Zeit um Inklusion zu leben

Bundesweite Aktionswoche vom 28.11. bis 02.12.2022 rückt Menschen mit Behinderungen in den Fokus.

29.11.2022 | Presseinfo Nr. 103

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember wirbt die Arbeitsagentur Plauen für Inklusion und macht auf das Potenzial von Menschen mit Handicap aufmerksam.

„Inklusion gelingt – auch in schwierigen Zeiten. Denn häufig sind diese Frauen und Männer genau jene Fachkräfte, die in den Unternehmen dringend benötigt werden. Wir beraten bei der richtigen Arbeitsplatzgestaltung, finden die passenden Bewerberinnen und Bewerber und können finanziell unterstützen. Eingliederungszuschüsse, Ausbildungszuschüsse, Probearbeit oder Beschäftigungsprämien sind einige Beispiele dafür, um den Weg in Beschäftigung zu ebnen“, betont Agenturchef Sven Schulze und ergänzt: „Viele vogtländische Unternehmen sind der Beweis dafür, dass Inklusion gelingt – wenn man bereit ist, Kompromisse zu finden und Vorurteile bewusst bei Seite legt. Die Integration von schwerbehinderten Menschen bietet viele Chancen, denn sie sind überdurchschnittlich gut qualifiziert und können mit geeigneten Arbeitshilfen einhundert Prozent Leistung erbringen. Zudem kompensieren sie gesundheitliche Einschränkungen durch hohe Motivation und Einsatzbereitschaft. Die Digitalisierung erweitert zusätzlich die Beschäftigungsmöglichkeiten von Fachkräften mit einer Behinderung. Deshalb ist es wichtig, dass sich Arbeitgeber den Menschen mit Behinderungen gegenüber öffnen und selbst zum Chancengeber werden. Gerade in den letzten Jahren wurden Jugendliche mit Handicaps auch nach überbetrieblichen Ausbildungen gut integriert.“

355 Schwerbehinderte waren Ende Oktober im Agenturbezirk Plauen arbeitslos gemeldet. Damit sind 6,3 Prozent aller Arbeitslosen im Agenturbezirk schwerbehindert. Die meisten (240 Personen) wünschen sich einen Vollzeit-Job und sind 50 Jahre und älter (210 Personen). Beliebt sind Berufe in der Produktion und Fertigung sowie in organisatorischen Tätigkeiten, der Verwaltung und der Buchhaltung. Rund 35 Prozent suchen dabei nach einer Arbeitsstelle auf Fachkraftniveau.

0800 4 5555 00 oder

Plauen.Ansprechstelle-Rehabilitation@arbeitsagentur.de


Fördermöglichkeiten bei der Einstellung von Arbeitnehmern mit Behinderungen:

  • Ausbildungszuschüsse für die Berufsausbildung (bis zu 80 Prozent der Vergütung des letzten Ausbildungsjahres)
  • Probebeschäftigung (volle Kostenerstattung für bis zu 3 Monate)
  • Eingliederungszuschüsse (bis zu 70 Prozent des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgeltes für einen längeren Zeitraum)
  • Kostenerstattung für angepasste Arbeitsplatzgestaltung

Bei zusätzlichen Beratungswünschen können sich interessierte Arbeitgeber telefonisch unter der Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20 oder plauen.arbeitgeber@arbeitsagentur.de zur Vereinbarung eines Gesprächstermins an den gemeinsamen Arbeitgeberservice wenden.

Die Agentur für Arbeit Plauen selbst geht im Hinblick auf Inklusion mit gutem Beispiel voran. Sie übererfüllt die gesetzlich geforderte Schwerbehindertenquote von 5 Prozent bei weitem. Bis jetzt sind im laufenden Jahr rund 12 Prozent ihrer Beschäftigten Menschen mit Schwerbehinderung.


HINTERGRUNDINFORMATIONEN:

Beschäftigungspflicht der AG
Private und öffentlich-rechtliche Arbeitgeber, die über mindestens 20 Arbeitsplätze verfügen, haben auf wenigstens 5 Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen (§ 154 Absatz 1 SGB IX). AG mit weniger als 40 Arbeitsplätzen müssen einen, Arbeitgeber mit weniger als 60 Arbeitsplätzen müssen zwei schwerbehinderte Menschen beschäftigen.

Bei Nichterfüllung der Beschäftigungspflicht droht Ausgleichsabgabe
Arbeitgeber, die ihrer Beschäftigungspflicht nicht nachkommen, müssen eine Ausgleichsabgabe zahlen. Die Höhe dieser Abgabe ist abhängig von der Beschäftigungsquote (Ist-Quote) und von der Arbeitsplatzzahl. Sie liegt für jeden nicht besetzten Pflichtarbeitsplatz zwischen 140 und 360 Euro im Monat.
Weitere Infos: https://www.bih.de/integrationsaemter/medien-und-publikationen/fachlexikon-a-z/ausgleichsabgabe/

Schwerbehinderte können in nahezu allen Branchen arbeiten
Schwerbehinderte Arbeitslose suchen häufig nach Tätigkeiten im Objektschutz (z.B. Pförtner), in Büro- oder Sekretariatsberufen, in der Gebäudetechnik (z. B. Hausmeistertätigkeiten), in der Reinigung oder in der Lagerwirtschaft. Aber auch eine Anstellung im Gartenbau, im Verkauf oder als Koch bzw. Köchin ist für Schwerbehinderte häufig interessant.