77 SGB II-Arbeitslose mehr gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.497 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.734 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

 

IV. Blick auf die Geschäftsstellen

Die Entwicklung in den Geschäftsstellenbereichen der Pirnaer Arbeitsagentur fiel im Vergleich zum August wie folgt aus: In Pirna und Dippoldiswalde blieb die Quote unverändert, wohingegen in Freital ein leichter Rückgang und in Sebnitz ein leichter Anstieg registriert wurde.
Im Vorjahresvergleich gab es in allen Regionen mehr arbeitslose Menschen. Die Quote stieg in Pirna, Freital und Dippoldiswalde gleichermaßen. In Sebnitz lag der Anstieg deutlich höher.

 

V. Arbeitskräftenachfrage

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 282 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 112 weniger als im Vormonat und 130 weniger als im September letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus der Zeitarbeit (63), dem Gesundheits- und Sozialwesen (46), dem Verarbeitenden Gewerbe (35), der Öffentlichen Verwaltung (30) sowie aus den Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (26) und dem Handel (19).
Der Bestand gemeldeter freier Stellen sank zum Vormonat um 10 und lag nun bei 2.040. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 265 Stellen weniger.

 

VI. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.203 Männer und Frauen. Das waren 436 mehr im Vergleich zum letzten September. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,4 Prozent (Vormonat: 6,3 Prozent/ Vorjahr: 6,1 Prozent).

 

VII. Kurzarbeit

Für März 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 39 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 580 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 26,5 Prozent.
Für den Monat Mai 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 32 Betriebe für 660 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

 

VIII. Beschäftigung

Im März 2023* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 79.755 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit gab es zu diesem Zeitpunkt 772 weniger Beschäftigte als im März 2022 (minus 0,1 Prozent).
Insbesondere die Vollzeitbeschäftigung ging zurück, wohingegen es mehr Teilzeitbeschäftigte im Landkreis gab und auch die Zahl der jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre (plus 2,8 Prozent) weiter anstieg.
Mit Abstand den größten Beschäftigungszuwachs gab es erneut im Gesundheits- und Sozialwesen. Aber auch in den Bereichen Wasser, Abwasser, Abfall, in der öffentlichen Verwaltung, bei Erziehung und Unterricht sowie in der Energieversorgung wurden mehr Beschäftigte gezählt.
Deutlich weniger Beschäftigte gegenüber März 2022 zählte das Verarbeitende Gewerbe, hier vor allem die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie sowie die Herstellung von Vorleistungsgütern. Weitere höhere Beschäftigungsverluste gab es im Gastgewerbe, Bau, Verkehr- und Lagerbereich, bei Dienstleistungen, Information und Kommunikation und auch in der Zeitarbeit. * letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben

 

IX. Ausbildungsmarkt

Die Statistik zur Ausbildungsbilanz 2022/2023 wird im kommenden Monat veröffentlicht.